arvalis

[604] arvālis, e (arvum), zum Saatfelde gehörig; dah. Fratres Arvales, die Arval-Brüder, ein Kollegium von zwölf Priestern, an deren Spitze [604] ein Magister stand, der Sage nach schon von Romulus seiner Amme Akka Larentia zu Ehren eingesetzt. Ihre Würde war lebenslänglich u. verblieb selbst denen, die im Exil waren. Sie kooptierten sich selbst den Magister auf ein Jahr an den Saturnalien; einer war Flamen, der mit dem Magister das Opfer vollzog. An den Iden des Mai hielten sie, das Haupt mit einem Kranze von Ähren (corona spicea) u. einer weißen Binde (vitta alba) geschmückt, capite velato unter Absingen eines Liedes im saturnin. Versmaß einen Umzug um die Felder in den Grenzen des ältesten Weichbildes von Rom, um Fruchtbarkeit von den Göttern u. Schonung der röm. Felder von Mars insbes. zu erflehen, Hauptstellen Plin. 18, 6 (wo sie arvorum sacerdotes heißen). Massur. Sab. b. Gell. 6 (7), 7, 8. Varr. LL. 5, 85. Fulgent. expos serm. antiqu. no. 9. p. 172 M.: Sing. frater arvalis, Corp. inscr. Lat. 5, 1874. Inscr. im Rhein. Mus. 30, 289. Vgl. Carm. epigr. conl. Fr. Buecheler p. 1 (wo auch das Lied) u. bes. Acta fratr. arval. rest. et ill. Guil. Henzen. Berol. 1874. Teuffel Gesch. der röm. Lit.5 § 65.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 604-605.
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