Die siebzehnte Fabel. Vom alten Man und Jüngling. Ein alter man het einen garten, Darin tet er der äpfel warten. In dem so kam ein junger knab, Stieg auf den baum und brach sie ab. Da in der alte ...
Die neunundfunfzigste Fabel. Vom Schmit und seinem Hund. Es war ein hund bei einem schmit, War faul und treg, tet nimmer nit. So oft der schmit zu tische saß, Da folget im der faule fraß; Underm tisch allenthalben ...
Die dreißigste Fabel. Vom Apollo und einem Buben. Den Apollo die heiden fragten ... ... tötest, muß ers han, Oder magst in lebend fliegen lan.« Die fabel solche meinung hat, Daß man nicht scherzen sol mit Gott: Es ...
Die elfte Fabel. Vom Waldgott und dem Menschen. Vor zeiten, in den ... ... hinaus, schedlicher gast! In meinem loch kein platz mer hast.« Die fabel lert, daß wir uns hüten Für der falschen zungen wüten, Im ...
Die sechsundsechzigste Fabel. Vom Pfauen und der Nachtigall. Der pfau beklagt sich mechtig ser Vor dem hohen gott Jupiter Und sprach: »Du hast mich schon erschaffen, Mein gefider kan niemand strafen: Am hals und rücken rund geziegelt, ...
Die neunundsiebzigste Fabel. Vom Cartenser und Landsknecht. Ein heilger man im kloster lag, Zum selben kam auf einen tag Ein landsknecht, der im war gefründt, Zu sehen, wie es umb in stünd. Derselb in freundlich grüßen tet; ...
Die fünfunddreißigste Fabel. Von der Spinnen und Schwalben. Es war ein giftig böse spinne, Die tet groß haß und neid gewinnen Uber ein schwalben, darumb daß Die schwalb allzeit die fliegen fraß, Welch der spinnen allein gehören, ...
Die siebenundvierzigste Fabel. Von einem Man und dem Adlar. Ein weidman aus nach vögeln gieng, Ein lebendigen adlar fieng; Den trug er mit im heim zu haus, Rauft im die langen federn aus, Damit im tet sein macht vermindern ...
Die neunundachtzigste Fabel. Von der Sonnen und Nordenwind. Aus neid, hoffart der nordenwind Einsmals sich zu der sonnen findt Und sprach: »Laß sehn on arge list, Welcher der sterkest under uns ist.« Antwort die sonn: »Ich laß ...
Die zweiundneunzigste Fabel. Von der Maus und einer Katzen. Vil meus in einer holen want Hetten ein lange zeit gewont. Einsmals da kucket eine maus Heimlich zu einem loch heraus Und sahe ein katzen in der kamer Liegen, als ...
Die einundsiebzigste Fabel. Von der Sau und einem Stauber. Ein alte sau war ganz unsauber, Belacht gar hönlich einen stauber, Drumb daß er seinem herren war In allen sachen ghorsam gar, Und sprach: »Dein herr weiß dir zu ...
Die achtunddreißigste Fabel. Vom Boten und einer Taschen. Als ein bot im het fürgenon, Ein großen langen weg zu gon, Er globt und sprach: »Wenn ich was fund Auf disem weg, wil ichs von stund Behalten halb, das ...
Die sechsundsiebzigste Fabel. Vom Hasen und der Schnecken. Ein has belacht ein arme schneck Und sprach: »Du ligst so tief im dreck; Soltest eim hund also entlaufen, Ja in der pfützen wurdst ersaufen.« Da sprach die schneck: » ...
Die neunundsechzigste Fabel. Von Jupiter und einer Binen. Als die bin dem Jupiter zlob Bracht einst vom honig ire gab, Ward er des fro, behagt im wol, Sprach: »Sag, was ich dir geben sol? Was du bittest, ...
Die zweiundzwanzigste Fabel. Von den Sperbern und Tauben. Die sperber hetten einen schnader; Daraus entstund ein großer hader, Wurden zuletzt so übergeben, Trachten einander nach dem leben. Der andern vögel sie vergaßen, Daß sie die zeit nicht ...
Die dreiundsechzigste Fabel. Von den Stadt- und Dorfhunden. Etlich stadthund ein ebner stoß, Die sahen einen dorfhund groß; Dem liefens alle fleißig nach Und jagten in, dieweil er floch Und gegen sie nicht stellt zur wer. Zuletst ...
Die zweiundsiebzigste Fabel. Vom Knaben und einem Stiglitz. Es het ein knab ein stiglitz gfangen, Im kevit an ein fenster ghangen; Zuletst der stiglitz fand ein loch, Da kroch er naus; er rief im noch Und sprach: »Was ...
Die zweiundvierzigste Fabel. Vom Fuchs und dem Dornbusch. Es ward ein fuchs so hart gejagt, Daß er am leben schier verzagt, Wolt fliehen über einen zaun; Dran stund ein busch, het dörner braun. Dieselben stachen in so hart ...
Die siebenundneunzigste Fabel. Vom Jupiter und der Schnecken. Von anfang hat der Jupiter Eim jedern tier nach seinem bger, Allen, wie sie auf erden leben, Alles nach wunsch und nutz gegeben. Auf solchen trost bat in die schnecken, ...
Die zehnte Fabel. Vom Furman und seinem Wagen. Ein altes rad knarrt an eim wagen. Das tet dem furman misbehagen; Er sprach: »Wie machst so groß geschrei, Mer denn die andern alle drei?« Der wagen sprach: » ...
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