d. Als ick annerdags na Hus gunk – et was Maansgien – do satt 'r int Grawenöwer 'n heel moje swarte Katt mit gloinige Ogen innen Kopp, de harr en heel moje Klaweer vor sick un späld darup. De Sguddern gungen mi daer ...
t. Im Jahre 1866 beim Ausbruche des Krieges erzählte man sich bei Oldenburg: In den Jahren 1866 bis 1869 wird der Krieg auch unser Land verwüsten. Wenn der Brenner Hullmann zu Etzhorn seinen großen Kamp ganz mit Roggen bestellt und der Roggen dann in Hocken ...
r. Ein Mann im Saterlande, welcher gern die Hasen belauerte, die sich bei seinem Kohl einfanden, saß eines Abends mit der Flinte an der gewohnten Stelle. Schon mehrere Stunden hatte er gewartet, und fast verging ihm die Geduld, als ein Hase herbeikam und ...
u. In Seefeld ist ein Müller gewesen, der jahrelang eine Familie betrogen hat, und nach seinem Tode in dem Hause der Familie als Wiedergänger erschienen ist. Erst ist er gekommen, den einen Arm schwarz, das folgende Mal ist auch der andere Arm schwarz gewesen ...
u. Zu Westendöllen, Ksp. Visbek, war eine Witwe, die hatte eine Tochter. Sie war aber eine Hexe und wollte ihre Tochter auch das Hexen lehren, aber diese war noch zu jung. Einstmals waren sie zusammen auf dem Felde bei den Kartoffeln, da ...
t. Zur Zeit, als noch viele geringe Leute aus dem Münsterlande im Sommer als Grasmäher nach Holland zogen, war auch ein Mann aus dem Cloppenburgischen dahin gegangen, um sich das nötige Kleingeld für den Haushalt zu erwerben. Er hatte besonderes Glück. Wenn ...
b. In K. im Jeverlande kam eine nicht gut berufene Frau zu einer Mutter, welche grade ihr Kind an die Brust legen wollte. Sie sagte: »Myn Kind, wultu Titi hebben?« und strich der Mutter über die Brust, dann schenkte sie dem Kinde ...
k. Ein Mann in Deichshausen hatte sich zu den Freimaurern gesellt. Als es ihn nun gereute, mußte er alle Nacht mit dem Teufel auf dem Boden auf eine fürchterliche Art kämpfen. Man hörte ihn dabei gräßlich heulen, und seine lederne Schürze, die ...
k. Vor 20 Jahren stand ich als Lehrer in A. Eines Nachts hatte ich einen Traum; danach befand ich mich in der Schule und unterrichtete. Plötzlich wird an die Türe geklopft und auf das Herein erscheint ein stattlicher Herr im tadellosen Reiseanzuge, stellt sich ...
k. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts lebte in Goldenstedt ein Mann, der bezeichnete in Vechta genau eine Stelle, wo ein Haus werde gebaut werden, und wenn das Haus fertig sei und die Leute dann »Komm, heiliger Geist« singen würden, also am Pfingstfeste, ...
u. Da, wo jetzt die neue Kirche in Steinfeld steht (Papen Jans Hus), sah man abends Erdmännchen laufen. Darunter war eines mit einem roten Kragen am Rock. Man wußte nicht, wie man das deuten sollte und sagte, es würde sich dort noch mal ...
k. Ein Mann zum Bürgerfelde ging einst in der Nacht zur Stadt (Oldenburg), um für seine Frau, die in Kindesnöten lag, eine Hebamme zu holen. Unterwegs aber, auf einer Weide nahe beim Ziegelhof, ward er von Katzen angefallen, die ihn nicht weiter ...
r. Bei dem Kirchdorf Wiarden hinter dem Kirchhofe ist ein Stück Land, das immer im Grünen liegt. Wird dies Land einmal aufgebrochen, so werden die Türken nach Jeverland kommen und das ganze Dorf abbrennen.
k. In einem Hause an der Kurwickstraße zu Oldenburg war seit undenklichen Zeiten Bierbrauerei betrieben worden. Nun war vor längeren Jahren eine Magd, die lange im Hause gedient hatte, wegen Kränklichkeit und Alters ihres Dienstes entlassen. Unzufrieden hiermit, hatte sie die Brauerei dermaßen behext ...
e. Wi kollektert to't Osterfür, De leven Teertunnen ... ... ok mit to. (Jeverland.) Wi sammelt wat to't Osterfür, De ollen Teertunnen sünd so dür, Willt ji dar wat to gäwen, Schöl't ji de Freide ok mit ...
r. Die letzten Erdmännchen waren in einem Bauernhause in Ostfriesland. Dem Bauern wurden immer seine besten Tischgeräte, namentlich Silbersachen, gestohlen, ohne daß er dem Täter auf die Spur kommen konnte. Eines Morgens jedoch bemerkte die Magd, wie ein kleines Männchen unter dem Schweinestall ...
g. Wi sammelt wat to't Osterfür, De ollen Teertunnen sünt so dür, Willt ji dor ok tau gäwen, Schölt ji de Freide mit beläwen. Dat Osterfür, dat brennt so schön, Dat könt ji ganz natürlik seien ( ...
k. Auf einer Bauernstelle waren alle Kinder der Familie kleine Jungen mit dicken Köpfen, und es war kein Zweifel, daß sie alle von den Unterirdischen vertauscht waren. Nur einen großen, schlanken und schönen Sohn hatten die Eltern, den hatten sie als Kind ganz besonders ...
h. Wi sammelt wat to't Osterfür, De ollen Teertunnen sünd so dür, Willt ji us ein paar Grote darto gäwen, Schölt ji mit Freiden in jau Hus läwen. Riem, riem, riem, Speck unnern Wiem, Eier in ...
g. Zeller K. in Bösel brannte vor einigen Jahren infolge Blitzschlages ab. Ein Hellseher hatte ihn vorher auf dies Feuer aufmerksam gemacht und geraten, versichern zu lassen. K. beachtete die Warnung nicht und erlitt großen Schaden.
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»Was mich einigermaßen berechtigt, meine Erlebnisse mitzuteilen, ist der Umstand, daß ich mit vielen interessanten und hervorragenden Zeitgenossen zusammengetroffen und daß meine Anteilnahme an einer Bewegung, die sich allmählich zu historischer Tragweite herausgewachsen hat, mir manchen Einblick in das politische Getriebe unserer Zeit gewährte und daß ich im ganzen also wirklich Mitteilenswertes zu sagen habe.« B.v.S.
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