Elegie Jüngst schaute von Tages Lasten Ich müd in den Abend hinein, Die glühenden Strahlen verblaßten In milden Mondenschein; Und hoch am Himmelsbogen, Aus Dämmrung tauchend empor, Kam friedlich angezogen Der Sterne goldner Chor. Mit ...
Im Exil Täglich seh' ich jenen jungen Russen mir vorüberwehen ... ... Augen schmerzbezwungen Düster vor sich niedergehen. Bücher schleppt er unterm Arme, Müd ist seines Ganges Weise, Schleppt die Last von ewigem Harme – ...
An H. Martin Opitzen, teutschen poeten Jedem mein ohr, hand, mund schier müd, die schwere plagen die diser grosse krieg mit schwert, pest, hunger, brand und unerhörter wut auf unser vatterland ausgießet, ohn ablaß zu hören, schreiben, klagen: ...
Gleichheit Gegangen bin ich über braune Haide. Es knisterten ... ... was sie knisterten. Doch Todesschwermuth wälzte sich auf mich, indes die Augen müd zu Boden starrten. – Gewandert bin ich durch die Palmenwälder. ...
Fürstenzusammenkunft Zwei Beherrscher der Gläubigen, Nur etwas geniert von Gläubigern, Und jeder getreu seinem Mufti, Spielen hier müd Langepuffti.
X Als inzwischen lind ihr Zorn geworden war, Und des langen Seufzens müd' ihr schöner Mund, Trat zu ihr, die schamvoll auf die Mägde sah, Abends Hari, sprach mit holdem Stammeln so: (1) Wenn du nur ein Wörtchen ...
Abendlied an die Natur Hüll mich in deine grünen Decken ... ... magst du mich wecken Mit eines jungen Tages Schein! Ich hab mich müd in dir ergangen, Mein Aug ist matt von deiner Pracht; Nun ...
Geschlossener Ring Vielleicht dass einst, wenn wie in Luft zerronnen Sich dein Gelebtes deinem Blick entwand, Dir müd im Schosse liegt die welke Hand, Du wieder münden wirst, wo du begonnen. Vielleicht dass da aus heimlichen Verstecken Dein ...
Der gute Glaube Schönes Leben! du liegst krank, und das Herz ist mir Müd vom Weinen und schon dämmert die Furcht in mir, Doch, doch kann ich nicht glauben, Daß du sterbest, solang du liebst.
An einen geschiedenen Freund Bist du gegangen, müd der ewgen Kriege, Die Einsicht mit der Torheit ficht und schlägt, Und hast, verzweifelnd an dem späten Siege, Die wohlgebrauchten Waffen hingelegt? Wohl gut! denn ob man steh, ob unterliege ...
Verzagt Soll ich wieder schwärmen, ich, Der ich müd bin und verdrossen, Schicksalslaugenübergossen, Traurig, trüb und jämmerlich? Soll ich? Nein, ich drücke mich. Meine Schwärmer sind verschossen, Und das Schicksal hats beschlossen: Keine ...
Verkehrte Welt Es kehrten Lieb' und Tod in eine Herberg' ein Und legten beide müd' 1 die Köcher und die Pfeile Von ihren Seiten ab. Sie schliefen, bis der Schein Der Sonn' im Süden war, so ...
LXVI Dies alles müd ruf ich nach todes rast: Seh ich Verdienst als bettelmann geborn ... ... Einfältigkeit Und sklave Gut in dienst beim herren Schlecht. Dies alles müd möcht ich gegangen sein · Liess ich nicht · sterbend · meine ...
... deinen Mann zuletzt In des Lebens Rennbahn müd gehetzt, Und nimmst ihn nun mit Frieden hin, Der dein eigen ... ... Pfeil Zu überholen, des Windes Eil; Du küssest, und wirst nimmer müd, In Einem Athem Nord und Süd; Die Zeit selbst, die ...
... ! ... wozu auch das Herz dir müd machen mit unnützer Qual und Sorge! nein, vergiß dein Leid, vergiß ... ... ich dafür geopfert und womit ich sie erkauft! ... wozu dir das Herz müd machen! Nein, nein, frag nicht, verlange nicht, mir in die ...
Der Holzsammler und der Tod Ein armer Greis, der aus dem Wald Mit einem Reisigbündel kam Und müd den Weg nach Hause nahm, Macht bald, erlahmt, am Wege halt. Ihn drückt die Last der Jahre schwer, Und auch ...
XXVII Wenn müd der müh ich auf mein lager eile · Die teure ruh für glieder reise-matt · Dann erst beginnt in meinem kopf die meile · Gibt werk dem geist · hat es der körper satt. Denn dann will ...
Soldaten-Katechismus Bist matt und müd, so sing ein Lied, Aus Herzenslust, das stärkt die Brust. In höchster Qual fluch' wohl einmal, In heißem Streit Gott dir's verzeiht. Geh in die Schanz froh wie zum Tanz, ...
Der letzte Dichter »Wann werdet ihr, Poeten, Des Dichtens einmal müd'? Wann wird einst ausgesungen Das alte, ew'ge Lied? Ist nicht schon längst zur Neige Des Ueberflusses Horn? Gepflückt nicht jede Blume, Erschöpft ...
Bildnis Daß von dem verzichtenden Gesichte keiner ihrer großen Schmerzen ... ... schon beinah lose; manchmal fällt, wie eine Tuberose, ein verlornes Lächeln müd heraus. Und sie geht gelassen drüber hin, müde, mit den ...
Buchempfehlung
In Paris ergötzt sich am 14. Juli 1789 ein adeliges Publikum an einer primitiven Schaupielinszenierung, die ihm suggeriert, »unter dem gefährlichsten Gesindel von Paris zu sitzen«. Als der reale Aufruhr der Revolution die Straßen von Paris erfasst, verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit. Für Schnitzler ungewöhnlich montiert der Autor im »grünen Kakadu« die Ebenen von Illusion und Wiklichkeit vor einer historischen Kulisse.
38 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro