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Adhäsion
A. (lat. adhaerere “anhaften”), auch Adhäsions- oder Anhangskraft genannt, ist der Zustand einer Grenzflächenschicht, die sich zwischen zwei in Kontakt tretenden kondensierten Phasen ausbildet. Die Haupteigenschaft dieses Zustandes ist der durch molekulare Wechselwirkungen in der Grenzflächenschicht hervorgerufene mechan. Zusammenhalt der beteiligten Phasen. Die diesen mechan. Zusammenhalt bewirkenden Kräfte sind nicht alle vollständig erforscht, weshalb es verschiedene Adhäsionstheorien gibt. Die Adhäsionskraft zählt neben der Kohäsionskraft zu den Bindungskräften.
Ad hoc
A. h. (lat. für “zu diesem”, “hierfür”) ist eine latein. Phrase u. bedeutet “für diesen Augenblick gemacht” oder “zur Sache passend”. Im übertragenen Sinne bezeichnet A. h. improvisierte Handlungen (vgl. “aus dem Stegreif”) u. Dinge, die speziell für einen Zweck entworfen wurden oder spontan aus einer Situation heraus entstanden sind.
Ad-hoc-Netz
Ein A. (lat. ad hoc, sinngemäß “für diesen Augenblick gemacht”) ist ein Funknetz, das zwei oder mehr Endgeräte zu einem vermaschten Netz verbindet. Netze, die sich selbständig aufbauen u. konfigurieren, nennt man auch mobile Ad-hoc-Netze (engl. mobile ad hoc network, MANet) oder Mesh-Netze (engl. mesh , “Masche”, “Netz”). Ad-hoc-Netze verbinden mobile Geräte (Netzknoten) wie Mobiltelefone, Personal Digital Assistants u. Notebooks ohne feste Infrastruktur wie Wireless Access Points. Daten werden von Netzknoten zu Netzknoten weitergereicht, bis sie ihren Empfänger erreicht haben, wodurch sich die Datenlast vorteilhafter verteilt als in Netzen mit zentraler Anlaufstelle. Knappe Ressourcen wie Rechenzeit, Energie u. Bandbreite fordern eine effektive Zusammenarbeit der Netzknoten. Spezielle Routingverfahren sorgen dafür, dass sich das Netz beständig anpasst, wenn sich Knoten bewegen, hinzukommen oder ausfallen.
Adiabatische Zustandsänderung
Eine A. Z. (auch: adiabate; griech. α [a] – nicht, δια- βαίνειν [diabaínein] – hindurchgehen) ist ein thermodynam. Vorgang, bei dem ein System von einem Zustand in einen anderen überführt wird, ohne therm. Energie mit seiner Umgebung auszutauschen.
Adidas
A. ist ein dt. Sportartikel-Hersteller mit den Marken adidas, Reebok u. TaylorMade. Das Unternehmen mit Sitz im bayer. Herzogenaurach ist nach Nike das weltweit größte seiner Art. 2006 erzielte adidas bei einem Gesamterlös von insges. 10,299 Mrd. Euro einen Nettogewinn von 511 Mio. Euro. Seit 1995 ist der Konzern im dt. Leitindex an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Adipositas
Bei der A. (lat. adeps = fett) bzw. Fettleibigkeit, Fettsucht, Obesitas (selten Obesität; im engl. aber fast nur “obesity”) handelt es sich um ein starkes Übergewicht, das durch eine über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes mit krankhaften Auswirkungen gekennzeichnet ist. Eine A. liegt ab einem Körpermasseindex (BMI) von 30 vor, wobei drei Schweregrade unterschieden werden, zu deren Abgrenzung ebenfalls der BMI herangezogen wird. Indikatoren für den Anteil von Körperfett u. dessen Verteilung sind der Bauchumfang u. das Taille-Hüft-Verhältnis.
Adjektiv
Das A. (lat.: ad-iectivum nach griech. epí-theton “das Hinzugefügte”) auch: Eigenschafts- oder Beiwort, früher in der Schule auch Wiewort (Wie ist etwas?), ist in der Sprachwissenschaft die Wortart, welche die Beschaffenheit oder eine Beziehung eines (konkreten) Dinges, einer (abstrakten) Sache, eines Vorganges oder Zustandes usw. beschreibt.
Adler (Biologie)
Die Bez. A. ist im dt. Sprachraum eine Trivialbezeichnung für große, beeindruckende Greifvögel.
Adler (Wappentier)
Der A. ist in der Heraldik eine Gemeine Figur u. nach dem Löwen das zweithäufigste Wappentier.
Admiral
A. ist der höchste militär. Dienstgrad in der Marine, entspr. dem General des Heeres u. der Luftwaffe. Als Sammelbegriff bezeichnet A. zugleich eine Dienstgradgruppe, die in verschiedenen Ländern eine unterschiedl. Anzahl von Admiralsdienstgraden umfassen kann. In Deutschland umfasst sie vier Dienstgrade. Die Admirale werden auch als Flaggoffiziere bezeichnet, weil sie als Zeichen ihres Ranges eine eigene Flagge führen. In der Rangordnung unterstehen ihnen alle anderen Dienstgrade.
Admiral Graf Spee (Schiff)
Die A. G. S. war ein Panzerschiff der dt. Kriegsmarine, das nach kurzem Einsatz zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Dezember 1939 vor der Küste Uruguays von der eigenen Besatzung, die sich in aussichtsloser Lage glaubte, versenkt wurde. Diese Geschehnisse wurden 1956 verfilmt.
Admiral Kusnezow
Die A. K. (ex. Tbilissi u. später Leonid Breschnew; vollständig: Адмирал флота Советского Союза Кузнецов, Admiral flota Sowetskowo Soiusa Kusnezow “Flottenadmiral der Sowjetunion Kusnezow”), ist der einzige Flottenflugzeugträger der Russischen Marine u. der zur Zeit größte nicht in den USA gebaute. Der Flugzeugträger wurde unter dem Namen Projekt 1143.5 auf der Nikolajew-Werft am Schwarzen Meer gebaut u. 1985 fertiggestellt.
Adobe Acrobat
Unter A. A. wird eine Gruppe von Programmen zusammengefasst, die zum Lesen, Erstellen, Verwalten, Kommentieren u. Verteilen von PDF-Dateien verwendet werden. Dieses kostenpflichtige Programmpaket des Software-Unternehmens Adobe Systems enthält ein Anwendungsprogramm zum Erstellen u. Bearbeiten von PDF-Dokumenten. Adobe bietet in seiner Acrobat-Familie weitgehende Unterstützung von digitalen Unterschriften (Signaturen) u. grundsätzl. Unterstützung von Verschlüsselungstechnologien.
Adobe Flash
A. F. [əˈdoubi ˈflæʃ] (kurz Flash, ehem. Macromedia Flash [mækrouˈmiːdiə]) ist eine proprietäre integrierte Entwicklungsumgebung zur Erstellung multimedialer Inhalte, so genannter “Flash-Filme”. Die resultierenden Dateien liegen im SWF-Format vor, einem auf Vektorgrafiken basierenden Grafik- u. Animationsformat. Das Kürzel SWF steht dabei für small web format. Um Flash-Dateien betrachten zu können, ist das proprietäre Abspielprogramm Flash Player erforderlich, das auch als Webbrowserplugin eingebunden werden kann.
Adobe InDesign
InDesign ist ein Desktop-Publishing-Programm von Adobe Systems u. gehört mit QuarkXPress u. Adobe FrameMaker zu den marktführenden DTP-Layoutprogrammen.
Adobe Photoshop
A. P. ist ein kommerzielles Bildbearbeitungsprogramm des US-amerikan. Softwarehauses Adobe Systems. Im Bereich der professionellen Bildbearbeitung (Druckvorstufe) ist das Programm Marktführer. Photoshop ist Teil der Adobe Creative Suite, einer Sammlung von Grafik- u. Designprogrammen u. wie die meisten anderen Adobe-Anwendungen für Mac OS X u. Microsoft Windows verfügbar.
Adobe Photoshop Elements
A. P. E. ist ein Bildbearbeitungs-Programm der Firma Adobe Systems, das Einsteigern u. erfahrenen Nutzern viele Funktionen bietet. Es ist sozusagen der kleinere Bruder von Adobe Photoshop, von dem es vieles übernommen hat. Die aktuelle Version ist Photoshop Elements 6, die zahlreiche Werkzeugfunktionen u. Effekte bietet. Das Programm ist so angelegt, dass auch unerfahrene Nutzer Korrekturen ausführen können; dazu sind diverse Automatiken integriert. Photoshop Elements enthält ebenfalls ein Bilderverwaltungs-Programm.
Adobe Reader
A. R. (früher Acrobat Reader) ist ein Computerprogramm der Firma Adobe zum Anzeigen von PDF-Dokumenten, also ein Dateibetrachter. Es ist Teil der Adobe-Acrobat-Produktfamilie.
Adobe Systems
A. S. [ədoubiˈsistəmz] ist ein US-amerikan. Softwareunternehmen. Es wurde 1982 von John Warnock u. Charles Geschke, den Erfindern des Dokumentenformats PostScript, gegr. Der Name Adobe (span. Lehmziegel, von “adobar” eingipsen) leitet sich von einem Fluss namens Adobe Creek ab, der hinter dem Haus eines der Gründer des Unternehmens verläuft.
Adoleszenz
Die A. (lat. adolescere “heranwachsen”) ist das Übergangsstadium in der Entwicklung des Menschen von der Kindheit (Pubertät) hin zum vollen Erwachsensein u. stellt den Zeitabschnitt dar, während dessen eine Person biologisch gesehen ein Erwachsener, aber emotional u. sozial noch nicht vollends gereift ist. Das der Adoleszenzphase zugeordnete Alter wird in verschiedenen Kulturen unterschiedlich aufgefasst. In den Vereinigten Staaten wird die Adoleszenz im Allgemeinen bereits bei Pubertätsbeginn angesiedelt: beginnend im Alter von 13 Jahren bis zum 24. Lebensjahr. In Deutschland versteht man unter der Adoleszenzphase – je nach Entwicklungsstadium – meist den Zeitraum zwischen 17 u. 24 Jahren. Im Gegensatz dazu definiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Adoleszenz als die Periode des Lebens zwischen 10 u. 20 Jahren.
Adonis
A. (griech. Άδωνις) ist eine Gestalt aus der vorderorientalischen, griechischen u. römischen Mythologie, die ursprünglich wohl ein syro-phöniz. Vegetationsgott war.
Adoption
A. (von lat. adoptio) oder “Annahme an Kindes statt” ist die rechtliche Begründung eines Eltern-Kind-Verhältnisses zwischen dem Annehmenden u. dem Kind ohne Rücksicht auf die biologische Abstammung. Mit adoptierten Kindern dürfen Pflegekinder nicht verwechselt werden.
Adorf, Mario
Mario Adorf (* 8. September 1930 in Zürich) ist ein dt. Schauspieler. Vielfach ausgezeichnet, gehört er zu den profiliertesten zeitgenöss. Darstellern bei Bühne, Kino u. Fernsehen. Daneben betätigt sich Adorf als Autor amüsanter Geschichten.
Adorno, Theodor W.
Theodor W. Adorno (eigentl. Theodor Ludwig Wiesengrund-Adorno; * 11. September 1903 in Frankfurt a. M.; † 6. August 1969 in Visp, Schweiz) war ein dt. Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker u. Komponist.
Adrenalin
A. (von lat. ad “zu” u. ren “Niere”), auch Epinephrin (INN) oder Suprarenin® (epi (gr.) bzw. supra (lat.): “auf”; nephros (gr.) bzw. ren (lat.): “Niere”) genannt), ist ein im Nebennierenmark gebildetes u. in Stresssituationen ins Blut ausgeschüttetes Hormon. Als Stresshormon vermittelt A. eine Steigerung der Herzfrequenz, einen Anstieg des Blutdrucks, eine Erweiterung der Bronchien, eine schnelle Bereitstellung von Energiereserven durch Fettabbau (Lipolyse) sowie die Freisetzung u. Biosynthese von Glucose. Es reguliert ebenso die Durchblutung (Zentralisierung) u. die Magen-Darm-Tätigkeit (Hemmung). Im Zentralnervensystem kommt A. als Neurotransmitter in adrenergen Neuronen (Nervenzellen) vor. Seine Effekte vermittelt A. über eine Aktivierung von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, den Adrenozeptoren.
Adrenogenitales Syndrom
Unter dem Adrenogenitalen Syndrom (AGS) wird eine Gruppe autosomal-rezessiv vererbter Stoffwechselkrankheiten verstanden, die durch eine Störung der Hormonsynthese in der Nebennierenrinde gekennzeichnet sind. Dabei ist die Bildung von Aldosteron u. Kortisol gestört. Durch Überstimulation der Nebennierenrinde werden vermehrt Nebenwege des Stoffwechsels aktiviert u. Vorstufen gebildet. Der Mangel an Kortison u. Aldosteron führt zur kompensator. Stimulierung der Nebenniere durch den Hypothalamus. Da die Bildung von Sexualhormonen dabei nicht gestört ist, führt dies zur Vermännlichung bzw. vorzeitigen Geschlechtsentwicklung beim Jungen. Der Mangel an Aldosteron führt zu Störungen im Salzhaushalt mit Flüssigkeitsverlust. Zur Behandlung müssen die fehlenden Hormone lebenslang ersetzt werden.
Adressbuch
Das A. ist ein privat, geschäftlich oder dienstlich geführtes oder aber öffentlich publiziertes, schriftl. Verzeichnis der Adressen von Einzelpersonen, Behörden, Institutionen u. Firmen. Bekanntestes öffentl. A. ist das Telefonbuch.
Adresse
Als A. werden die Daten verschiedener Zielangaben bezeichnet. Beispiele für Adressen sind: Anschrift oder Postanschrift als Ziel für z. B. einen Brief, die A. einer E-Mail, eine Speicheradresse als Ziel eines Speicherzugriffs oder eines Arrays in der EDV oder eine IP-Adresse für den Zugriff auf einen Server in einem IP-Netzwerk.
Adriatisches Meer
Das Adriatische Meer, kurz auch die Adria (latein. Mare Adriaticum, italienisch: Mare Adriatico, kroatisch: Jadransko more oder schlicht Jadran, slowenisch: Jadransko morje, montenegrinisch/bosnisch: Јадранскоморе, albanisch: Deti Adriatik), ist ein Nebenmeer des Mittelmeeres, das nach der Stadt Adria in Italien benannt ist. Zum Adriatischen Meer wird alles gerechnet, was nördlich der Straße von Otranto liegt. Es trennt die Apenninhalbinsel von der Balkanhalbinsel. Anrainerstaaten sind Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien u. Herzegowina (beim Ort Neum), Montenegro u. Albanien.
Adsorption
Als A. (lat.: adsorptio bzw. adsorbere = (an-)saugen) bezeichnet man die Anreicherung von Stoffen aus Gasen oder Flüssigkeiten an der Oberfläche eines Festkörpers, allg. an der Grenzfläche zwischen zwei Phasen. A. unterscheidet sich von der Absorption, bei der die Stoffe in das Innere eines Festkörpers oder einer Flüssigkeit eindringen. Der Oberbegriff für diese Anreicherungsvorgänge lautet Sorption.
Advanced Audio Coding
A. A. C. (AAC) ist ein von der MPEG, Moving Picture Experts Group (Dolby, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen, AT&T, Nokia, Sony), entwickeltes verlustbehaftetes Audiodatenkompressionsverfahren, das als Weiterentwicklung von MPEG-2 Multichannel im MPEG-2-Standard spezifiziert wurde.
Advanced Chemistry
A. C. (AC) ist eine 1987 gegr. Hip-Hop-Gruppe aus Heidelberg, der heutzutage häufig die Pionierfunktion des dt. Hip Hops zugesprochen wird. Auch wenn die Fantastischen Vier bereits 1991 zwei Singles u. ein Album auf einem Majorlabel veröffentlichen konnten, gilt die Heidelberger Gruppe bei vielen als erste deutschsprachige Hip-Hop-Erscheinung. Ihren Durchbruch schafften sie mit der 1992 erschienenen Single “Fremd im eigenen Land” (12", MZEE), die erstmals für eine breitere Wahrnehmung der Hip-Hop-Kultur außerhalb der noch überschaubaren Szene sorgte.
Advanced Configuration and Power Interface
Das Advanced Configuration and Power Management Interface (ACPI) ist ein offener Industriestandard für Energieverwaltung in Desktop-Computern, Notebooks u. Servern. Er wird federführend von den Firmen Hewlett-Packard, Intel, Microsoft, Phoenix u. Toshiba entwickelt u. stellt Schnittstellen zur Hardwareerkennung, Gerätekonfiguration u. zum Energiemanagement zur Verfügung. Insbes. bekannt ist er durch den Energiesparmodus in den verschiedenen Modi ACPI-S1 bis S5, die das Advanced Power Management (APM) abgelöst haben.
Advanced Encryption Standard
Der A. E. S. (AES) ist ein symmetr. Kryptosystem, das als Nachfolger für DES bzw. 3DES im Oktober 2000 vom National Institute of Standards and Technology (NIST) als Standard bekannt gegeben wurde. Nach seinen Entwicklern Joan Daemen u. Vincent Rijmen wird er auch Rijndael-Algorithmus genannt (gesprochen wie dt. “Reyndahl”).
Advanced Host Controller Interface
Das A. H. C. I. (AHCI) ist ein offener Schnittstellen-Standard für Serial-ATA-Controller. Er ermöglicht es, mit diesen Controllern per Software zu kommunizieren.
Advent
A. (von lat.: adventus“Ankunft”, dazu advenit“er kommt”) ist der Beginn des christl. Jahreskreises mit der Vorbereitung auf Weihnachten.
Adventskranz
Der A., österr. Adventkranz, ist ein meist aus Tannenzweigen geflochtener Tisch- oder Hängeschmuck im Advent, der in Form eines Kranzes mit vier Kerzen, den Adventskerzen, u. unter Umständen mit Ge- steckelementen besetzt ist. Die Kerzen werden im Laufe der Adventszeit nacheinander entzündet: Ab dem 1. Advent wird eine Kerze angezündet, ab dem 2. Advent sind es zwei u. so weiter.
Adverb
Ein A. (Plural: Adverbien, auch Umstandswort oder Nebenwort) ist eine Wortart, die ein Verb, ein Partizip, ein Adjektiv, ein anderes A. oder einen ganzen Satz näher bestimmt. Adverbien zählen zu den Partikeln (i. w. S.), sind also weder deklinierbar noch konjugierbar. Einige Adverbien können gesteigert werden, z. B. oftöfter oder gernlieber. Andere Adverbien können nicht gesteigert werden, z. B. hier, damals, vielleicht. Diese Adverbien sind unflektierbar.
Adverbiale Bestimmung
Die A. B. (auch Adverbial, Adverbiale, Adverbialbestimmung, Umstandsbestimmung oder Umstandsangabe) ist ein Begriff aus der Grammatik u. bezeichnet ein Satzglied bzw. eine Satzgliedergänzung. Sie ist grammatikalisch nicht notwendig. Sie bestimmt die Umstände eines Geschehens genauer. Adverbiale Bestimmungen ermitteln folgende Fragen: Wo? Wann? Zu welchem Ziel? Womit? Wie? Warum? usw.
Adverbialsatz
Als A. wird ein Nebensatz bezeichnet, der durch eine unterordnende Konjunktion eingeleitet wird. Er ist Bestandteil eines Satzgefüges, bestehend aus einem Hauptsatz u. mindestens einem A.
Adware
A. ist ein Kofferwort aus engl. advertisement (dt.: “Reklame”, “Werbung”) u. Software. Sie bezeichnet Software, die dem Benutzer zusätzlich zur eigentl. Funktionalität Werbebanner oder Reklame-Pop-ups zeigt bzw. weitere Software installiert, die auf dem System Daten sammelt oder Werbung anzeigt.
AEG
Die AEG (Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft) war einst eines der bedeutendsten dt. Unternehmen; die ursprüngl. Gesellschaft existiert seit 1996 nicht mehr, der Markenname lebt jedoch teilweise in einzelnen ehem. Unternehmensteilen weiter.
Aeneas
A. (griech. Αινείαç Aineias; dt. auch Äneas) ist eine bedeutende Figur in der griechisch/röm. Mythologie u. Frühgeschichte. Er entstammt einer Nebenlinie des trojan. Herrschergeschlechtes u. ist Sohn des Anchises mit der Göttin Aphrodite (röm. Venus) u. Vetter des Priamos. Äneas gilt als Stammvater der Römer.
Aeneis
Die A. (veraltet auch Äneide) ist das von Vergil auf der Grundlage früherer Überlieferungen gestaltete Epos von der Flucht des Aeneas aus dem brennenden Troja u. seinen Irrfahrten, die ihn schließlich nach Latium führen, wo er zum Stammvater der Römer wird. Die A. erzählt also einen der Gründungsmythen des römischen Reiches. Das Epos, an dem Vergil zwischen 29 v. Chr. u. seinem Tod 19 v. Chr. arbeitete, besteht aus zwölf Büchern mit insges. etwa 10.000 hexametr. Versen.
Aerobic
A. ist ein dynam. Fitnesstraining in der Gruppe mit rhythm. Bewegungen zu motivierender Musik. Die Grundelemente sind hauptsächl. Kondition u. Koordination. Die in einer Choreografie zusammengestellten Übungen, die von einem Aerobic-Trainer vorgeführt werden, sind eine Mischung aus klass. Gymnastik u. Tanz.
Aerodynamik
A. (von altgriech. αήρ “Luft” u. δύναµις “Kraft”) ist Teil der Fluiddynamik u. beschreibt das Verhalten von Körpern in kompressiblen Fluiden (zum Beispiel Luft). Die A. beschreibt die Kräfte, die es beispielsweise Flugzeugen ermöglichen zu fliegen oder Segelschiffen, sich mit Hilfe des Windes durchs Wasser zu bewegen. Viele weitere Bereiche der Technik, wie zum Beispiel das Bauingenieurwesen oder der Fahrzeugbau, müssen sich mit der A. auseinandersetzen.
Aeroflot
A., eigentl. A. – Russische Luftfahrtlinien (Аэрофлот – Российские авиалинии/Transkription Aeroflot – Rossiskije awialinii) ist die größte russ. Fluggesellschaft u. war mehrere Jahrzehnte lang die größte Fluggesellschaft der Welt. Seit 1992 ist die A. eine offene Aktiengesellschaft u. ist im RTS Index gelistet.
Aerosmith
A. ist eine amerikan. Musikgruppe. Sie ist eine der ältesten u. bekanntesten noch aktiven Rock-Bands. Mit über 150 Mio. verkauften Alben weltweit gehört A. außerdem auch zu den kommerziell erfolgreichsten amerikan. Musikgruppen aller Zeiten.
Aerosol
Ein A. [aeroˈzoːl] ist ein Gemisch aus festen oder/u. flüssigen Schwebeteilchen u. Luft. In seltenen Fällen dienen auch andere Gase als Träger. Das Verhalten eines Aerosols hängt immer von den Teilchen u. dem Trägergas ab. Die Schwebeteilchen heißen Aerosolpartikel oder Aerosolteilchen. Ein A. ist ein dynam. System u. unterliegt ständigen Änderungen durch Kondensation von Dämpfen an bereits vorhandenen Partikeln, Verdampfen flüssiger Bestandteile der Partikel, Koagulation kleiner Teilchen zu großen oder Abscheidung von Teilchen an umgebenden Gegenständen.
Aerosolbombe
Eine A., (engl. Fuel-Air Explosive (FAE) oder Fuel-Air Bomb), umgangssprachlich auch Vakuumbombe, ist eine Waffe, deren Wirkung auf der Zündung einer als Aerosol verteilten Substanz ohne enthaltenes Oxidationsmittel beruht. Derartige Waffen wurden in den 60ern in den USA u. gleichzeitig in der Sowjetunion entwickelt, allerdings wurden die ersten Versuche schon während des Zweiten Weltkrieges von der dt. Luftwaffe durchgeführt. Als ihr Erfinder gilt Mario Zippermayr.
Affäre
Eine A. ist eine als unangebracht bis skandalös beurteilte Angelegenheit. Der Begriff wird für eine Liebesbeziehung verwendet sowie für einen Skandal in Politik u. Wirtschaft.
Affekt
Mit A. (Idiome: im Eifer des Gefechtes, in the heat of the moment (engl.)) ist eine akzidentelle Gemütserregung ("occuring emotion"; etwas, was einem passiert) gemeint, die eine Ausdrucksdimension, eine körperl. Dimension u. eine motivationale Dimension hat. Beispiele: Lächeln ist ein Ausdruck für den A. Sympathie, Rotwerden ist im körperl. Bereich bezeichnend für den A. Scham u. die Bereitschaft, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, ist ein charakterist. Motiv aus dem A. Zorn heraus.
Affektive Störung
Bei den affektiven Störungen oder auch Affektstörungen (engl. affective disorders) handelt es sich um akute, chronische oder episod. Störungen des Affektes. Affekt wird hier im Sinne von Grundstimmung gebraucht, es handelt sich also primär um Stimmungsstörungen. Allerdings müssen Antrieb, Spontanität, vegetative Funktionen (Schlafbedürfnis, Appetit, Libido) u. soziale Interaktion mitbetrachtet werden. Ebenso können gleichzeitig Störungen des formalen oder inhaltl. Denkens u. der Wahrnehmung auftreten. Die Betroffenen haben entweder einen gesteigerten oder einen gedrückten Affekt. Im ersten Fall sind sie übermäßig u. der Situation nicht angemessen freudig erregt oder auch gereizt bei übersteigertem Aktivitätsniveau (Manie, Euphorie, Dysphorie). Eine schwächere Form der Manie wird als Hypomanie bezeichnet. Das andere Extrem ist eine übermäßig niedergeschlagene Stimmungslage mit Energielosigkeit (Depression). Beide Zustände können auch mehr oder minder regelmäßig abwechselnd auftreten, man spricht dann von einer bipolaren Störung (auch “manisch-depressive Erkrankung” oder Zyklothymie).
Affen
Unter A. im weiteren Sinn werden alle Mitglieder der Ordnung der Primaten verstanden. A. im engeren Sinn, auch Echte A. oder Eigentliche A. genannt, bildeten eine traditionelle Unterordnung (Simiae oder Anthropoidea) der Primaten, die im Gegensatz zu den Halbaffen stand u. zu der man auch den Menschen zählte.
Affenpinscher
Der A. ist eine von der FCI (Nr. 186, Gr. 2 Sek. 1) anerkannte Hunderasse aus Deutschland.
Affiliate (Partnerprogramm)
Affiliate-Systeme (engl.: to affiliate: angliedern) sind eine zumeist internetbasierte Vertriebslösung, bei der meistens ein kommerzieller Anbieter seine Vertriebspartner pauschal oder erfolgsorientiert durch eine Provision vergütet. Der Produktanbieter stellt hierbei seine Werbemittel zur Verfügung, die der A. auf seinen Seiten zur Bewerbung der Produkte des Kooperationspartners verwenden kann.
Affine Abbildung
Eine A. A. (auch affine Transformation) ist eine Abb. zwischen zwei Vektorräumen (oder affinen Räumen), die Kollinearitäten u. Abstandsverhältnisse paralleler Strecken bewahrt. Erklärung: Bewahrung der Kollinearität bedeutet, dass die Bilder von Punkten, die auf einer Geraden liegen (d. h. kollinear sind), wieder auf einer Geraden liegen. Ebenso sind die Bilder paralleler Geraden wieder parallel.
Affleck, Benjamin Geza
Ben Affleck (* 15. August 1972 in Berkeley, Kalifornien; eigentl. Benjamin Geza Affleck) ist ein US-amerikan. Schauspieler, Produzent, Regisseur u. Drehbuchautor.
Affleck, Casey
Casey Affleck (* 12. August 1975 in Falmouth, Massachusetts) ist ein US-amerikan. Schauspieler.
Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion
Der Afghanistan-Krieg bezeichnet die militär. Intervention der Sowjetunion im afghan. Bürgerkrieg zwischen 1979 u. 1989.
Afghanischer Windhund
Der Afghanische Windhund, kurz Afghane, ist eine von der FCI (Nr. 228, Gr. 10 Sek. 1) anerkannte Hunderasse, deren Zuchtbuch in Großbritannien geführt wird.
Afghanistan
A. (Paschtu/Dari: Afghānestān) ist ein Vielvölkerstaat in Zentralasien, der an den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, die Volksrepublik China u. Pakistan grenzt. Drei Viertel des Landes sind unzugänglich.
AFI (Band)
AFI (A Fire Inside) sind eine US-amerikan. Alternative-Rock-Band, die in den frühen 1990er Jahren in Ukiah, Kalifornien gegr. wurde u. ihre Wurzeln im Hardcore-Punk hat.
A Fine Frenzy
A F. F. ist der Künstlername der US-amerikan. Sängerin u. Pianistin Alison Sudol (* 23. Dezember 1985 in Seattle, Washington). Die Worte A Fine Frenzy entstammen dem “Sommernachtstraum” von William Shakespeare.
African National Congress
Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) ist eine südafrikan. Partei u. ging 1923 aus dem am 8. Januar 1912 in Bloemfontein gegr. South African Native National Congress (SANNC) hervor. Der ANC verstand – u. versteht – sich als Interessenvertretung der schwarzen u. farbigen Bevölkerungsgruppen Südafrikas u. wurde aufgrund der Benachteiligung u. Unterdrückung der Schwarzen gegr. Der bewaffnete Arm des ANCs, der den Namen “Umkhonto We Sizwe” (“Speer der Nation”) getragen hat, wurde vom späteren Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, gegr. Während des Kalten Krieges war der ANC marxistisch ausgerichtet. Da er sich gegen das südafrikan. Apartheidregime wandte, wurden viele seiner Aktivisten verhaftet oder mussten ins Ausland flüchten. Am 8. April 1960 wurde die Organisation verboten, dieses Verbot wurde 1990 wieder aufgehoben. Seit dem 9. Mai 1994, dem Ende des Apartheid-Regimes, stellt der ANC die Regierung der Republik Südafrika.
Afrika
A. ist mit einer Fläche von 30,3 Mio. km² (22% der gesamten Landfläche der Erde) nach Asien der zweitgrößte Kontinent u. ungefähr dreimal so groß wie Europa. – 924 Mio. Ew.
Afrikaans
A., früher auch Kapholländisch oder Kolonial-Niederländisch genannt, ist eine der elf Amtssprachen in Südafrika. Es gehört zum westgerman. Zweig der indogerm. Sprachen u. ist aus dem Niederländischen entstanden. Seine Grammatik hat eine starke Regularisierung durchgemacht u. es ist die einzige german. Sprache, die den Ablaut komplett abgebaut hat.
Afrikafeldzug
Unter dem Begriff A. sind im deutschsprachigen Raum die militär. Operationen der Achsenmächte gegen die Alliierten in Libyen, Ägypten u. Tunesien während des Zweiten Weltkrieges im Zeitraum vom 13. September 1940 bis zum 13. Mai 1943 bekannt. Ziel des Feldzugs war die Erlangung der Vorherrschaft in Nordafrika.
Afrikanischer Affenbrotbaum
Der Afrikanische Affenbrotbaum (Adansonia digitata), auch Afrikanischer Baobab (von arabisch bu-hubub) genannt, gehört zu den bekanntesten u. charakteristischsten Bäumen des trop. Afrika.
Afrikanischer Elefant
Der Afrikanische Elefant (Loxodonta africana) ist eine Art der Familie der Elefanten. Er ist das größte gegenwärtig lebende Landsäugetier der Welt. Der früher als Unterart des Afrikanischen Elefanten betrachtete Waldelefant (Loxodonta cyclotis) wird heute meistens als selbstständige Art angesehen. Zur Unterscheidung von diesem wird Loxodonta africana auch als Steppenelefant bezeichnet.
Afrikanischer Strauß
Der Afrikanische Strauß (Struthio camelus) gehört zu den Laufvögeln u. ist der größte lebende Vogel der Erde. Während er heute nur noch in Afrika südlich der Sahara heimisch ist, war er in früheren Zeiten auch in Westasien beheimatet. Für den Menschen war der Strauß wegen seiner Federn, seines Fleisches u. seines Leders von jeher von Interesse, was in vielen Regionen zur Ausrottung des Vogels führte.
Afrikanische Trypanosomiasis
Die Schlafkrankheit ist eine durch Trypanosomen ausgelöste Tropenerkrankung, die auch synonym als A. T. bezeichnet wird. Sie kommt in den trop. Gebieten Afrikas vor u. wird von der Tsetse-Fliege übertragen. Die Erkrankung verläuft in drei Stadien: Einige Wochen nach der Infektion kommt es zu Fieber, Schüttelfrost, Ödemen, Lymphknotenschwellung sowie Hautausschlag u. Juckreiz. Im zweiten Stadium nach einigen Monaten stehen Symptome des Nervensystems im Vordergrund: Verwirrtheit, Koordinations- u. Schlafstörungen sowie Krampfanfälle. Im Endstadium kommt es zu einem Dämmerzustand, der der Krankheit ihren Namen gegeben hat. Der Nachweis der Erreger erfolgt mikroskopisch im Blut oder Liquor sowie mit immunolog. Methoden. Zur Behandlung stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung.
Afroamerikaner
A. (amerik.-engl. African American) ist eine Selbstbezeichnung vorwiegend von Bürgern der USA, die sich mit dieser Bez. kritisch auf die Geschichte der Versklavung ihrer afrikan. Vorfahren beziehen u. sich damit von Bez. wie “Nigger”, “Neger” oder “Farbige”, die ihrer Rassifizierung dienten, abgrenzen. Die ca. 500.000 Vorfahren wurden aus Afrika zwischen 1619 u. 1808 versklavt u. vor allem in die Karibik u. nach Nordamerika verschleppt. Eine weitere Selbstbezeichnung ist Black, das aus polit. Überlegungen häufig groß geschrieben wird. In der Afroamerikanistik in der Tradition Melville Herskovits bezieht sich der Begriff A. allg. auf Amerikaner der verschiedenen Staaten, die afrikan. Vorfahren haben.
Aga-Kröte
Die A. (Bufo marinus), auch einfach Aga oder Riesenkröte genannt, ist eine Amphibienart aus der Gattung der Echten Kröten (Bufo) innerhalb der Familie der Kröten (Bufonidae). Große Exemplare dieser Art erreichen Körperlängen von über 22 Zentimetern. Die A. gehört daher mit dem Goliathfrosch (Conraua goliath), der Kolumbianischen Riesenkröte (Bufo blombergi), dem Afrikanischen Ochsenfrosch (Pyxicephalus adspersus) u. dem Amerikanischen Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) zu den größten Froschlurchen der Welt.
Agamemnon
A. war nach der griech. Mythologie König von Mykene. Er war der Sohn des Atreus (der Atride) u. der Aerope. Nachdem er den ersten Mann von Klytaimnestra getötet hatte, nahm er diese zur Frau. Mit ihr war er Vater der Iphigenie, der Elektra, des Orestes u. der Chrysothemis. Als Oberbefehlshaber der Griechen führte er die griech. Fürsten gegen Troja.
Agape
Die A. (griech. αγάπη; latein. die caritas) bezeichnet ein griech. Wort für “Liebe”, welches durch das NT auch außerhalb des Griechischen zum festen Begriff geworden ist, sich aber der Bedeutung nach (zeitlich schon vorher) deutlich von Eros, Stoika u. Philia unterscheidet. In kath. u. ev. Pfarrgemeinden ist A. auch die Bez. eines gemeinsamen Mahles nach einem bes. Gottesdienst, z.B. nach der Osternacht oder einer Hochzeit. Das Wort lehnt sich an das “Liebesmahl” des Frühchristentums an.
Agar
A. (malaiisch) auch Agar-Agar, Agartang, Japanischer Fischleim, Kanten (Japanisch) oder Chinesische bzw. Japanische Gelatine genannt, ist wie Carrageen ein Polysaccharid (genauer Galactose-Polymer), das Gallerte bilden kann. Die Grundeinheiten des Agars sind Agarose u. sulfatiertes Agaropektin.
Agassi, Andre
Andre Kirk Agassi (* 29. April 1970 in Las Vegas, Nevada) ist ein ehem. US-amerikan. Tennisspieler. In seiner 21 Jahre andauernden Karriere gewann Agassi 60 Einzelturniere, darunter insges. 8 Grand-Slam-Turniere. Als einer von fünf Spielern in der Tennisgeschichte konnte Agassi dabei alle vier Grand-Slam-Turniere im Verlauf seiner Karriere mindestens einmal gewinnen. Zudem errang er 1996 die olymp. Goldmedaille im Einzel u. führte die USA zu drei Daviscup-Siegen. Aufgrund dieser Erfolge gilt Agassi als einer der dominantesten Spieler der 90er u. frühen 2000er Jahre. Oftmals wird er auch als einer der besten Tennisspieler aller Zeiten aufgeführt.
Agenda 2010
Die A. 2010 (auch Agenda zwanzig-zehn genannt) ist ein Konzept zur Reform des dt. Sozialsystems u. Arbeitsmarkts, welches zwischen 2003 u. 2005 von der aus SPD u. Bündnis90/Die Grünen gebildeten Bundesregierung weitgehend umgesetzt wurde. Der Begriff A. 2010 verweist auf Europa: Im Jahr 2000 beschlossen die europ. Staatsmänner in Portugal, die EU in einem Lissabon-Prozess (Lissabon-Agenda) bis zum Jahr 2010 zur “wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Region der Welt” zu machen.
Agenda 21
Die A. 21 ist ein entwicklungs- u. umweltpolit. Aktionsprogramm für das 21. Jh., ein Leitpapier zur nachhaltigen Entwicklung, beschlossen von 179 Staaten auf der “Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen” (UNCED) in Rio de Janeiro (1992). An dieser Konferenz nahmen neben Regierungsvertretern auch viele nichtstaatl. Organisationen teil. Nachhaltige Entwicklung – u. damit die Agenda 21 – ist vielerorts zur Leitlinie öffentl. Handelns geworden.
Agent Orange
A. O. ist der militärische Codename eines Entlaubungsmittels (CAS 39277-47-9), das aus einem 1:1-Gemisch der Butylester von 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure (2,4,5-T) u. 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) besteht. Das Herbizid wurde im Vietnamkrieg erstmals gegen Ende 1963 bei der Operation Ranchhand durch die US Army zur Entlaubung von Wäldern u. Nutzpflanzen eingesetzt. Da das Herbizid aufgrund von Verunreinigungen TCDD (ein Dioxin) enthält, erkrankten in Folge viele Bewohner der betroffenen Gebiete, aber auch US-Soldaten. Bei einer Kontamination, die auch heute noch auf Grund der Rückstände im Boden auftritt, wird das Erbgut der betr. Person geschädigt, was zu erhebl. Behinderungen ihrer Kinder führen kann. Der Name stammt von den orangefarbenen Streifen, mit denen die entspr. Fässer gekennzeichnet waren. Das engl. Wort agent kann u. a. “Mittel” oder “Wirkstoff” bedeuten. Weitere, weniger bekannte Gifte sind Agent Blue, Agent Purple, Agent Green, Agent Yellow, Agent Pink u. Agent White.
Age of Empires
A. o. E. (engl. für “Zeitalter der Imperien”) bezeichnet eine Reihe von Computerspielen, die zur Gruppe der Echtzeit-Strategiespiele zählen u. von den Ensemble Studios für die Microsoft-Game-Studios entwickelt wurden. Mit circa 16 Mio. verkauften Exemplaren zählt die Serie zu einer der erfolgreichsten PC-Spiele-Reihen überhaupt.
Ageplay
Der Begriff A. (engl. Age = Alter, play = Spiel) bezeichnet Rollenspiele, bei denen die Teilnehmer so agieren, als hätten sie ein anderes Lebensalter, beispielsweise beim bekannten “Vater-Mutter-Kind”-Spiel von Kindern. Grundsätzlich kann das Alter der angenommenen Rolle über oder unter dem tatsächl. Alter des Beteiligten liegen.
Agglomeration
Eine A. (lat. agglomerare “fest anschließen”) ist nach Definition der UNO von 1998 eine Kernstadt, die ein suburbanes Umland oder zumindest dicht besiedeltes Gebiet besitzt, das außerhalb der Stadtgrenzen liegt, aber direkt an sie angrenzt. Eine solche A. besteht aus einer oder mehreren Städten u. ihren Vorstadtgemeinden (sog. Speckgürtel). Die A. entspricht also der “Stadt” im rein geograph. Sinne, ohne Berücksichtigung von administrativen Grenzen.
Aggregatzustand
Als Aggregatzustände bezeichnet man qualitativ verschiedene, temperatur- u. druckabhängige physikal. Zustände von Stoffen.
Aggression
A. (lat. aggredi “herangehen”, “angreifen”) “ist jegliche Verhaltensform, die das Ziel hat, andere Lebewesen zu schädigen oder zu verletzen, welche motiviert sind, dem zu entgehen, oder Dinge zu beschädigen, bzw. zu zerstören, insoweit dies nicht ihre gesellschaftlich zugewiesene Aufgabe ist. (…) Aggression kann darüber hinaus unterschieden werden in instrumentelle Aggression und emotionale Aggression.” (Bandura 1979) Aggressives Verhalten steht eng im Zusammenhang mit Angriffs-, Flucht- u. Verteidigungsverhaltensweisen. Die Reaktionsstärke des aggressiven Verhaltens ist sowohl auf eine aktivierte innere Bereitschaft (Aggressivität) im Rahmen eines bestimmten “Funktionskreises”, als auch auf äußere aggressionsauslösende Situationen zurückzuführen. Im Zusammenhang mit menschl. Verhalten kann sich A. in verbalen (Diffamierung, Beleidigung, Vorwurf), psychischen (Ausgrenzung) oder tätl. Angriffen gegenüber Personen, Personengruppen u. Sachen (Sachbeschädigung), oder – wie im Tierreich auch – in Drohverhalten, Kommentkämpfen sowie ritualisierten Auseinandersetzungen, etwa im Sport, im Spiel oder im Beruf (Wettbewerb) äußern.
Aggressivität
Unter A. (lat.: aggredi “herangehen, angreifen”: Angriffslust) versteht man in der Verhaltensforschung die innere Bereitschaft eines Organismus zur Ausführung aggressiven Verhaltens (Aggression). A. kann in der Psychologie die mehr oder weniger unbewusste, sich nicht offen zeigende aggressive Haltung des Menschen als Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen sein.
Aggro Berlin
A. B. ist ein Berliner Plattenlabel, das im Bereich Hip-Hop/Rap tätig ist.
Agio
A. (von ital. agio = Bequemlichkeit) bedeutet Aufgeld oder Aufzahlung. Es ist ein Aufschlag auf den Nennwert u. wird in der Regel in Prozent angegeben.
Agitation
Die polit. A. (lat. agitare = aufregen, aufwiegeln; auch: schwenken, schütteln, z.B. einer Flüssigkeit) bezeichnet * (abwertend) die meist aggressive Beeinflussung anderer in politischer Hinsicht; der Begriff wird in der Umgangssprache, aber auch in journalistischen Kommentaren bisweilen abwertend benutzt. Der Agitator wird oft gleichgesetzt mit einem Aufwiegler, Anstifter, Hetzer u. Unruhestifter. * politische Aufklärungsarbeit oder Werbung für politische oder soziale Ziele. Ein Agitator will insbesondere durch motivierende, anspornende oder aufrührerische Reden u. Veröffentlichungen eine größere Menge von Menschen zu einer gemeinsamen Aktion oder Reaktion bewegen (meist im Hinblick auf einen politischen Gegner).
AGM-114 Hellfire
Die AGM-114 H. (Helicopter launched fire-and-forget, aber auch engl. Höllenfeuer) ist eine US-amerikan. Luft-Boden-Rakete zur Bekämpfung von Panzern u. anderen Fahrzeugen. In der Grundausführung benutzt die Hellfire ein Laser-Lenksystem, sie kann prinzipiell aber auch mit anderen Systemen wie beispielsweise Radar oder Infrarot ins Ziel gebracht werden. Hauptplattform für die Hellfire-Rakete sind die verschiedenen Kampfhubschrauber im Arsenal der US Army. Mit der Hellfire II steht inzwischen eine optimierte Version des ursprüngl. Hellfire-Systems zur Verfügung. Die AH-64 Apache Longbow-D (in der Version mit Radar) kann darüber hinaus auch eine radargelenkte Version der Hellfire abfeuern, die dadurch zu einer echten Fire-and-Forget-Waffe wird (unter optimalen Bedingungen braucht sich der Angreifer dem Ziel noch nicht einmal zu zeigen). Die lasergelenkten Hellfire-Raketen benötigen dagegen spätestens kurz vor dem Einschlag eine Zielbeleuchtung durch einen Laser.
Agnes von Poitou
Agnes von Poitou oder Kaiserin Agnes (* um 1025; † 14. Dezember 1077 in Rom) war nach dem Tod ihres Mannes Kaiser Heinrich III. während der Minderjährigkeit ihres Sohnes Heinrich IV. von 1056 bis 1061 Regentin des Hl. Römischen Reichs. 1061 zog sie sich nach einem von ihr mitverschuldeten Papstschisma aus der Regierungsverantwortung zurück, sicherte aber weiterhin die Thronansprüche ihres Sohnes. Agnes war die zweite Ehefrau Heinrichs III. Unter ihren sechs Kindern war neben dem späteren Kaiser Heinrich IV. auch die Königin Judith von Ungarn.
Agnostizismus
Der A. (latinisierte Form des altgriechischen αγνωστικισμός agnōstikismós, von αγνoείν a-gnoein “nicht wissen”; vergleiche Gnostizismus) bezeichnet die philosoph. Ansicht, dass bestimmte Annahmen – insbes. theolog. Art, welche die Existenz oder Nichtexistenz eines höheren Wesens wie beispielsweise eines Gottes betreffen – entweder ungeklärt, grundsätzlich nicht zu klären oder für das Leben irrelevant sind (letztere Haltung wird auch als Ignostizismus bezeichnet).
Agonie
Die A. (αγωνία – agonía “Qual”, “Kampf”) bezeichnet einen länger andauernden Todeskampf, die Reihe von Erscheinungen, welche, das allmähl. Erlöschen der Nerventätigkeit anzeigend, dem Eintritt des Todes unmittelbar vorausgehen. Sie ist inzwischen ein unwissenschaftlicher, unklar abzugrenzender, unpräziser Begriff.
Agora
Die A. (griechisch αγορά) war im antiken Griechenland ein großer Versammlungsplatz im Zentrum einer Stadt. Sie war eine bedeutende gesellschaftl. Institution u. als solche auch ein kennzeichnendes Merkmal der griechischen polis. Sie diente als politische u. jurist. Versammlungsstätte. Sie erfüllte die Funktionen eines Marktplatzes u. war zugleich auch ein wichtiges kult. Zentrum der Polisgemeinschaft. Altäre u. kleine Tempel gehörten daher zum Bild einer jeden A. Als Verwaltungszentrum standen hier oftmals auch Amtsgebäude polit. Institutionen u. städt. Magistrate. Das Rathaus (Buleuterion) u. das Prytaneion waren oft an diesem Platz errichtet. Die Erscheinung einer A. wird zumeist durch Säulenhallen (stoai) geprägt, die für verschiedene Funktionen genutzt werden konnten. Vor allem der Rolle der A. als tagtägl. Treffpunkt der Ew. einer griech. Stadt kamen diese Hallen entgegen, da sie Besuchern Schutz vor Sonne, Regen u. Wind boten.
Agoraphobie
Als A. (griech. αγοραϕοβία, agoraphobía, von αγορά, agorá “Markt(-platz)” u. ϕόβος, phóbos “Furcht”) bezeichnet man eine Angst bzw. ein starkes Unwohlsein an bestimmten Orten, die aus diesem Grunde vermieden werden. Häufig handelt es sich dabei um enge Räume (z. B. U-Bahn, S-Bahn, Bus, Tunnel, Fahrstühle) oder um Menschenansammlungen (z. B. volle Kaufhäuser, Menschenschlangen, volles Kino, Verkehrsstau). In schweren Fällen kann die eigene Wohnung nicht mehr verlassen werden.
Aguilera, Christina
Christina Maria Aguilera [krisˈtiːnə əgiˈlærə] (* 18. Dezember 1980 in Staten Island, New York) ist eine amerikan. Pop-Sängerin. Bekannt wurde sie als Moderatorin des Mickey Mouse Clubs.
Ägypten
Ä. ( arab. Misr, offiziell die Arabische Republik Ägypten) ist ein Staat im nordöstl. Afrika. Die zu Ä. gehörende Sinai-Halbinsel wird im Allg. zu Asien gezählt. Das Land grenzt im N an das Mittelmeer, im O an das Rote Meer, den Gaza-Streifen u. Israel, im W an Libyen u. im S an Sudan. Dort ist die Grenze im sogenannten Hala'ib-Dreieck umstritten. Ä. wird zu den Maschrek-Staaten gerechnet u. ist knapp dreimal so groß wie Deutschland.
Ägyptische Hieroglyphen
Die altägypt. Hieroglyphen [hieroˈglyːfən] sind die Zeichen des ältesten bekannten ägypt. Schriftsystems. Ä. H. sind keine reine Bilderschrift, sondern eine auf Bildern basierende Kombination aus Konsonanten- u. Sinnzeichen, die etwa von 3200 v. Chr. bis 300 n. Chr. in Ägypten u. Nubien für die früh-, alt-, mittel- u. neuägypt. Sprache sowie das an das Mittelägyptische angelehnte sog. ptolemäische Ägyptisch benutzt wurde. Sie setzt sich aus Lautzeichen (Phonogramme), Deutzeichen (Determinative) u. Bildzeichen (Ideogramme) zusammen. Mit ursprünglich etwa 700 u. in der griechisch-röm. Zeit etwa 7000 Zeichen gehören die ägypt. Hieroglyphen zu den umfangreicheren Schriftsystemen. Eine Reihenfolge ähnlich einem Alphabet existierte ursprünglich nicht, erst in der Spätzeit wurden Einkonsonantenzeichen vermutlich in einer alphabet. Reihenfolge, die große Ähnlichkeiten mit den südsemit. Alphabeten zeigt, angeordnet.
Ägyptische Mythologie
Die Ä. M. beschäftigt sich mit der religiösen Vorstellung der Bevölkerung im alten Ägypten.