Sechstes Kapitel Die junge Frau hatte sich auf ihr Bette geworfen und ihr Gesicht vergraben. Vergeblich umschmeichelte die Amme ihre Füße. Die Junge ließ es geschehen, aber sie beachtete es nicht. »O meine Mutter«, rief sie und seufzte laut auf. »O meine Mutter ...
Sechstes Kapitel. Über die Einwohner von Liliput. Ihre Wissenschaften, Gesetze und Gewohnheiten. Ihre Erziehungsmethode. Des Verfassers Lebensart in diesem Lande. Seine Rechtfertigung einer hohen Dame. Zänkereien und Intrigen sind an Höfen so gang und gäbe, daß ich nicht länger ...
Sechstes Kapitel Die Kaiserlichen erlasse vom 4. Februar 1890 In der Ministersitzung vom 26. Januar entwickelte ich noch einmal die Gefährlichkeit der beabsichtigten Kaiserlichen Erlasse, begegnete aber bei Boetticher und Verdy dem Einwande, ein ablehnendes Votum würde dem Kaiser mißfallen. Meine Collegen hatten ein ...
Sechstes Kapitel Unterdessen hatte die Frau Doktorin, da sie Heinrichs Entfernung aus dem Hause nicht mit Gewalt durchsetzen konnte, bei sich überlegt, daß sie ihren Mann durch eine feine Gleißnerei am sichersten dazu bewegen werde. Je eifriger sie nach der Entdeckung, daß es zuweilen ...
Sechstes Kapitel Wie der Graf seinen Argwohn übertrieb, so übertrieb Schwinger die Gutmütigkeit: er mutmaßte nicht einmal etwas Strafbares in der entdeckten Zusammenkunft, und in der festen Überredung, daß seinem Freunde Unrecht geschehe, tröstete er ihn unterwegs und ermahnte ihn zur gelassnen Ertragung eines ...
Sechstes Buch.
Sechstes Kapitel Der Frankfurter Fürstencongress
Sechstes Kapitel. Festliche Tage. Übergang. Mit einer Geschwindigkeit, als hätten die Dinge nur darauf gewartet, war mir eine Fülle neuer Betätigungen nach meinem Herzen, nämlich freiwillig und gern getane Arbeit am Kulturfortschritt nach dem Verzicht auf das akademische Amt entstanden, deren ...
Sechstes Kapitel Was macht er denn zu Hause? Liest er? Schreibt er? Lernt er? Ja, wenn ihm ein Buch oder eine Zeitung in die Hand kommt, liest er. Wenn er von irgendeinem merkwürdigen Werk hört, erwacht in ihm der Wunsch, es kennenzulernen ...
Sechstes Kapitel Der ländliche Graf war noch viel häßlicher als der städtische und so furchtbar verwachsen und verroht, daß er es auch selbst fühlte. Er hatte aber niemand, der sein Äußeres in Stand halten könnte: seinen eigenen Friseur hatte er aus lauter Geiz gegen Zins ...
Sechstes Kapitel Wie das Hurnussen dem Uli vom Unkraut hilft Es war schon lange die Rede davon gewesen, daß die Bursche aus Ulis Gemeinde, die Erdöpfelkofer, mit den Brönzwylerern einen Wetthurnußet abhalten sollten. Das Hurnußen ist nämlich eine Art Ballspiel, welches im ...
Sechstes Kapitel Oblomow hatte inmitten seines trägen Liegens in bequemen Stellungen, inmitten des dumpfen Hindämmerns und des begeisterten Aufschwunges seiner Seele immer von der Frau als der Gattin, niemals aber als der Geliebten geträumt. In seiner Phantasie schwebte die Gestalt einer großen, schlanken Frau, ...
Sechstes Kapitel Nach zwei Stunden kam Stolz. »Was hast du? Du bist so verändert, so aufgedunsen und blaß! Bist du nicht wohl?« fragte Stolz. »Mit meiner Gesundheit steht es schlecht, Andrej«, sagte Oblomow, ihn umarmend, »der linke Fuß ...
Sechstes Kapitel Er bemerkte nicht, daß Sachar ihm ein kaltes Mittagessen vorsetzte, wußte nicht, wie er dann ins Bett kam und in einen todähnlichen Schlaf versank. Am nächsten Tage erbebte er beim Gedanken daran, daß er zu Oljga fahren sollte, indem er sich ...
Sechstes Kapitel Vignali sahe nunmehr wohl ein, daß sie den unrechten Weg gewählt hatte: sie nahm sich also vor, dem Tugendhelde durch unaufhörliche Schmeicheleien und Gefälligkeiten unvermerkt vollends einzuflößen, was zur Liebe noch fehlte, ihm durch wollüstige Gespräche seine Einbildung noch mehr aufzuregen, ihn ...
Sechstes Buch.
Sechstes Kapitel. Stern fährt fort. Wen man an der Lebakschen Grenze erwartete. Die Ankunft des Reisewagens. Der Herr Resident. Max Havelaar. Der Kontroleur Verbrügge war ein guter Mensch. Wenn man ihn so dasitzen sah in seinem blauen Tuchfrack, gestickten Eichen ...
Sechstes Kapitel. Der Alte geht zum Kreisrichter. – Huck entschließt sich Reißaus zu nehmen. – Ernsthaftes Nachdenken! – Politisches. – Nächtliche Lustbarkeit. – Soweit also war's gut! Bald aber war der alte Mann wieder zurecht geflickt und machte die Gegend aufs ...
Sechstes Kapitel Wie sich Lazaro zu einem Bullenkrämer in Dienste begab, und von den Vorfällen, die ihm bei demselben zustießen. Der fünfte, den mich mein Glück finden ließ, war ein Verkäufer päpstlicher Bullen, der unverschämteste, frechste Mensch und ein so großer ...
Sechstes Kapitel Zu später Abendstunde saßen der General und der Kandidat an einer reichbesetzten und glänzend erleuchteten runden Tafel sich gegenüber in einem geräumigen Saale, dessen helle Stuckwände mit guten, in Öl gemalten Schlachtenbildern bedeckt waren. Wertmüller wußte, welche Poesie das »Tischlein, deck ...
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Diese Ausgabe fasst die vier lyrischen Sammelausgaben zu Lebzeiten, »Gedichte« (1841), »Neue Gedichte« (1850), »Lyrisches und Episches« (1855) und »Neueste Gedichte« (1870) zusammen. »Letzte Gedichte« (1895) aus dem Nachlaß vervollständigen diese Sammlung.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
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