Zweyhundert vier und neunzigstes Sonett. So weit den Blick der Himmel klärt' hienieden, So weit mir hoben Lieb' und Lust die Schwinge, Sah neu' und hold' ich, aber ird'sche Dinge, Die Einem Wesen jeder Stern beschieden. ...
[So unergründlich ist das Meer von Glanze] So unergründlich ist das Meer von Glanze, Das leuchtend wogt in Deiner Reize Borden, Daß mein Gesang ein kühner Segler worden Auf Deiner Glieder üpp'gem Wellentanze. Mit Deiner Stirne schwarzem Lockenkranze ...
[Geht Gottes Huld vorher/ so folgen seine Gaben] Geht Gottes Huld vorher/ so folgen seine Gaben/ Ein Hold-benahmter Tag führt dich ins Leben ein ... ... Heut wird der Unschuld Schmuck dein Tauff-Geschencke seyn/ Von beyden kanst du so ein freudig Denck-Mahl ...
[Wol mir/ so seh ich dich/ du klares Nymphen-Bad] ... ... dieses mein Begrüssen. Du bist es/ der mich erst so wol bewirtet hat/ Du bist es/ du allein/ der ... ... hat gepflogen/ Als meine Kindheit noch an Brüsten ward erzogen: Wo aber bleibt die Pflicht/ ...
... Sonett. Tagtäglich wandl' ich mehr so Haar' als Wangen; Doch nicht von süßer Angel los mich beiße, Doch nicht von grünen Zweigen los mich reiße Des Baums, wo Sonn' und Kälte nichts verfangen. Leer wird das Meer, kein Stern ...
... vierzigstes Sonett. Die Zeit, wo todte Herrinn kehrt, entschwindet So bald und die Gedanken sind so schnelle, Daß solcher Arzt nicht ... ... des Blickes milder Helle, So sanften Lautes, tödtlich mich umwindet. Wie in ihr Haus, als ...
Zweyhundert vier und dreyßigstes Sonett. Seit so mit Schmerz das plötzliche Entschweben Des heitern ... ... Tod hat deine Hand entwunden! Und du, o sel'ge Erde, wo die Wangen, Die freundlich schönen, Ruh' und Schutz gefunden, Wo läßt du mich in blindem Gram befangen, Seit mir das süße ...
Nie war die Welt so erdenschwer Hilf Gott, wie ich mich quäle! Todstill wird ... ... Ich weiß schon längst von Lust nichts mehr, Nie war die Welt so erdenschwer. Mein Herz zuckt schmerzend Stund' um Stund', Nur Feinde, ...
35. Die Zeiten, wo das Liebchen nah, sie gehn, ihr wißt nicht wie, herum; ... ... wie bringt ihr die herum? Wenn ihr ein Lied zu singen denkt, so singt ein regelrechtes Lied, Das meine schwankt am Gängelband der losen ...
Zweyhundert sieben und fünfzigstes Sonett. Wo ist die Stirn, die ... ... s Leben mich mit ihrem Strahl verhießen? Wo Kraft, Verstand und Kenntniß? Wo der süßen, Der klugen, ... ... dem müden Geist bescheeret, Und wo geschrieben stand mein ganzes Sinnen? Wo sie, die in den Händen ...
[Bist du schön; so lehrt der Spiegel auch der Seele Glantz zu schätzen] Bist du schön; so lehrt der Spiegel auch der Seele Glantz zu schätzen; Bist du greulich; solchen Fehler durch die Tugend zu ersetzen: Bist du jung; die Zeit ...
... Kühlung, Schatten, so vom Lorbeer quillet, Die Blüthen, die so süßen Duft entbunden, Hat, der die Welt verödet, mir entwunden, ... ... Wehen stillet. Wie Sol uns, wenn die Schwester ihn verhüllet, So ist mein hoher Stern auch mir verschwunden; Vom Tod ...
... siebenzigstes Sonett. Ich wein' am Tag', und Nachts, wo es beschieden Elenden Sterblichen, zur Ruh zu gehen, Schwimm' ich in Thränen, häufen sich die Wehen; So spend' ich weinend meine Zeit hienieden. In bitterm Naß muß ich ...
II Ich darf so lange nicht am tore lehnen · ... ... schwarzen lorbeer lacht ein faun. So oft ich dir am roten turm begegne Du lohnest nie mich mit ... ... duft begraben Und andre leise schmeichelnd wie schasmin. Ich darf so lange nicht am tore lehnen ...
5. Wo gehört er hin? Wenn ein Narr zum Weisen wird, läßt ihn Narr und Weiser stehn. Wenn der Weise wird ein Narr, ist er beiden gern gesehn.
[Warum, ihr Menschen, so spricht sie in Klagen] Warum, ihr Menschen, so spricht sie in Klagen, Daß ihr so gern dem Himmel euch entziehet? Euch ruft so Furcht, als Lieb' und Lust: entfliehet! Die ... ... Wie könnt ihr Erz und armes Holz so plagen Euch selber quälend? Daß kein Herz erglühet ...
... Das Wunder, neu und hehr, so jüngst dem Blicke Der Welt erschien und dann sich aufgeschwungen, ... ... entrungen, Damit es seine Sternenhallen schmücke, Soll mahlen ich für die, so noch zurücke, Will Amor, der gelöst das Band der Zungen, ...
[Was stecket ihm der Mensch der Sorgen Ziel so weit] Was stecket ihm der Mensch der Sorgen Ziel so weit/ Die gantze Welt ist ja voll leerer Eitelkeit.
[Wie tobt der Heyden-Volck mit so vergebnem Schwätzen?] Wie tobt der Heyden-Volck mit so vergebnem Schwätzen? Die Könge wollen sich dem Herren widersetzen. Der Landes ... ... von festem Eisen trägt/ Der ihren harten Sinn wie Töpffe niderschlägt. So last euch weisen nun/ ihr ...
[Himmel/ der mit so viel Augen ob uns unermüdet wacht] Himmel/ der mit so viel Augen ob uns unermüdet wacht/ Als du hell-beglänzte Lichter steckest aus bey brauner Nacht/ Warum regnet auff die Bösen deines Segens Uberfluß/ Wenn die Unschuld ...
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