24. Nachdem Bopfingen aufgebaut war, wußte man nicht, wie man es heißen sollte. Die Stadträte kamen auf's Rathaus und berieten mit dem Schultheiß den Namen der neuen großen Stadt. Endlich kam man überein: der Stadtschultheiß müsse in ein Faß, das man den Nipf hinaufschaffe und von dort herabrollen ...
4. So lange eine Wöchnerin nicht ausgesegnet ist, soll man weder ein Kleidungsstück von ihr, noch vom Kinde in's Freie hängen, um sie zu trocknen, weil sonst der Teufel Gewalt über sie ...
6. Wenn man das Saugkalb abgewöhnt und »anbindet«, zieht man ihm einen Wisch Heu durch's Maul und gibt denselben der Kuh zu fressen, damit sie nicht aus Langweil nach dem Kalbe schreit. Das muß aber im zunehmenden Mond geschehen ...
13. Morgens muß man nüchtern niesen, so bekommt man des Tags über Glück in's Haus. Rauhe Alb, sonst.
7. Wenn man bei Nacht ohne Kopfbedeckung ausgeht, so pissen die Fledermäuse in's Haar und man bekommt einen Kahlkopf, oder sie verwickeln sich auch im Haar.
10. Um einen Hund anhänglich zu machen, nehme man ein Stück Brod und etwas Haare von dem betreffenden Hund; diese stecke man in's Brod, trage dasselbe unter der Achsel, bis es vom Schweiß durchdrungen ist, ...
46. Wenn's keinen Butter geben will, oder sonst an der Milch etwas fehlt, so schlägt man in Fleischwangen Kröten todt und hängt sie im Stalle auf, dann wird's besser.
7. Wenn man das Vieh zum ersten Mal an die Deichsel sezt, oder wieder zum ersten Mal in's Feld fahrt, ebenso eine Kälberkuh wieder zum ersten Mal an den Brunnen führt, soll man ihnen Brod und Salz vom »geweihten Salzstözle« geben. Donauthal ...
47. Schneidet man einer ganz schwarzen Katze ein Loch in's Ohr und läßt drei Tropfen von ihrem Blute auf ein Stück Brod laufen und ißt es, so hilft es gegen das Fieber.
2. Bei des Martini Malzeit, so man der Stadt Rechnung pflegt zu halten, laßt man's noch also verbleiben. Weil aber der Mißbrauch eingerissen, daß sich je länger je mehr Personen zuschlagen, so soll fürhin aus der Stadt Seckel ...
g. In den glühenden Backofen muß man so viel Erbsenwerfen, als man Warzen hat, sogleich aber wegspringen, daß man's nicht »pratzeln« hört, sonst wird's schlimmer. Lautern, Gmünd.
c. Lege so viel Steine auf einen Brunnentrog, als man Warzen hat; wer's herabstößt, bekommt die Warzen.
7. Wo man fröhlich in traulicher Runde ist, Ohne zu achten, ob's früh oder spät an der Stunde ist, Wo der Becher von Wein überfließt und die Lippe von Witz Und ein rosiges Kind mit den Zechern im Bunde ...
e. Man hole auf dem Gottesacker oder im Beinhaus einen Zahn, den man einem Todtenkopf ausbrechen muß, aber Nachts um 12 Uhr soll's geschehen. Mit diesem Zahn muß man den schmerzenden Zahn reiben. Ertingen u.a.O.
1871. De Man' un de Jicht Dei güngen tausam tau Gericht: De Man' dei gewünn Un de Jicht dei verswünn. Im Namen u.s.w. Schneider Weinsberg aus Klütz. Durch Primaner L. Kröger.
1781. Blutstillen. Man nehme einen Stein von einer kalten Stelle, streiche damit die ... ... rill'! Blut, stehe still! Im Namen u.s.w. †††. – Dann lege man den Stein an denselben Ort zurück. Küster Schwartz in Bellin. ...
1765. Man spricht dreimal über der Wunde: Diese Wunden Heilen in Christi Wunden ... ... stecken nicht, Sie sollen stehen zu allen Stunden. Im Namen u.s.w. Boitzenburg, Elbgegend, durch Lehrer Kreutzer. – Z. 2: ...
605 a . So viel Salzkörner man umkommen läßt, so viel Stunden muß man vor dem Himmel warten. Gegend von Schwerin. Gymnasiast Brandt. Schon Monatsschrift 1791, S. 440.
1735. Man sage unter Umkreisung des Bauches mit den Fingern: Buk, du sast ... ... wi kamen in de Stadt, Da Christus geburen wardt. Im Namen u.s.w. FS. 523.
52 a . Ackermann in der Monatsschrift 1792, S. 345: ›Ein eben gebornes Kind setzt man nackt auf ein Pferd und führt es mit demselben auf dem Hofe herum: dadurch haben alle Pferde, die ein solcher Knabe besteigen wird, den besten Dägen ...
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