lustrum [2]

[732] 2. lūstrum, ī, n. (1. lustro), I) das Reinigungs- od. Sühnopfer, das alle fünf Jahre von den [732] Zensoren bei dem Schlusse ihres Amts für das ganze Volk dargebracht wurde (wobei die drei für den Mars ausersehenen Opfertiere, ein Schwein, Bock u. Stier, dreimal im Kreise herumgeführt u. darauf dem Gotte geopfert wurden u. zugleich das gleiche Gelübde für das neue lustrum geleistet wurde, vota in proximum lustrum suscipere, Suet. Aug. 97, 1), lustrum condere, dieses Opfer verrichten, dah. die Zensur beschließen, Cic.: u. so lustrum perficere, Liv. 1, 44, 2: u. eius rei causā lustrum mittere, Act. fr. Arv. im Corp. inscr. Lat. 6, 2107, 7: sub lustrum, bei dem Schlusse der Zeusur, Cic. Vgl. Mommsen Röm. Staatsrecht2 II, 406. – II) eine Zeit von gewöhnlich fünf Jahren, ein Jahrfünft, Ov., Plin. u.a.: octavum claudere lustrum, Hor. Vgl. Mommsen Röm. Staatsrecht2 II, 332 ff. – Jnsbes., a) die Pachtzeit, Plin. ep. 9, 37, 2. – b) die Steuer, Finanzperiode, in bezug auf die Zahlung der direkten u. indirekten (durch die Publicani erhobenen) Steuern, Varro LL. 6, 11. Cic. ep. 2, 13, 3; ad Att. 6, 2, 5. – c) zur Kaiserzeit alle fünf Jahre abgehaltene Festfeiern, die mit Spielen und Wettkämpfen zu Ehren der Götter verbunden sind, bes. die kapitolinischen, Stat. silv. 4, 2, 62: certamine Iovis Capitolini lustro sexto, Corp. inscr. Lat. 9, 2160: auch lustri certamen gen., Aur. Vict. de Caes. 27, 7.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 732-733.
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