An sein Reitpferd Mein treuer Hengst! du weißt, ich liebe dich; Du sollst auch alt in meinem Stalle sterben; Du weißt, nicht Zorn, nicht Wettlauf reitzte mich, Mit deinem Blut' die Sporen roth zu färben. Ich will nicht reich durch ...
Die vierte Satyre des Boileau An Herrn de la Fermiere in Petersburg. Freund, warum glaubet doch der ganze Schwarm der Thoren Es sey nur ihm allein die Weisheit angeboren? Und warum ist kein Narr, der, von sich selbst entzückt, Nicht seinen Nachbar keck ...
Die Beschreibung des Jupiters An Schlosser. Den Zevs ersuchte sein Trabant, Der Adler, einst um das Vergnügen Ein bischen in sein Vaterland Auf Abentheuer auszufliegen. Schnell, wie der Sturm aus Aeols Mund, Fuhr er von des Olympus Küste ...
Elegie an Sophie von Seckendorf und Eleonore von Kalb In des einsamen Thales Umschattungen, wo sich der Bergquell Durch verwachsnes Gesträuch, schäumend vom Felsenhang stürzt, Weilt' ich im dämmernden Lichte des sinkenden Tages und streute, In Gedanken versenkt, sterbendes Laub in ...
Venus Homo Nun weißt du, Herz, was immer so in deinen Wünschen bangt und glüht, wie nach dem ersten Sonnenschimmer die graue Nacht verlangt und glüht; und was in deinen Lüsten nach Seele dürstet wie nach Blut, und was ...
Tragische Geschichte Mel. Nun sich der Tag geendet hat Und keine Sonn' mehr scheint. Jüngst ist ein General erwacht, Ein tapfrer General, Dem hat ein Traum um Mitternacht Gemacht viel Angst und Qual. Er war ...
Das hohe Lied von der Einzigen, in Geist und Herzen empfangen am Altare der Vermählung Hört von meiner Auserwählten, Höret an mein schönstes Lied! Ha, ein Lied des Neubeseelten Von der süßen Anvermählten, Die ihm endlich Gott beschied! ...
I ERKENNTNIS Es quellen die bäume in sommerahnung. Im wogengehöhlten bette rinnen Nur schmale güsse auf schlängelndem pfade. Hier stürzen im lauf sie von felsen sich nieder Dort einen sie sich in strudelndem bad. Am ufer jugendliche glieder sich dehnen ...
Antworts-Schreiben an Sertonio Ists möglich? kanst du noch an unsre Linden dencken, Ich wünschte mir mit dir dich wieder hier zu sehn, Das Schicksal läßt sich nicht nach unsern Willen lencken, So weh uns offtermahls darbey pflegt zu geschehn. Mein! ...
Der zu früh geborene Dichter Acht Tage zählt' er schon, eh ihn Die Amme konnte stillen, Ein Würmchen, saugend kümmerlich An Zucker und Kamillen, Statt Nägel nur ein Häutchen lind, Däumlein wie Vogelsporen, Und jeder sagte: ...
Auf des woledlen vnd vesten herrn Jacob Schachmanns auf Brunaw vnd Bolschaw erbgesessen/ tödlichen abgang: Stroph. 1. Wie ein schiff auf meeres wogen/ Wenn die wind' auß norden wehn/ Wenn die wellen höher gehn/ Als zuvor die segel ...
BEGRÜSSUNG Das herz hat frisch sich geziert auf deinen empfang Gleich einem schloss im wald zur begrüssung des herren · Du trittst in ein mit träumen bemaltes gemach · Trittst etwas verwundert etwas gedankenversunken. Willkommen! es scheine dir dass es mein ruf nicht sei ...
Heilige Lebens-Regeln des Apostels Pauli an die Römer am 12. Capitel, vom 7den bis 21sten Vers Ode. Mein Christ, hat dir das höchste Gut Ein weises Herz geschenkt, und dich mit Geist erfüllet; Wenn seine Gnade auf dir ruht, Und ...
Est Est! Romanze. Hart an dem Bolsener See, 1 Auf des Flaschenberges Höh', 2 Steht ein kleiner Leichenstein Mit der kurzen Inschrift drein: Propter nimium Est Est Dominus meus mortuus est. Unter diesem ...
Viertes Kapitel König Heinrich und Rosamunde in Woodstock Schloß Woodstock ist ein alter Bau Aus König Alfreds Tagen, Man sieht es weithin stolz und grau Die Tannen überragen; Zu Füßen ihm ein Garten liegt, Wie wohl ein blühend Kind umschmiegt ...
An ihro Magnificenz Herrn Johann Burchard Mencken, S.C.M. Pol. a consiliis et ab historiis scribendis Profess. Publ. nach Leipzig Aus Lauben den 14. April. 1720. Im Fall du schwören kanst, daß Menckens Hand und Geist Dies Blat so würdig ...
Nach der Beichte an seinen Vater Mit dem im Himmel wär es gut, Ach, wer versöhnt mir den auf Erden? Wofern es nicht die Liebe thut, Wird alles blind und fruchtlos werden, Wer glaubt wohl, hartes Vaterherz, Daß ...
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Die keusche Olympia wendet sich ab von dem allzu ungestümen jungen Spanier Cardenio, der wiederum tröstet sich mit der leichter zu habenden Celinde, nachdem er ihren Liebhaber aus dem Wege räumt. Doch erträgt er nicht, dass Olympia auf Lysanders Werben eingeht und beschließt, sich an ihm zu rächen. Verhängnisvoll und leidenschaftlich kommt alles ganz anders. Ungewöhnlich für die Zeit läßt Gryphius Figuren niederen Standes auftreten und bedient sich einer eher volkstümlichen Sprache. »Cardenio und Celinde« sind in diesem Sinne Vorläufer des »bürgerlichen Trauerspiels«.
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