Das Wikipedia Lexikon

Das Wikipedia-Lexikon präsentiert die am häufigsten gesuchten Stichwörter der Online-Wikipedia. Bestellen Sie die gedruckte Ausgabe für nur 19,95 !

Die Texte des Wikipedia-Lexikons unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation und wurden von diesen Autoren geschrieben.


Anglikanische Gemeinschaft
Die Anglikanische Kirchengemeinschaft oder Anglikanische Kommunion (engl. Anglican Communion; von lat.: anglicanus = englisch) ist eine weltweite christl. Kirchengemeinschaft, die in ihrer Tradition ev. u. kath. Glaubenselemente vereinigt, wobei die kath. Tradition in der Liturgie u. im Sakramentsverständnis (insbes. dem Amtsverständnis) vorherrscht u. die ev. in der Theologie. Sie hat ca. 80 Mio. Mitglieder. Weltweit besteht die Kirchengemeinschaft aus rd. 385 Diözesen.
Anglistik
A. (auch Englische Philologie) ist die Wissenschaft, die sich mit der engl. Sprache u. Literatur beschäftigt.
Anglizismus
Als A. bezeichnet man einen Einfluss der engl. Sprache auf andere Sprachen. Dieser Einfluss kann sich auf allen Ebenen der Sprache äußern, also in der Lautung, in der Formenlehre, der Syntax sowie im Wortschatz (Fremd- u. Lehnwörter).
Angola
A. (dt. Aussprache: [aŋˈgoːla], port.: ) ist ein Staat in Südwest-Afrika. Nationalfeiertag ist der 11. November, Tag der Unabhängigkeit (1975). A. grenzt an Namibia, Sambia, die Demokratische Republik Kongo u. den Atlantischen Ozean. Die von A. annektierte Exklave Cabinda (ehem. Portugiesisch Kongo) liegt ganz im N zwischen der Demokratischen Republik Kongo u. der Republik Kongo am Atlantik.
Angriff auf Pearl Harbor
Der A. a. P. H., auch bekannt als Überfall auf Pearl Harbor, war der Luftangriff der japan. Flotte auf die in Pearl Harbor auf Oahu vor Anker liegende amerikan. Pazifikflotte am 7. Dezember 1941. Der Angriff wird als ein entscheidender Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg angesehen, weil er der Auslöser für den Kriegseintritt der bis dahin formal neutralen USA war.
Angst
Die A. ist ein negatives Gefühl, das mit der tatsächlich oder vermeintlich erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Schadens verbunden ist, u. bezeichnet somit eine Empfindungs- u. Verhaltenssituation aus Ungewissheit u. Anspannung, die durch eine eingetretene oder erwartete Bedrohung (z.B. Schmerz, Verlust, Tod) hervorgerufen wird. Man muss unterscheiden zwischen realer, begründeter A. (Furcht vor Krankheit, Unfällen, Tod, Krieg, Terror, Verlust eines nahe stehenden Menschen oder vor materiellen Verlusten) u. un- realistischer oder übertriebener A., wie sie bei den sog. Angsterkrankungen auftritt (z.B. A. vor Kaufhäusern, Fahrstühlen, Mäusen, Spinnen, anderen Menschen etc.).
Angststörung
Angststörungen sind psych. Störungen, bei denen die Furcht vor einem Objekt oder einer Situation oder unspezif. Ängste im Vordergrund stehen. Wenn es ein solches gefürchtetes Objekt oder eine Situation gibt, spricht man von einer Phobie. Den Phobien ist gemeinsam, dass die Betroffenen Ängste haben vor Dingen, vor denen Gesunde normalerweise keine Angst haben, die also normalerweise nicht als gefährlich gelten. Dabei erkennen die Patienten zeitweise, dass ihre Angst übermäßig oder unbegründet ist.
Anhalt, Frédéric von
Frédéric Prinz von Anhalt (* um 1943 in Wallhausen als Hans-Robert Lichtenberg) ist der einzige Adoptivsohn von Marie Auguste Prinzessin von Anhalt.
Anhänger
Als A. (umgangssprachlich auch: Hänger) werden Fahrzeuge bezeichnet, die über keinen eigenen Antrieb verfügen u. hinter Kraftfahrzeugen mitgeführt werden. Schienengebundene A. bezeichnet man als Waggon oder Lore.
Anhedonie
A. (von griech. "nicht" + "Lust") bedeutet Freud- u. Lustlosigkeit, ein häufiges Symptom bei vielen psych. Störungen, bes. bei der Depression, depressiven Syndromen u. anderen psych. Störungen (Psychosen, Süchte, Psychosomatosen, teilweise bei der Aufmerksamkeitsdefizit- u. Hyperaktivitätsstörung).
Anilin
A. [aniˈliːn] (von arabisch an-nil “Indigopflanze”) ist eine farblose, leicht ölige Flüssigkeit mit süßl. Geruch, die an der Luft leicht bräunlich wird. Es handelt sich um einen Benzolring mit einer Aminogruppe (–NH2) u. damit um eine aromat. Verbindung. Mit Säuren versetzt bildet es Anilinsalze. Die basische Wirkung von A. wird durch den mesomeren Effekt verringert, da dieser die Elektronendichte der Aminogruppe verringert.
Anilingus
Der A. (Kunstwort aus lat. anus: After u. lingere: lecken; engl. Rimming oder Rim-Job; häufig auch als Oroanalkontakt, Zungenanal, Arschlecken oder lateinisch inkorrekt als Analingus bezeichnet) stellt eine orale Sexualpraktik dar, bei welcher der Anus, meist inklusive Dammregion, mit Lippen u. Zunge stimuliert wird, u. kann sowohl oberflächlich als auch durch Penetration des Anus mit der Zunge erfolgen. Die Analregion ist mit zahlreichen Nervenenden besetzt u. gehört zu den erogenen Zonen vieler Menschen.
Animal Crossing
A. C. ist ein 2004 veröffentlichtes Simulationsspiel für den Nintendo Gamecube.
Animation
A. (von lat. animare, “zum Leben erwecken”) ist i. e. S. jede Technik, bei der durch das Anzeigen von Einzelbildern für den Betrachter ein bewegtes Bild geschaffen wird. Die Einzelbilder können gezeichnet, im Computer berechnet, oder sie können fotograf. Aufnahmen sein. Bei der Wiedergabe einer solchen Sequenz mit ca. 24 Bildern pro Sekunde entsteht beim Betrachter die Illusion einer annähernd flüssigen Bewegung.
Anime
A. (jap. ) ist eine Abk. des engl. Begriffs animation (jap. animēshon) u. bezeichnet außerhalb von Japan, speziell in den westl. Ländern, in Japan produzierte Animationsfilme. In Japan selbst steht Anime für alle Arten von Animationsfilmen, für die im eigenen Land produzierten genauso wie für importierte.
Animismus
Als A. (von griech. “Wind, Hauch”) bezeichnet man allg. schriftlose, in Reinform ausschließlich bei Jäger-Sammler-Kulturen verbreitete indigene Religionen. Es gibt demnach nicht eine einzige Religion des A., vielmehr entwickelt sich der A. gleichermaßen als Urreligion wie als Regelwerk des Aufbaus der Soziokultur u. auch als nicht-analyt. Vorläufer der Naturwissenschaften in jeder Kultur anders. Der A. geht von der Annahme der allg. Belebtheit der Natur aus, von der Vorstellung der Personifizierung u. Beseelung aller Erscheinungen in Natur u. Gesellschaft. In jedem Stein, jeder Pflanze, jedem Tier u. jedem Menschen, aber auch jedem Ort entwickelt Lebenskraft einen eigenen Willen, der natürl. Regeln folgt. Aufgabe des Menschen ist, diese Regeln zu ergründen, um den Willen der Naturelemente zum eigenen Nutzen oder zur Abwendung von Schaden lenken zu können.
Anion
Ein negativ geladenes Ion heißt A. [ˈanioːn] (sprich: An-Ion). Da negativ geladene Ionen bei einer Elektrolyse zur Anode (dem Pluspol) wandern, wurde für sie der Name A. gewählt. Anionen entstehen aus Atomen bzw. Molekülen durch Elektronenaufnahme.
Anis
A. (Pimpinella anisum) ist eine Gewürz- u. Heilpflanze in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Anisotropie
A. (griech.: “an(ti)” gegen/nicht “isos” gleich, “tropos” Drehung, Richtung) bezeichnet die Richtungsabhängigkeit einer Eigenschaft oder eines Vorgangs. A. ist das Gegenteil von Isotropie. Der Begriff wird in diesem Sinn in der Physik (z. B. Strahlung, Magnetismus, Ausbreitungsgeschwindigkeit von Erdbebenwellen), Materialwissenschaft, Kristallographie u. Mathematik auf jeweils unterschiedl. Eigenschaften der betrachteten Systeme angewandt.
Aniston, Jennifer
Jennifer Aniston (* 11. Februar 1969 in Sherman Oaks, Kalifornien; eigentl. Jennifer Joanna Anastassakis) ist eine US-amerikan. Schauspielerin griech. Herkunft. Der Durchbruch gelang A. mit der Rolle der Rachel Green in der Fernsehserie Friends. Ihre dortige Popularität half ihr, auch im Filmgeschäft Fuß zu fassen.
Anka, Paul
Paul Albert Anka (* 30. Juli 1941 in Ottawa) ist ein kanad. Sänger u. Komponist. Er war in den 1950er Jahren ein Teenidol. Später arbeitete er als Komponist u. Texter u. schrieb bisher 125 Songs.
Ankara
A. (früher Angora, antiker Name Ancyra) ist seit 1923 die Hptst. der Türkei u. der gleichn. Provinz A. Die Stadt hat 3.641.931 Ew. (2007) u. ist damit nach Istanbul die zweitgrößte Stadt des Landes.
Anklam
Die amtsfreie Hansestadt A. ist Kreisstadt des Ldkrs. Ostvorpommern in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes. – 14.092 Ew.
Anlagevermögen
Das A. umfasst die in einem Betrieb längerfristig eingesetzten Wirtschaftsgüter. Der Begriff wird im betriebswirtschaftl. Rechnungswesen u. in der volkswirtschaftl. Gesamtrechnung verwendet. Umfang u. Gliederung des Anlagevermögens sind in beiden Bereichen unterschiedlich. Gegenbegriff zum A. ist das Umlaufvermögen, das dem Unternehmen nur kurzfristig dient.
Ann, Lisa
Lisa Ann (* 9. Mai 1972 in Easton, Pennsylvania, USA; als Lisa Anne Corpora) ist eine US-amerikan. Pornodarstellerin.
Anna
A. ist ein weibl. Vorname. Früher war er auch als männl. Form bekannt.
Annaberg-Buchholz
A. ist eine Stadt im Erzgebirge mit rd. 23.000 Ew. Sie ist Verwaltungssitz des Ldkrs. Annaberg in Sachsen. Die Stadt hat den Status einer Großen Kreisstadt u. ist ein Mittelzentrum des Bundeslandes sowie ein überregionales Verwaltungs- u. Dienstleistungszentrum - Sitz der Agentur für Arbeit, des Tourismusverbandes u. der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für das Erzgebirge. A. ist im Rahmen der sächs. Kreisreform 2008 als Sitz des zukünftigen Erzgebirgskreises vorgesehen.
Anna Karenina
A. K. (Анна Каренина) ist der Titel eines der großen Romanwerke von Leo Tolstoi, das in den Jahren 1873 bis 1878 in der Epoche des russ. Realismus entstand. Das Buch wurde 1877/78 veröffentlicht u. handelt von Ehe u. Moral in der adligen russ. Gesellschaft des 19. Jh.
Annan, Kofi Atta
Kofi Atta Annan (* 8. April 1938 in Kumasi, brit. Kolonie Goldküste, heute Ghana) war siebter Generalsekretär der Vereinten Nationen von Januar 1997 bis Dezember 2006. Er erhielt 2001 den Friedensnobelpreis.
Annexion
Unter einer A. (auch Annektierung) versteht man die nichteinvernehmliche, also einseitige rechtl. Aneignung eines bis dahin unter fremder Gebietshoheit stehenden Territoriums.
Anno (Computerspiel)
A. ist der Name einer Computerspielserie der Kategorie Wirtschaftssimulation. Es besteht aus den Teilen Anno 1602, Anno 1503 u. Anno 1701, die in den Jahren 1998, 2002 u. 2006 erschienen sind.
Annuität (Investitionsrechnung)
In den Wirtschaftswissenschaften bzw. der Finanzmathematik bezeichnet man als A. (lat. annus - Jahr) eine regelmäßig fließende, in ihrer Höhe gleich bleibende Zahlung ("uniformer Zahlungsstrom"), die sich aus den Elementen Zins u. Tilgung zusammensetzt.
Annuitätendarlehen
Ein A. ist ein Darlehen mit konstanten Rückzahlungsbeträgen (Raten). Im Gegensatz zum Tilgungsdarlehen bleibt die Höhe der zu zahlenden Rate über die gesamte Laufzeit gleich (sofern eine Zinsbindungsfrist über die gesamte Laufzeit vereinbart wurde). Die Annuitätenrate oder kurz Annuität setzt sich aus einem Zins- u. einem Tilgungsanteil zusammen. Da mit jeder Rate ein Teil der Restschuld getilgt wird, verringert sich der Zinsanteil zugunsten des Tilgungsanteils. Am Ende der Laufzeit ist die Kreditschuld vollständig getilgt.
Annuitätenmethode
Die A. ist ein Verfahren der klassischen, dynam. Investitionsrechnung. Der Kapitalwert einer Investition wird auf die Nutzungsdauer verteilt, so dass die Zahlungsfolge aus Einzahlungen u. Auszahlungen in die sogenannte Annuität umgewandelt wird.
Anoa'i, Rodney
Rodney Agatupu Anoa'i (* 2. Oktober 1966 in San Francisco, Kalifornien; † 22. Oktober 2000 in Liverpool) war ein US-amerikan. Wrestler samoan. Herkunft. Er war hauptsächlich für seine Auftritte in der World Wrestling Federation (heute WWE) unter dem Ringnamen Yokozuna bekannt u. zeichnete sich durch seine enorme Masse von zeitweilig über 300 kg aus.
Anode
Eine A. (von griech. anodos, "Weg nach oben") ist eine Elektrode, die – beispielsweise aus einem Vakuum oder Elektrolyt – Elektronen aufnimmt, an der also eine Oxidationsreaktion stattfindet. Sie ist die Gegenelektrode zur Kathode, welche Elektronen abgibt. Anionen (-) wandern zur Anode (+) u. Kationen (+) zur Kathode (-).
Anomalie
A. (Plural: die Anomalien) ist ein Fremdwort aus dem Griechischen u. bedeutet "Unregelmäßigkeit", das zugehörige Adjektiv heißt im Deutschen anomal.
Anonymität im Internet
Bei Aktivitäten im Internet fühlen sich viele Benutzer anonym. Diese Anonymität ist jedoch trügerisch. Ohne Schutzmaßnahmen erfährt die Gegenseite bei der Kommunikation die IP-Adresse des Benutzers. Doch auch Cookies, Browserinformationen oder zuletzt besuchte Seiten können ohne Wissen des Anwenders weitergegeben werden.
Anonymizer
Ein A. bzw. Anonymisierer ist ein System, das Benutzern hilft, ihre Anonymität im Internet, vor allem im World Wide Web zu wahren. Es soll helfen, Datenschutz u. Datensicherheit beim Surfen zu bewahren. In ihrer Funktion ähneln A. Remailern, welche zur Anonymisierung von E-Mails dienen.
Anorexia nervosa
Die A. n., auch Anorexia mentalis oder Magersucht genannt, ist eine psych. Störung aus dem Bereich der seelisch bedingten Essstörungen. A. n. ist nicht gleichbedeutend mit dem Begriff Anorexie, welcher lediglich ganz allg. eine Appetitlosigkeit beschreibt, gleich welcher Ursache.
Anorexie
Die A. (Kunstwort, zusammengesetzt aus α privativum u. griech. όρεξις, "Verlangen", also "Appetitlosigkeit"), auch die Inappetenz (abgeleitet von lateinisch appetītus, “das Verlangen”, u. in- als verneinender Vorsilbe), ist der medizinische Fachbegriff für Appetitlosigkeit.
Anorganische Chemie
Die A. C. oder Anorganik ist die Chemie aller Elemente u. Verbindungen, die keine Kohlenwasserstoffketten enthalten. Daher beschäftigt sich die anorganische Chemie beispielsweise mit Kohlensäure u. Blausäure, aber nicht mit Acetylsalicylsäure oder Glucose. Die Abgrenzung zur organ. Chemie lässt sich am besten am Bereich der Organometallverbindungen aufzeigen, da Forschung, welche sich dieser nur als Hilfsmittel oder Reagenz bedient, der Organischen Chemie zuzurechnen ist, während die Koordinationschemie der Metalle auch bei organ. Liganden Teil der anorganischen Chemie ist.
Anrede
Die A. ist die Bez., mit der man eine Person oder Personengruppe anredet, d. h. über die Sprache sozialen Kontakt zu ihr herstellt u. aufrecht erhält. Sie besteht in der Regel aus Namen u. Namenszusatz (z. B. “Frau”, “Herr”, Berufstitel) oder einem von beiden. An die Stelle von Namen können auch Pronomen der 2. Person Singular (du) oder 3. Person Plural (Sie) treten. Zu den Namenszusätzen rechnet man auch Ausdrücke der Wertschätzung (“sehr geehrte Frau …”). Der Gebrauch von Namenszusätzen unterliegt gesellschaftl. Regeln, die sich bei der mündlichen u. schriftl. A. teilweise unterscheiden. Die korrekte A. gesellschaftlich hochstehender Personen ist häufig protokollarisch geregelt.
Ansbach
A., bis ins 18. Jh. als Onolzbach bezeichnet, ist eine kreisfreie Stadt, Sitz der Regierung von Mittelfranken sowie des Landratsamtes A. – 40624 Ew.
Anschaffungskosten
Die A. (engl. “cost of purchase”) sind ein Begriff aus dem betriebswirtschaftl. Rechnungswesen. A. sind die Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben u. ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können.
Anschluss (Österreich)
Der im nat.-soz. Sprachgebrauch sogenannte “A.” bezeichnet den Einmarsch dt. Truppen in Österreich am 12. März 1938 u. die darauffolgende De-facto-Annexion durch das nat.-soz. Deutsche Reich am 13. März 1938. Dieser “A.” beendete die Ära des Austrofaschismus.
Anschreiben
Ein A. ist allg. ein Schreiben an eine Person oder Institution.
Ansichten eines Clowns
A. e. C. ist ein Roman des dt. Schriftstellers u. Literatur-Nobelpreisträgers Heinrich Böll. Im Januar 1963 wurde der Roman erstmals vollständig veröffentlicht.
Ansparabschreibung
Die A. ist eine Möglichkeit für Unternehmen u. Freiberufler, für künftige Anschaffung oder Herstellung eines Wirtschaftsgutes gem. § 7g Einkommensteuergesetz eine den Gewinn mildernde Rücklage zu bilden. Seit 2007 heißt die A. Investitionsabzugsbetrag.
Anstalt des öffentlichen Rechts
Eine A. d. ö. R. (AdöR, AöR) ist eine Institution, die eine bestimmte öffentl. Aufgabe erfüllt, die ihr gesetzlich zugewiesen worden ist. Sie bündelt sächl. Mittel (Gebäude, Einrichtung, Fahrzeuge, …) u. persönl. Mittel (Planstellen für Beamte u. Arbeitnehmer) in einer Organisationseinheit.
Antalya
A. (von griech. Αττάλεια) ist eine türk. Stadt am Mittelmeer. Sie ist Hauptort der fruchtbaren Küstenebene im S Kleinasiens, die seit antiker Zeit als Pamphylien bezeichnet wird. Heute wird die Gegend wegen der langen Sandstrände auch gerne “Türkische Riviera” genannt. Antalyas Altstadt liegt dabei größtenteils oberhalb einer Steilküste. Der bedeutende Seehafen im S der Stadt grenzt an den langen Konyaalti-Strand. – 798.507 Ew.
Antares
A., auch α Scorpii genannt, ist der hellste Stern im Sternbild Skorpion. Er ist etwa 600 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der Name stammt aus dem Griechischen u. bedeutet soviel wie “Ares entgegengesetzt”. Der Gott Ares wurde von den Römern Mars genannt, u. A. hat sowohl eine ähnl. Farbe als auch ähnl. Helligkeit wie Mars, weshalb beide leicht zu verwechseln sind, zumal sie sich stets in der Nähe der Ekliptik befinden.
Antarktis
Die A. (aus griechisch ανταρκτικός, “der Arktis gegenüber”), nicht zu verwechseln mit dem Südlichen Ozean Antarktik, umfasst die um den Südpol gelegenen Land- u. Meeresgebiete. Als geographisch-astronom. Zone wird sie durch den südl. Polarkreis begrenzt u. reicht somit bis 66° 33′ südl. Breite. Als geograf. Grenze gilt die antarkt. Konvergenz bei etwa 50° südl. Breite, wo das kalte antarktische unter das wärmere subtrop. Oberflächenwasser absinkt. Die Zone zwischen 50° Süd u. dem Polarkreis wird auch als subantarktisch bezeichnet. Im Zentrum der Region liegt der Kontinent Antarktika, auch Südkontinent genannt, für den jedoch inkorrekterweise meist selbst die Bez. A. verwendet wird. Die A. wurde ab 1820 von verschiedenen Forschern u. Seefahrern erschlossen. 1959 wurde im Antarktisvertrag der polit. Status der A. geregelt.
Ante meridiem
A. m. (lat. für “vor dem Mittag”; Abk. AM, a.m. oder A.M.) sowie Post meridiem (lat. für “nach dem Mittag”, Abk. PM, p.m. oder P.M.) sind Bez. zur Eingrenzung von Uhrzeitangaben. In den USA, Kanada, Australien u. Neuseeland ist die 12-Stunden-Darstellung für Uhrzeiten üblich, denen die entspr. Abk. nachgestellt wird, im restlichen englischsprachigen Raum die 24-Stunden-Darstellung. Welche Abk. die richtige ist, ist länderspezifisch.
Antennentechnik
Eine Antenne dient zum Empfangen oder Senden von elektromagnet. Wellen. Die Baugröße liegt in der Größenordnung der Wellenlänge, bei kurzen Wellenlängen auch ein Vielfaches u. bei sehr langen auch einen Bruchteil davon u. reicht von mehreren 100 m für den Längstwellenbereich bei unter 10 kHz bis hinab zu Bruchteilen von Millimetern für den Höchstfrequenzbereich bei über 1 THz. Eine Sendeantenne wandelt elektromagnetische, leitungsgebundene Wellen in Freiraumwellen um, die eine Empfangsantenne wieder in leitungsgebundene elektrische Wellen zurückwandelt.
Anthocyane
A. (engl. Antocyanine, von griech. anthos = Blüte, Blume, kyáneos = dunkelblau) sind wasserlösl. Pflanzenfarbstoffe, die in nahezu allen höheren Pflanzen vorkommen u. den Blüten u. Früchten die rote, violette, blaue oder blauschwarze Färbung geben. Sie gehören zu den Flavon-ähnlichen Stoffen, den Flavonoiden.
Anthrax (Band)
A. ist eine Thrash-Metal-Band, die 1981 in New York um den Gitarristen Scott Ian gegr. wurde. A. galten als eine treibende Kraft bei der Zusammenführung von Rock u. Rap (Crossover).
Anthropogen
Der Begriff A. (vom griechischen anthropos = Mensch und von genese = Erzeugung/Erschaffung) bezeichnet alles vom Menschen Beeinflusste, Verursachte oder Hergestellte. So sind z. B. Kunststoffe anthropogen, da sie nur existieren, weil sie vom Menschen hergestellt werden u. nicht in der Natur vorhanden sind.
Anthropologie
A. (von griechisch: ánthropos “Mensch” u. lógos “Lehre”), ist frei übersetzt “die Wissenschaft vom Menschen”. Der Begriff geht auf den Leipziger Philosophen, Arzt u. Theologen Magnus Hundt zurück. Zusammenfassend wird unter diesem Oberbegriff die wissenschaftl. Erklärung dessen verstanden, was der Mensch ist. In Deutschland wird unter dem Universitätsfach “Anthropologie” im Unterschied zu den angelsächsischen Ländern ausschließlich die biologische oder physische Anthropologie verstanden.
Anthropomorphismus
Der Begriff A. (altgriech. anthropos “Mensch” u. morphē “Form, Gestalt”) bezeichnet das Zusprechen menschl. Eigenschaften auf Tiere, Götter, Naturgewalten u. Ähnliches.
Anthroposophie
Als A., wörtlich die Weisheit vom Menschen, wird eine von Rudolf Steiner (1861–1925) begründete, weltweit vertretene gnostische oder okkulte Weltanschauung mit europ. Wurzeln bezeichnet. Sie versteht sich als Erkenntnislehre, die zu eigenständiger Forschung auf geistigem Gebiet anleiten soll. Ziel ist ein individueller, wenngleich systemat. Zugang zu Phänomenen der “übersinnlichen Welt”. Die Impulse, die von der A. ausgehen, umfassen so unterschiedl. Lebensbereiche wie Pädagogik/Heilpädagogik (Waldorfschule, Camphill), Medizin (anthroposoph. Medizin), Landwirtschaft (biologisch-dynam. Landwirtschaft), Gesellschaft (Dreigliederung des sozialen Organismus), Bewegungskunst (Eurythmie), Religion (Die Christengemeinschaft) u. Finanzwesen (Gemein- schaftsbank, Gemeinschaft für Leihen u. Schenken).
Anthroposophische Medizin
Die A. M. ist eine aus der Anthroposophie Rudolf Steiners (1861−1925) hervorgegangene komplementärmedizin. Richtung, d. h. sie will die evidenzbasierte Medizin ergänzen oder erweitern, nicht ersetzen (Alternativmedizin).
Antialiasing
Bei A. [æntiˈeiliəsiŋ] (auch Treppenglättung oder Kantenglättung genannt) werden Signalanteile oberhalb der Nyquist-Frequenz durch Tiefpassfilterung gedämpft. Der Begriff wird bei der Computergrafik wie auch in der Elektroakustik verwendet, das grundsätzl. Prinzip ist dabei identisch.
Antiautoritäre Erziehung
A. E. ist eine möglichst zwangfreie Form der Erziehung von Kindern. Die Bewegung ist in den 1960er Jahren während der Studentenbewegung entstanden u. wird in Kinderläden u. freien Schulen gelebt. Sie steht im Gegensatz zur "traditionellen u. staatlichen repressiven Erziehung", unterscheidet sich aber auch grundsätzlich von Laissez-faire. "Antiautoritär" beschreibt einen speziellen Weg (u. entspr. Methoden, Haltungen, Settings). Kinder sollen sich zu selbstbewussten, kreativen, gemeinschafts- u. konfliktfähigen Persönlichkeiten entwickeln.
Antibabypille
Die A., umgangssprachlich auch kurz die Pille genannt, ist das von Frauen in den westlichen u. östl. Industrienationen seit 1960 am häufigsten verwendete Mittel zur Verhütung einer Schwangerschaft. Es handelt sich dabei um ein regelmäßig oral einzunehmendes Hormonpräparat, das die weibl. Hormone Östrogen u. Gestagen in unterschiedl. Zusammensetzung u. Dosierung enthält u. das bei korrekter Anwendung eines der sichersten Mittel gegen unbeabsichtigte Empfängnis ist. Der Pearl-Index, der die Wirksamkeit einer Verhütungsmethode angibt, liegt bei 0,1–0,9.
Antibiotika
A. (v. altgriech. αντί- “anstelle, gegen” u. βίος “Leben” mit latein. Endung; Einzahl Antibiotikum) sind Medikamente, mit denen Infektionskrankheiten behandelt werden. A. werden in der Medizin gegen bakterielle Infektionen oder Infektionen durch Protozoen eingesetzt. Zudem spricht man im Zusammenhang mit desinfizierend wirkenden Pflanzen von pflanzl. A.
Antiblockiersystem
Das A. (ABS), in der StVZO “Automatischer Blockierverhinderer” (ABV) genannt, ist ein in Verkehrsmitteln verwendetes techn. System zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Es wirkt vor allem in Gefahrensituationen, indem es bei starkem Bremsen (Vollbremsung) der Blockierneigung der Räder durch Regelung des Bremsdrucks in kurzen Intervallen entgegenwirkt. Das A. bewirkt in erster Linie nicht eine Verkürzung des Bremsweges, der sich in manchen Fällen sogar verlängern kann, sondern sorgt hauptsächlich dafür, dass das Fahrzeug im besten Falle während des Bremsvorgangs vollständig steuerbar bleibt u. nicht ausbricht.
Antichrist
Der A. (dt. auch: Widerchrist, Endchrist) bzw. Anti-Messias ist eine Figur der urchristl. Apokalyptik, in deren Erwartung das Reich Gottes sich zuletzt gegen die weltbeherrschende Macht des Bösen durchsetzen wird. Im Judentum ist diese endzeitl. Figur zunächst unbekannt, später taucht die Figur des Armilus auf. Im Islam ist sie als al-Masih ad-Daddschal bekannt.
Antidepressivum
Antidepressiva (Thymoleptika) sind Medikamente, die hauptsächlich gegen Depressionen aber auch beispielsweise bei Zwangsstörungen u. Panikattacken sowie bei der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS, PTSD) eingesetzt werden.
Antideutsche
A. sind eine aus verschiedenen Teilen der radikalen antifaschist. Linken hervorgegangene Strömung. A. wenden sich nach eigener Überzeugung gegen einen bes. dt. Nationalismus, der im Zuge der Wiedervereinigung erstarkt sei. Die Antideutschen sind innerhalb des linksradikalen Lagers Gegenstand heftiger Kontroversen. Die antideutsche Bewegung wird im Verfassungsschutzbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz erwähnt.
Antidiuretisches Hormon
Das Antidiuretische Hormon (ADH), auch Adiuretin oder Vasopressin (INN), da es auch stark gefäßverengend wirkt, ist ein Peptidhormon.
Antifa
Der Begriff A. ist ein etwa seit Anfang der 1980er Jahre wieder verbreitetes Akronym des Wortes Antifaschismus u. bezeichnet vor allem im antifaschist. Spektrum je nach Zusammenhang eine oder mehrere linke, linksradikale u./oder autonome Gruppierungen oder Organisationen, die sich in ihrem Verständnis von Antifaschismus das Ziel gesetzt haben, Nationalismus u. Rassismus zu bekämpfen. Dies geschieht unter anderem häufig mit bes. betonter Ablehnung von Antisemitismus u. völk. Ideologie. Verschiedene Antifa-Gruppen, insbes. aus dem Umfeld der Autonomen-Szene, stehen in Deutschland unter Beobachtung der Verfassungsschutzbehörden, weil sie nach deren Meinung in ihrer Arbeit gegen Faschismus linksextremist. Ziele propagieren.
Anti-Flag
A. ist eine Punkband aus den USA.
Antigen
Antigene (engl. für Antibody generating) sind Stoffe, an die sich Antikörper u. bestimmte Lymphozyten-Rezeptoren spezifisch binden können (dies bedingt, dass sie im Körper die Produktion von Antikörpern anregen können).
Antigone
A. ist eine Gestalt aus der griech. Mythologie. Sie war die Tochter des Ödipus u. der Iokaste.
Antigone (Sophokles)
A. ist eine Tragödie des antiken griech. Dichters Sophokles. Ihre namensgebende Hauptfigur ist Antigone, die Tochter des Ödipus. Uraufgeführt im Jahr 442 v. Chr., ist es das zuerst aufgeführte Stück von Sophokles' “Thebanischer Trilogie”, zu der außerdem König Ödipus u. Ödipus auf Kolonos gehören.
Antigua und Barbuda
Die Inseln A. u. B. (das frühere Dulcina) bilden einen unabhängigen Inselstaat innerhalb des Commonwealth. Sie liegen zwischen dem Nordatlantik u. der Karibik, südöstlich von Puerto Rico. Daneben existiert die unbewohnte Insel Redonda.
Antihistaminikum
Antihistaminika, auch Histamin-Rezeptorblocker oder Histamin-Rezeptorantagonisten, sind Wirkstoffe, welche die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin abschwächen oder aufheben, indem sie Histamin-Rezeptoren blockieren. Antihistaminika werden entspr. ihrer Selektivität für die vier verschiedenen Histaminrezeptoren in H1-, H2-, H3- u. H4-Antihistaminika unterteilt. Lediglich die H1- u. H2-Antihistaminika besitzen derzeit eine therapeut. Bedeutung u. werden insbes. zur Behandlung von Allergien bzw. gegen Magenschleimhautentzündung eingesetzt.
Antike
Der Begriff A. (von lateinisch antiquus, dt.: alt, altertümlich) bezeichnet die Epoche des Altertums im Mittelmeerraum. Sie reicht etwa von 1200 v. Chr. bzw. 800 v. Chr. bis ca. 600 n. Chr. u. unterscheidet sich von vorhergehenden u. nachfolgenden Epochen durch gemeinsame u. durchgängige kulturelle Traditionen.
Antikes Griechenland
Die Geschichte des antiken Griechenlands, welches die Entwicklung der europ. Zivilisation maßgeblich mitgeprägt hat, umfasst etwa den Zeitraum vom 8. Jh. v. Chr. (u.a. Entstehung der homer. Epen) bis 146 v. Chr. (Integration Griechenlands ins Römische Reich mit Fortdauer bis in die Spätantike). Während in der archa. Zeit (ca. 700–500 v. Chr.) sich das Polissystem etablierte u. es zur griech. Kolonisation des Mittelmeerraums kam, war die klass. Periode (ca. 500–336 v. Chr.) eine Zeit großer kultureller Entfaltung, die ein Fundament für das Abendland legte. Dabei wurden auch zentrale polit. Begriffe geprägt, etwa z.B. im Zusammenhang mit der Entwicklung der Attischen Demokratie. Zu den Leistungen der antiken griech. Kultur zählen, um nur einige zu nennen, architekton. Monumente wie auf der Athener Akropolis, bedeutende Skulpturen, Werke der Dichtkunst, die Grundlegung der Philosophie u. die Geschichtswerke Herodots u. des Thukydides, außerdem maßgebl. Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mathematik u. Formen friedlichen sportl. Wettstreits wie die Olympischen Spiele.
Antikörper
A. (Immunglobuline, im internationalen Sprachgebrauch auch Immunoglobulin) sind Proteine (Eiweiße) aus der Klasse der Globuline, die in Wirbeltieren als Reaktion auf bestimmte Stoffe, sog. Antigene, gebildet werden. A. stehen im Dienste des Immunsystems. Die spezifische Bindung von Antikörpern an die Antigene bildet einen wesentlichen Teil der Abwehr gegen die eingedrungenen Fremdstoffe. Bei Krankheitserregern (Pathogenen) als Fremdstoffe kann die Bildung u. Bindung von Antikörpern zur Immunität führen. Antikörper sind also zentrale Bestandteile des Immunsystems höherer Wirbeltiere. Man bezeichnet Antikörper auch als Immunglobuline (Ig).
Antillen
Als A. bezeichnet man eine Inselgruppe in der Karibik. Die A. bilden einen Teil der Westindischen Inseln. Sie setzen sich aus den Großen A. (Kuba, Jamaika, Hispaniola u. Puerto Rico) u. den Kleinen A. zusammen. Zu den Kleinen A. zählen die Überseegebiete Niederländische A. u. Französische A.
Antilope
Antilope(n) ist die Sammelbez. für mehrere, zum Teil nicht näher miteinander verwandte Arten der Hornträger (Bovidae).
Antimaterie
A. ist Materie, die aus Antiteilchen aufgebaut ist, so wie die uns umgebende 'normale' Materie aus 'normalen' Teilchen besteht. Auch wenn einige leichte Antiteilchen in der Natur allgegenwärtig sind, kommen z. B. ganze Atome aus A. in der Natur soweit bekannt nicht vor. A. lässt sich in Teilchenbeschleunigern erzeugen.
Antimon
A. [antiˈmoːn] (von lat. Antimonium, vermutlich von arabisch itmid; Symbol von latein. Stibium “Grauspießglanz”) ist ein chem. Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Sb u. der Ordnungszahl 51. In der stabilen Modifikation ist es ein silberglänzendes u. sprödes Halbmetall.
Antioxidantien
A. (auch Oxidationshemmer) werden in Lebensmitteln, in Arzneimitteln u. in Kunststoffen eingesetzt, um die Oxidation empfindl. Moleküle zu verhindern, also die Reaktion mit dem Luftsauerstoff oder anderen oxidierenden Chemikalien. Meistens wirken sie als Radikalenfänger. Antioxidativ wirksame Substanzen kommen auch natürlicherweise in der Nahrung u. im menschl. Organismus vor. Ob sie – wie von den Produzenten behauptet – zum Schutz vor Schädigungen von z.B. Zellkernen u. -membranen dienen u. somit Krankheiten wie Arteriosklerose, Krebs u. Grauem Star positiv beeinflussen, ist umstritten.
Antiqua
A. (lat. antiquus“alt, einstig”) bezeichnet Schriftarten mit gerundeten Bögen, die auf dem latein. Alphabet basieren u. sich ursprünglich auf Vorbilder der römischen Antike bezogen. A.-Schriften u. deren Mischformen sind heute die am häufigsten genutzten Druck- u. Schreibschriften für westl. Sprachen.
Antisemitismus (bis 1945)
Der A. ist eine mit Nationalismus, Sozialdarwinismus u. Rassismus begründete Judenfeindlichkeit, die seit etwa 1800 in Europa auftrat. Für den Nationalsozialismus war er zentral u. führte in Deutschland bis 1945 zum Holocaust (siehe dort).
Antithese
Eine A. (griechisch αντίθεσις – Gegensatz, Opposition von anti~ – gegen~ u. These – Behauptung, Leitsatz) bezeichnet allg. eine Gegenbehauptung zu einer Ausgangsbehauptung (These).
Antivirenprogramm
Ein A. (auch Virenscanner oder Virenschutz genannt, Abk.: AV) ist eine Software, die bekannte Computerviren, Computerwürmer u. Trojanische Pferde aufspürt, blockiert u. ggf. beseitigt.
Antonius, Marcus
Marcus Antonius (eingedeutscht Mark Anton, kurz Antonius; * 14. Januar 83 v. Chr. oder 86 v. Chr.; † 1. August 30 v. Chr.) war ein römischer Politiker u. Feldherr. Er beherrschte seit 42 v. Chr. den Osten des Reiches.
Antonius Eremita
Antonius d. Gr., auch Antonius Abbas oder Antonius Eremita (* um 251; † 356), war ein christlicher ägypt. Mönch, Asket u. Einsiedler. Er wird auch “Vater der Mönche” genannt.
Antonow
Der wissenschaftlich-techn. Komplex für Luftfahrt O.K. A. (ukrainisch kurz АНТК, engl. ANTONOV Aeronautical Scientific/Technical Complex) ist ein ukrainischer, früher sowjetischer, Produzent von Flugzeugen u. Bussen aus Kiew, benannt nach Oleg Konstantinowitsch A. A. stellt seit 1946 Flugzeuge verschiedenster Art her. Bes. bekannt sind der von 1947 bis 1960 (bis 1992 in Lizenz) gebaute Doppeldecker An-2 sowie die größten Transportflugzeuge der Welt, die An-124 u. die An-225.
Antonym
Antonyme oder Gegenwörter (von griechisch anti “gegen” u. onoma “Name”) sind Wörter mit gegensätzl. Bedeutung.
Antriebsschlupfregelung
Die A. (ASR/ASC(BMW)), auch TCS (traction control system) oder Traktionskontrolle genannt (umgangssprachlich auch Antischlupfregelung), sorgt dafür, dass die Räder beim Beschleunigen nicht durchdrehen.
Antrim, Henry
Henry McCarty, auch William H. Bonney, Henry Antrim oder auch Kid Antrim (* vermutlich 23. November 1859 in New York oder Indiana; † 14. Juli 1881 in Fort Sumner, New Mexico), besser bekannt als Billy the Kid, war ein Kämpfer im Rinderkrieg u. wurde von seinen Feinden als Gesetzloser u. Mörder bezeichnet. Er ist heute wohl einer der bekanntesten US-amerikan. Westernhelden.
Antwerpen
A. (veraltet dt.: Antorf, franz.: Anvers) ist eine Hafenstadt in Belgien u. Hptst. der Provinz A. Der fläm. Ort ist die größte Stadtgemeinde des Landes mit 461.496 Ew. (1. Januar 2006) u. besitzt ein Bevölkerungswachstum von 0,3%. Die Gemeinde A. besteht aus den Distrikten A., Berchem, Berendrecht-Zandvliet-Lillo, Borgerhout, Deurne, Ekeren, Hoboken, Merksem, u. Wilrijk. Auch die Stadt Mortsel wird zur Agglomeration A. gerechnet.
Anubis (Ägyptische Mythologie)
A. (ägypt. Jnpw, “der in den Mumienbinden ist”, oder als Ideogramm “Hündchen”), auch Ano-Oobist, Anoubis, Anpu, Inpu, ist der ägypt. Gott der Totenriten.
Anus
Der A. (lat. ānus “(Fuß)ring”, “After”) ist die Austrittsöffnung des Darmes. Durch den After verlässt der Kot den Darm.
Anuspiercing
Das A. ist ein Piercing des Anus. Der Stichkanal verläuft zwischen der Innenseite des Afterschließmuskels u. dem Perineum. Es kann sowohl von Frauen als auch von Männern getragen werden.