Sechstes Kapitel. Graf Muffat mit Frau und Tochter war am Abend in Fondettes eingetroffen, wohin Frau Hugon, die hier mit ihrem Sohne Georges allein wohnte, die gräfliche Familie auf acht Tage eingeladen hatte. Das Landhaus, Ende des siebzehnten Jahrhunderts erbaut, erhob sich inmitten ...
Sechstes Kapitel. Übrigens war es nicht allein Julian, der in Aufregung war. Die überaus zarte und scheue Frau von Rênal befand sich in der größten Unruhe, seit sie wußte, daß ein Fremdling fortan befugtermaßen zwischen ihr und ihren Kindern stehen sollte. Sie war daran ...
Sechstes Kapitel In der Schale, die ihn – mit vier anderen zusammengepfercht – in die Höhe führte, beschloß Etienne, seine Hungerwanderung auf den Landstraßen wieder aufzunehmen. Besser gleich zu verrecken, als wieder in diese Hölle hinabzusteigen, wo man nicht einmal sein Brot ...
Sechstes Kapitel Ernüchtert durch die Maulschellen Katharinas, war Etienne an der Spitze der Kameraden geblieben. Doch während er sie mit heiserer Stimme befehligte und auf Montsou lenkte, machte sich in seinem Innern ein andere Stimme vernehmbar, die Stimme der Vernunft, die erstaunt fragte, ...
Sechstes Kapitel Johannes war geheilt und konnte wieder gehen; doch seine Knochen waren so schlecht zusammengewachsen, daß er auf beiden Beinen hinkte, und man mußte ihn sehen, wie er in wackeligem Entengang ebenso schnell wie früher mit der Geschicklichkeit eines bösartigen, diebischen Tieres dahineilte. ...
Sechstes Kapitel Es war vier Uhr morgens; die Kühle der Aprilnacht milderte sich beim Herannahen des Tages. Die Sterne flimmerten am klaren Himmel, während helle Morgenröte den östlichen Horizont purpurn färbte. Frösteln durchzog die schlafende schwarze Landschaft; man spürte jenes unbestimmte, verschwommene Geräusch, ...
Sechstes Kapitel. Tief in seinen bequemen Lehnsessel vergraben, die Füße auf den vergoldeten Kugeln der Feuerböcke, die Pantoffel fast brennend von den Holzscheiten, die knisternd lebhafte Flammen ausstrahlten, legte Herzog Jean den alten Quartanten, in dem er las, auf einen Tisch, dehnte ...
Sechstes Buch.
Sechstes Kapitel Emma hatte ›Paul und Virginia‹ gelesen und in ihren Träumereien alles vor sich gesehen: die Bambushütte, den Neger Domingo, den Hund Fidelis. Insbesondere hatte sie sich in die zärtliche Freundschaft irgendeines guten Kameraden hineingelebt, der für sie rote Früchte auf überturmhohen ...
Sechstes Kapitel Wenn Leo nach Yonville kam, um Emma zu besuchen, aß er häufig bei dem Apotheker zu Mittag. Aus Höflichkeit lud er ihn ein, ihn nun auch einmal in Rouen zu besuchen. »Gern!« gab Homais zur Antwort. »Ich muß sowieso ...
Sechstes Kapitel Eines Abends saß Emma am offenen Fenster. Eben hatte sie noch Lestiboudois, dem Kirchendiener, zugesehen, wie er unten im Garten den Buchsbaum zugestutzt hatte. Plötzlich drang ihr das Ave-Maria-Läuten ins Ohr. Es war Anfang April. Die Primeln blühten ...
Sechstes Kapitel. Auf was seltsame Art Gargantua geboren ward. Während sie diese Trinkwörtlein noch wechselten fing Gurgelmilte sich über Leibsschmerz zu klagen an; daß Grandgoschier vom Gras aufstund, ihr liebreich zusprach in Meinung es wären die Kindeswehen und zu ihr sagt', ...
Sechstes Kapitel. Wie Pantagruel einen Limousiner traf, welcher die Franzen-Sprach verhunzte. Eines Tags, ich weiß selbst nicht mehr wanns war, spaziert' Pantraguel nach dem Abendbrod mit seinen Gesellen zum Thor hinaus da man nach Paris zu gehet. Da begegnet ...
Sechstes Kapitel. Wie die Vogel auf dem Läut-Eiland veralimentiret werden. Pantagruel macht' ein trübes Gesicht und schien nicht sonderlich zufrieden mit dem viertägigen Aufenthalt, den der Aedituus für uns fürschrieb. Deß ward er innen, und sprach zu ihm: Herr, ...
Sechstes Kapitel. Warum die neuen Ehemänner von Kriegsdiensten frey waren. Aber in welchem Gesetz, frug Panurg, war es verordnet und festgestellt, daß Die einen neuen Weinberg pflanzen, Die ein neu Haus baun, und die neuen Ehemänner im ersten Jahr von Kriegesdiensten ...
Sechstes Kapitel. Wie nach des Streites Beylegung Panurg mit Zinshahnen um einen Hammel feilscht. Nachdem der Streit schon beygelegt und ganz gestillt war, sprach Panurg heimlich zu Epistemon und Bruder Jahnen: Geht itzt ein wenig hie auf die Seit und habt zu eurer ...
Sechstes Buch
Sechstes Kapitel. Vom Stand etlicher Land. Das edle Königreich Frankreich wird dieß Jahr in allen Freuden und Wollüsten triumphiren; also daß auch viel fremde Nationen sich fleissig werden dahin begeben. Kleine Späßlein, kleine Bankettlein, tausenderley Ergötzlichkeiten werden daselbst gepflogen werden, das ...
Sechstes Kapitel Scipio sucht Gil Blas im Turm von Segovia auf und bringt ihm viele Nachrichten Eines Tages wurde unsre Unterhaltung durch den Eintritt Tordesillas' unterbrochen. Herr Gil Blas, sagte er, ich habe soeben mit einem jungen Mann gesprochen, der sich am ...
Sechstes Kapitel Scipio kehrt aus Neu-Spanien zurück. Gil Blas bringt ihn zu Don Henrico. Von den Studien des jungen Herrn. Von den Ehren, die man ihm erwies, und mit welcher Dame der Graf-Herzog ihn vermählte. Wie Gil Blas wider Willen geadelt ...
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Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
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