Das Wikipedia Lexikon

Das Wikipedia-Lexikon präsentiert die am häufigsten gesuchten Stichwörter der Online-Wikipedia. Bestellen Sie die gedruckte Ausgabe für nur 19,95 !

Die Texte des Wikipedia-Lexikons unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation und wurden von diesen Autoren geschrieben.


Bernhard von Clairvaux
Der Heilige Bernhard von Clairvaux (* um 1090 auf Burg Fontaine-lès-Dijon bei Dijon; † 20. August 1153 in Clairvaux bei Troyes; franz. Bernard) war ein mittelalterlicher Abt, Kreuzzugsprediger u. Mystiker. Er war einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens, für dessen Ausbreitung über ganz Europa er verantwortlich zeichnet.
Bernoulli
B. ist der Name einer Gelehrtenfamilie, die vom 16. Jh. bis heute viele berühmte Wissenschaftler u. Künstler hervorgebracht hat. Als Stammvater wird der niederländ. Protestant Leon Bernoulli angesehen, der als Arzt in Antwerpen wirkte. Sein Sohn Jacob Bernoulli emigrierte um 1570 aus Glaubensgründen nach Frankfurt a. M. Leons Enkel ließ sich um 1620 in Basel nieder u. erwarb dort 1622 die Bürgerrechte. Berühmt geworden sind vor allem Jakob, Johann u. Daniel Bernoulli. Aus deren Hand stammen viele bekannte mathematische u. auch physikal. Errungenschaften in verschiedenen Teilgebieten. In den darauf folgenden Jahrhunderten gingen noch viele Naturwissenschaftler u. in der Neuzeit auch einige Künstler aus der Familie hervor. Hans Bernoulli ist als Architekt vielleicht der bekannteste Bernoulli aus dem 20. Jh. u. ist mit den alten Mathematikern verwandt. Von ihm stammen einige Gebäude in Basel.
Bernstein
B. (mittelniederdeutsch Börnsteen “Brennstein”, lat. electrum) bezeichnet einen klaren bis undurchsichtigen gelben Schmuckstein aus fossilem Harz. Der dominikan. B. kann durch chem. Einschlüsse sogar grünlich bis bläulich gefärbt sein – diese seltenen Varietäten sind extrem begehrt u. teuer. B. ist bis zu 260 Millionen Jahre alt. Aus dem zähflüssigen Harz damaliger Bäume wurde im Laufe der Zeit eine feste, amorphe (nicht kristalline) Substanz. Somit ist Bern“stein” zwar kein Mineral oder Gestein, zählt aber dennoch zu den Schmucksteinen. Bereits seit der Ur- u. Frühgeschichte der Menschheit wird B. zu Schmuck u. Kunstgegenständen verarbeitet. Für die Wissenschaft, insbes. für die Paläontologie, ist B. mit Einschlüssen, so genannten Inklusen, von Interesse. Diese Einschlüsse sind Fossilien von kleinen Tieren oder Pflanzenteilen, die im B. über Jahrmillionen hinweg perfekt konserviert wurden.
Bernstein, Leonard
Leonard Bernstein (* 25. August 1918 in Lawrence, Massachusetts; † 14. Oktober 1990 in New York City) war ein US-amerikan. Komponist, Dirigent u. Pianist russisch-jüd. Abstammung.
Bernsteinzimmer
Das ursprüngl. B., ein aus mit Bernsteinelementen verkleideten Wänden gefertigter Raum, war ein Geschenk des preuß. Königs Friedrich Wilhelm I. an den russ. Zaren Peter d. Gr. im Jahr 1716. Fast zwei Jahrhunderte lang befand es sich im Katharinenpalast in Zarskoje Selo bei St. Petersburg. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gilt es als verschollen. Im Katharinenpalast befindet sich seit 2003 eine originalgetreue Nachbildung des Bernsteinzimmers.
Berry, Chuck
Chuck Berry (* 18. Oktober 1926 in St. Louis, Missouri; eigentl. Charles Edward Anderson Berry) ist ein US-amerikan. Sänger, Gitarrist, Komponist u. der Pionier des Rock ’n’ Roll. Berry wurde 1985 in die Blues Hall of Fame aufgenommen u. war 1986 das erste Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame. Berrys Vorbilder waren Nat King Cole, Louis Jordan u. Muddy Waters. Chuck Berry ist der Erfinder des Duckwalk.
Berry, Halle Maria
Halle Maria Berry (* 14. August 1966 in Cleveland, Ohio) ist eine US-amerikan. Schauspielerin. Bekannt wurde sie vor allem als Leticia Musgrove in dem Drama Monster's Ball (2002), für das sie im Jahr 2002 als erste afro-amerikan. Schauspielerin mit dem Oscar als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde.
Berrymore, Dru
Dru Berrymore (eigentl. Name: Nicole Hilbig; * 11. August 1969 in Berlin) ist eine in den USA lebende ehem. dt. Pornodarstellerin.
Berserker
Als B. wird in mittelalterlichen skandinav. Quellen ein im Rausch Kämpfender bezeichnet, der keine Schmerzen oder Wunden mehr wahrnimmt. Über diese Art von Kämpfern, die auf der Seite verschiedener german. Stämme kämpften, berichten auch römische Quellen von der Kaiserzeit bis zum frühen MA. Sie werden dort aber nicht als “Berserker” bezeichnet, sondern tragen andere Bez.
Bertelsmann
Die B. AG ist ein internationaler Verlags- u. Medienkonzern mit Hauptsitz in Gütersloh. Zum Bertelsmann-Konzern gehören Medienunternehmen wie der Gruner + Jahr Zeitschriftenverlag (unter anderem Stern, Brigitte), die RTL-Group, die Verlagsgruppe Random House, 50% der Sony BMG Music Entertainment (als Teil des Unternehmensbereichs BMG (B. Music Group)), die Direct Group B. (unter anderem B. Club) u. die arvato AG. Die B. AG ist nicht börsennotiert; Aktionäre sind die B. Stiftung (76,9%) u. die Familie Mohn (23,1%). Die Stimmrechte der B. Stiftung u. der Familie Mohn übt die B. Verwaltungsgesellschaft (BVG) aus. Vorstandsvorsitzender ist Hartmut Ostrowski. Der Konzernumsatz betrug 2007 18,8 Mrd. Euro. Das Unternehmen beschäftigt 102.400 Mitarbeiter.
Bertie, Andrew
Fra′ Andrew Willoughby Ninian Bertie (* 15. Mai 1929 in London; † 7. Februar 2008 in Rom) war vom 8. April 1988 bis zu seinem Tod (2008) der 78. Großmeister des Malteserordens. Sein voller Titel lautete “Seine Hoheit u. Eminenz, Fra′ Andrew Bertie, Fürst u. Großmeister u. Souveräner Rat des Souveränen Ritter- u. Hospitalordens des Hl. Johannes von Jerusalem von Rhodos u. von Malta”.
Beruf
Unter dem B. versteht man diejenige institutionalisierte Tätigkeit, die ein Mensch für finanzielle oder herkömml. Gegenleistungen oder im Dienste Dritter regelmäßig erbringt bzw. für die er ausgebildet, erzogen oder berufen ist. Im Allg. dient die Ausübung eines Berufes der Sicherung des Lebensunterhaltes. Die erwirtschafteten Geld-, Sach- oder Tauschleistungen dienen der Stillung der persönl. Bedürfnisse oder denen der sozialen Gemeinschaft (z. B. der Familie), der der Ausübende angehört. Dazu gehören in erster Linie die Ernährung, die Bekleidung, der (häusliche) Schutz vor Gefahr u. Krankheit u. die Vorratsbildung. Darüber hinaus üben viele Menschen berufsähnl. Tätigkeiten aus, die nicht oder nur indirekt entlohnt werden (durch soziale Anerkennung oder persönl. Befriedigung). Ehrenämter, amateurhaft ausgeübte Tätigkeiten (z. B. Kunst oder Sport) u. intensiv betriebene Hobbys bilden daher Schnittmengen zum “Beruf”. Im Sinn des Grundgesetzes ist ein B. eine auf Dauer angelegte Erwerbstätigkeit, die zur Sicherung u. Erhaltung der Lebensgrundlage dient (Art.12 GG).
Berufsakademie
Eine B. (BA) nach dem Baden-Württemberger Modell ist eine Studieneinrichtung im tertiären Bildungsbereich, die eine starke Praxisorientierung aufweist. Neben einem theoret. Fachstudium findet ein Teil der Ausbildung in einem Unternehmen statt (duales System). Absolventen schließen ihr BA-Studium mit der staatl. Abschlussbezeichnung “Diplom (BA)” oder bei akkreditierten Studiengängen mit der staatl. Abschlussbezeichnung “Bachelor” ab. Berufsakademieabsolventen werden hinsichtlich berufsrechtl. Regelungen (Laufbahnrecht, Besoldungsrecht, Ingenieurgesetze, Regelungen für Steuerberater u. Wirtschaftsprüfer etc.) zumeist wie Absolventen von Diplomstudiengängen an Fachhochschulen behandelt.
Berufsausbildung
B., früher Lehre, ist die Ausbildung eines Auszubildenden (Lehrlings) als Berufsbildung im handwerklichen, landwirtschaftlichen, kaufmännischen oder industriellen Bereich; auch im Gesundheits- u. Sozialwesen u. in den Naturwissenschaften. Während der Terminus Lehre in Deutschland eher ungebräuchlich geworden ist, ist er in Österreich der offizielle Terminus für die Ausbildung eines Lehrlings. In der Schweiz werden alle mehrjährigen Berufsausbildungen (für Jugendliche) Lehre genannt, eine Ausnahme bilden Berufe, die ein Studium voraussetzen.
Berufsgenossenschaft
Die gewerbl. Berufsgenossenschaften sind die Träger der gesetzl. Unfallversicherung für die Unternehmen der dt. Privatwirtschaft u. deren Beschäftigten. Daneben gibt es die landwirtschaftl. Berufsgenossenschaften. Sie haben die Aufgabe, Arbeitsunfälle u. Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten. Beschäftigte, die einen Arbeitsunfall erlitten haben oder an einer Berufskrankheit leiden, werden durch die Berufsgenossenschaften medizinisch, beruflich u. sozial rehabilitiert. Darüber hinaus obliegt es den Berufsgenossenschaften, die Unfall- u. Krankheitsfolgen durch Geldzahlungen finanziell auszugleichen. Im Jahr 2005 waren etwa 46,2 Millionen Personen bei den gewerblichen u. landwirtschaftl. Berufsgenossenschaften versichert. Bei den Berufsgenossenschaften handelt es sich um Sozialversicherungsträger. Sie sind als Körperschaften des öffentl. Rechts mit Selbstverwaltung organisiert u. finanzieren sich ausschließlich aus Beiträgen der ihnen durch Pflichtmitgliedschaft zugeordneten Unternehmen. 2005 waren etwa 3,2 Millionen Unternehmen Mitglied einer gewerbl. B.
Berufskolleg
Der Name B. bezeichnet, wegen der zum Teil unterschiedl. Bildungssysteme in den einzelnen Bundesländern der BRD, zum Teil ganz unterschiedl. Schulsysteme oder Bildungsgänge. In einigen Bundesländern sind Berufskollegs lediglich bes. Schularten einer berufsbildenden Schule.
Berufsoberschule
Die B. (BOS) ist eine Möglichkeit für Schüler mit einem mittleren Schulabschluss (z. B. Mittlere Reife, Fachschulreife in Bayern bzw. der Fachoberschulreife in anderen Bundesländern) u. einer abgeschlossenen Berufsausbildung entweder die Fachhochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder auch die allg. Hochschulreife (mit zweiter Fremdsprache) zu erwerben.
Berufsschule
Die B. ist eine Schulform im Bereich der berufsbildenden Schulen. Die B. vermittelt den Auszubildenden während ihrer Berufsausbildung die durch den Rahmenlehrplan bzw. den Lehrplan des jeweiligen Standortes bestimmten Inhalte. Sie ist eine der beiden Säulen der Dualen Ausbildung. Sie hat die Aufgabe, die Allgemeinbildung u. die jeweilige fachliche Bildung zu fördern.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Die B. ist neben der Unfallversicherung der bekannteste Zweig der Invaliditätsversicherung. Sie kann als Zusatzversicherung (Berufsunfähigkeitszusatzversicherung, BUZ) zu einer Lebensversicherung oder Rentenversicherung oder als selbständige B. (SBU) abgeschlossen werden. Generell können Menschen eine Absicherung der Berufsunfähigkeit in Betracht ziehen, die eine Arbeit verrichten, die ihnen oder auch anderen den Unterhalt sichert bzw. die sie unentgeltlich verrichten, die aber nicht ohne finanziellen Aufwand zu ersetzen wäre. So ist zum Beispiel auch die Absicherung einer Hausfrau möglich.
Berufung (Recht)
Die B., auch Appellation, ist ein Rechtsmittel gegen ein Urteil meist der ersten Instanz. Mit der B. können sowohl rechtliche als auch tatsachengestützte Rügen verfolgt u. neue Tatsachen u. Beweise angeführt werden. Das Berufungsverfahren hat also einen dualist. Charakter, es ist sowohl ein Rechtsbehelfs- als auch ein Erkenntnisverfahren.
Beryllium
B. ist ein chem. Element mit dem Symbol Be u. der Ordnungszahl 4, dessen Name sich vom Mineral Beryll ableitet. Es ist ein Erdalkalimetall aus der zweiten Periode des Periodensystems der Elemente. Das in Verbindungen zweiwertige, stahlgraue Leichtmetall ist sehr hart u. spröde u. wird meist als Legierungszusatz verwendet.
Besatzungszone
Als B. bezeichnet man das von ausländ. Truppen besetzte Gebiet eines Staates, in dem eine fremde Staatsmacht die Hoheitsgewalt ausübt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde gemäß Versailler Vertrag das linksrhein. Rheinland in vier Besatzungszonen eingeteilt, die zum Teil bis 1930 durch belgische, britische, US-amerikan. u. französ. Truppen besetzt wurden. Als 1945 der Zweite Weltkrieg beendet war (V-E-Day), wurden Deutschland u. Österreich in je vier Besatzungszonen aufgeteilt u. durch alliierte Truppen besetzt.
Beschaffung
Unter B. wird im weitesten Sinn in der Betriebswirtschaftslehre sowohl der Einkauf als auch die Beschaffungslogistik verstanden. Sie ist Teil des Betriebsprozesses.
Bescheid
Ein B. ist eine bestimmte Form eines Verwaltungsakts im Verwaltungsrecht Deutschlands u. Österreichs.
Bescherung
Die B. ist ein christlicher weihnachtl. Brauch, bei dem Geschenke ausgetauscht werden. Der Vorläufer der Weihnachtsbescherung war die Gabenverteilung am 6. Dezember (Nikolaustag). Nach der Reformation wurde in ev. Regionen der Beschertermin auf Heiligabend verlegt, da die ev. Kirche keine Hl. kennt u. deren Namenstage nicht feiert. Ursprünglich wurde nur den Kindern beschert, erst in jüngerer Zeit wurde der Brauch auch auf Erwachsene ausgedehnt.
Beschleunigung
B. ist die Änderung der Geschwindigkeit eines Körpers. Das Wort wird, sogar innerhalb der physikal. Fachsprache, in zwei etwas verschiedenen Bedeutungen benutzt: * im alltäglichen Wortsinn, aber auch z. B. in dem Begriff Teilchenbeschleuniger, ist eine Erhöhung des Betrages der Geschwindigkeit gemeint; * im allgemeineren Sinn bezeichnet Beschleunigung jede Änderung des Geschwindigkeitsvektors, also auch eine Abnahme des Betrages (Verzögerung oder Abbremsung) oder eine Richtungsänderung bei gleich bleibendem Geschwindigkeitsbetrag. Die Beschleunigung in diesem Sinne ist die zeitliche Ableitung der Geschwindigkeit oder die zweite zeitliche Ableitung des Weges. Die Beschleunigung kann selbst wieder zeitabhängig sein; ihre zeitliche Ableitung (also die dritte Ableitung des Weges nach der Zeit) ist der Ruck.Um einen Körper zu beschleunigen, ist immer eine Kraft notwendig. Die SI-Einheit der B. ist m/s². Beschleunigungsvorgänge spielen in allen bewegten Systemen, wie z. B. Fahrzeugen, Flugzeugen oder Aufzügen, eine wichtige Rolle u. sind aufgrund der in diesem Zusammenhang auftretenden Trägheitskräfte für die darin beförderten Menschen u. Sachen meist deutlich spürbar.
Beschneidung weiblicher Genitalien
Als B. w. G. (auch Mädchenbeschneidung oder Frauenbeschneidung) werden traditionelle Praktiken einiger Kulturkreise bezeichnet, bei denen die weibl. Geschlechtsteile teilweise oder ganz entfernt werden. Dabei können sowohl die äußeren (Klitorisvorhaut, Klitoris, Labien) als auch die inneren Geschlechtsorgane (manchmal wird auch Gewebe aus der Vagina entfernt) betroffen sein. Diese Tradition wird je nach Volkszugehörigkeit bei Mädchen im Säuglingsalter bis hin zu Frauen vor der Hochzeit bzw. nach der Geburt des ersten Kindes ausgeführt. Die meisten Mädchen erleben den Eingriff jedoch vor Beginn oder während der Pubertät. Der Eingriff wird ohne medizin. Gründe ausgeübt, ist oft mit Schmerzen verbunden u. kann schwere physische u. psych. Schäden verursachen. Aufgrund dieser weitreichenden Folgen für Leib u. Leben der betroffenen Mädchen u. Frauen steht die Praxis seit längerem weltweit in der Kritik von Menschenrechts- u. Frauenrechtsorganisationen. Zahlreiche staatliche Organisationen, wie die UNO, die UNICEF, UNIFEM u. die WHO, u. nichtstaatl. Organisationen, wie Amnesty International, wenden sich gegen die Beschneidung u. stufen sie als Verletzung des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit ein. Zur Betonung dieser Aspekte hat sich international der Begriff Female Genital Mutilation (FGM, engl., Verstümmelung weiblicher Genitalien) etabliert; im deutschsprachigen Raum ist die Bezeichnung Genitalverstümmelung (auch Genitale Verstümmelung) üblich. In den Staaten der Europäischen Union steht der Eingriff als Körperverletzung generell unter Strafe; in Belgien, Dänemark, Großbritannien, Italien, Norwegen, Österreich, Schweden u. Spanien gibt es darüber hinaus spezielle Gesetze gegen die Genitalverstümmelung.
Beschusshemmende Weste
Eine B. W., auch durchschusshemmende Weste, (ballistische) Schutzweste oder fälschlicherweise auch kugelsichere Weste oder Schusssichere Weste genannt, dient dazu den Träger vor der tödl. Wirkung von Kleinwaffengeschossen u. eventuell auch vor Granatsplittern u. Stich- u. Hiebwaffen zu schützen.
Besiedlung Amerikas
Die B. A. ist unter Linguisten, Archäologen, Anthropologen, Genetikern u. Ethnologen nach wie vor viel diskutiert, vor allem was den Zeitpunkt, aber auch was die Route anbelangt. Verschiedene Theorien versuchten diese Fragen zu klären, mussten u. müssen aber aufgrund neuer Erkenntnisse immer wieder angepasst werden. Gemäß heutigem Forschungsstand wanderten die amerikan. Ureinwohner nach der letzten Eiszeit, d. h. vor nicht mehr als 11.500 bis 15.000 Jahren, in mehreren Wellen ein. Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Mensch den amerikan. Kontinent frühestens vor 18.000 Jahren erreicht hat. Damit würden frühere Schätzungen bestätigt, die von einer Besiedlung zum Ende des Pleistozäns vor rd. 13.000 Jahren ausgingen. Es ist fraglich, ob neue Funde in Mexiko die Theorien einer nacheiszeitl. Besiedlung ins Wanken bringen können. Wissenschaftler haben nahe der Stadt Puebla Fußabdrücke ausgegraben, die gemäß ersten Einschätzungen 40.000 Jahre alt sein könnten.
Beşiktaş Istanbul
B. I. (offiziell: Beşiktaş Jimnastik Kulübü) ist einer der bekanntesten türk. Fußballvereine u. spielt in der Turkcell Süper Lig. Auch wenn Fußball die beliebteste Sportart innerhalb des Vereins ist, ragen weitere Mannschaften, wie die Basketballmannschaft, mit nationalen Erfolgen heraus.
Besitz
Der Begriff B. bezeichnet im Sachenrecht die "tatsächl. Herrschaft einer Person über eine Sache" unabhängig von der rechtl. Beziehung zu dieser Sache. Umgangssprachlich, vermutlich historisch begründet, bezeichnet “Besitz” auch die Dinge, über die man unmittelbare Verfügungsgewalt hat, rechtlich die Innehabung.
Besoldung
Als B. werden in Deutschland die Amtsbezüge (Bezahlung) der Richter der staatl. Gerichtsbarkeiten u. Beamten bezeichnet. Dabei handelt es sich um laufende Bezüge, die monatlich ausbezahlt werden. Sie werden ggfs. durch Sonderzahlungen ergänzt. Auch bei Berufs- u. Zeit-Soldaten der Bundeswehr wird es B. genannt. Bei Grundwehrdienstleistenden u. freiwillig länger dienenden Soldaten nennt es sich hingegen Wehrsold (Sold).
Besoldungsgruppe
Die B. (BesGr) ist in Deutschland die Einstufung der Besoldungshöhe eines Beamten gemäß seinem ausgeübten Amt, das sich auch aus Verantwortung u. Handlungskompetenz der ausgeübten Funktion ergibt. Sie regelt neben dem Dienstalter die Höhe der Besoldung. Die Einteilung in Besoldungsgruppen ist nach dem Bundesbesoldungsgesetz in der jeweiligen Besoldungsordnung geregelt.
Besoldungsordnung A
Die Bundesbesoldungsordnung A (BBesO A) beinhaltet die Besoldungsgruppen A 2 bis A 16 der Beamten in Deutschland. Die Höhe der Besoldung richtet sich nach dem Bundesbesoldungsgesetz.
Besoldungsordnung B
Die B. B (BesO B) beinhaltet die Besoldungsgruppen B 1 bis B 11 der Spitzenbeamten in Deutschland. Die Besoldung u. ihre Gruppen richtet sich nach dem Bundesbesoldungsgesetz (BBesG). Eine Besonderheit der Besoldungsordnung B ist es, dass die Besoldungsgruppe B 1 von der Höhe der Bezüge den Bezügen der letzten Dienstalterstufe der Besoldungsgruppe A 15 entspricht. Besoldungsgruppe B 2 liegt aber über den Bezügen von A 16.
Besoldungsordnung W
Die B. W gilt für Hochschullehrer (Prof.) u. umfasst die Besoldungsgruppen W 1 bis W 3. Sie ersetzt die Besoldungsordnung C (Änderung durch das Professorenbesoldungsreformgesetz). Der Buchstabe W steht für Wissenschaft. Die Entlohnung ist in der Besoldungsordnung W in der Regel niedriger als in der bisherigen Besoldungsordnung C. Die Grundgehälter sind bei W im Gegensatz zu C altersunabhängig. Das Grundgehalt kann bei W 2 u. W 3 um Zulagen erhöht werden, die aber nur zu maximal 40% des Grundgehaltssatzes ruhegehaltfähig sind.
Bessarabien
B. ist eine histor. Landschaft in Südosteuropa, begrenzt vom Schwarzen Meer im S sowie den Flüssen Pruth im W u. Dnister im O. Das frühere B. deckt sich heute weitgehend mit dem westlich des Dnister liegenden Teil Moldawiens, nur der S (Budschak) sowie der äußerste N (um Hotin) gehören zur Ukraine. Jahrhundertelang war das Land Pufferregion zwischen den Großmächten Österreich, Russland u. dem Osmanischen Reich. Die Gebietsbezeichnung entstand erst 1812, als das Fürstentum Moldau die Herrschaft an Russland abtrat. Danach lag der mehrheitlich von Rumänen bewohnte Landstrich bis 1917 Gouvernement im Zarenreich, wurde bis zum Zweiten Weltkrieg eine östl. Provinz Rumäniens u. kam später zur Sowjetunion.
Bessemer, Henry
Sir Henry Bessemer (* 19. Januar 1813 in Charlton, Hertfordshire; † 14. März 1898 in London) war ein britischer Ingenieur u. Erfinder. Er entwickelte das erste Verfahren, Stahl günstig in Massenproduktion herzustellen. Dazu erfand er die Bessemerbirne. Das darin ablaufende Windfrischverfahren zur Entkohlung des Roheisens durch Einblasen von Luft oder Dampf wurde unter der Nr. 2321 patentiert.
Bessin, Ilka
Ilka Bessin (* 18. November 1971 in Luckenwalde) ist eine dt. Komikerin; bekannt als Cindy aus Marzahn.
Besson, Luc
Luc Besson (* 18. März 1959 in Paris) ist ein bekannter französ. Filmregisseur, Filmproduzent u. Autor. Er drehte z. B. die Filme “Im Rausch der Tiefe” u. “Johanna von Orleans”.
Best, George
George “Georgie” Best (* 22. Mai 1946 in Belfast, Nordirland; † 25. November 2005 in London) war ein nordir. Fußballspieler u. vor allem für seine erfolgreiche Karriere bei Manchester United bekannt. Die für einen Flügelstürmer typischen Stärken in Form von hohem Tempo u. Antrittsschnelligkeit kombinierte der mit beiden Füßen gleich schussstarke Best mit einer stark ausgeprägten Torjägerfähigkeit. Er wurde im Jahre 2004 von Pelé in die Liste der weltweit 125 besten Fußballer aufgenommen u. rangierte in einer UEFA-Umfrage anlässlich des 50-jährigen Bestehens des europ. Fußballverbands hinter Gerd Müller auf dem 19. Platz. Vor allem in seiner nordir. Heimat gilt der zumeist auf der rechten Flügelposition eingesetzte Best als sehr populär, was in dem dort sehr verbreiteten Wortspiel “Maradona good; Pelé better; George Best.” seinen Ausdruck findet. Er war unter den Fußballspielern einer der ersten Medienstars. Sein extravaganter Lebensstil führte jedoch dazu, dass er immer mehr dem Alkoholismus verfiel, der den Karrierelauf nachhaltig negativ beeinflusste u. schließlich zu seinem frühen Tod im Alter von nur 59 Jahren führte, nachdem er an einer Niereninfektion erkrankt war.
Bestattung
Unter B. versteht man die nach dem Tod eines Menschen (in seltenen Fällen auch eines Tieres) vorgenommene längerfristige Bewahrung des toten Körpers oder seiner Asche.
Bestellung
Eine B. ist die Aufforderung eines Kunden an einen Hersteller, Händler oder Dienstleister zur Bereitstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung. Die B. mündet in den meisten Fällen in ein Vertragsverhältnis, durch das sich beide Seiten zur Erfüllung der gegenseitigen Vereinbarungen verpflichten.
Bestie vom Gévaudan
Als B. v. G. (frz. La bête du Gévaudan) bezeichnet man den bis heute nicht bekannten Verursacher einer Serie von mörder. Überfällen mit rd. 100 Opfern, die sich von 1764 bis 1767 in Frankreich, in der Gegend des Gévaudan, einer einsamen Gegend der Auvergne (heutige Dép. Lozère u. Haute-Loire) ereignete.
Beta
Das B. (griech. Neutrum Βήτα, Majuskel Β, Minuskel β, ist der zweite Buchstabe des griech. Alphabets u. hat einen numer. Wert von 2. Im Altgriechischen hatte er den Lautwert [b], im Neugriechischen wird der Buchstabe Víta genannt u. [v] ausgesprochen. Im kyrill. Alphabet entwickelten sich deshalb aus dem B. sowohl der Buchstabe Бб für den Laut [b] als auch der Buchstabe Вв für den Laut [v]. Seine latein. Entsprechung ist das B.
Betablocker
B. (Synonym: Beta-Rezeptorenblocker, Beta-Adrenozeptorenblocker, β-Blocker) ist in der Medizin ein Sammelbegriff für eine Reihe ähnlich wirkender Arzneistoffe, die im Körper β-Rezeptoren blockieren u. so die Wirkung einiger Stresshormone (insbes. Noradrenalin u. Adrenalin) hemmen. Sie führen dadurch zu einer Senkung von Pulsfrequenz u. Blutdruck, außerdem zu einer geringeren Schlagkraft u. Erregbarkeit des Herzens.
Betamax
B. ist ein von Sony in den siebziger Jahren entwickeltes Halbzoll-Magnetbandsystem zur Aufzeichnung von analogen Video- u. Audiosignalen. B. wurde für den Endverbrauchermarkt entwickelt, wo es sich nicht gegenüber VHS von JVC durchsetzen konnte.
Betastrahlung
B. oder β-Strahlung ist eine Art von ionisierender Strahlung, die bei einem radioaktiven Zerfall, dem Betazerfall, auftritt. Ein radioaktives Isotop, das B. aussendet, wird als Betastrahler bezeichnet. B. ist eine Teilchenstrahlung bestehend aus Elektronen bei der häufigeren β-Strahlung oder Positronen bei der β+-Strahlung. Der Name stammt von der Einteilung der ionisierenden Strahlen aus radioaktivem Zerfall in Alphastrahlen, Betastrahlen u. Gammastrahlen mit deren steigender Fähigkeit, Materie zu durchdringen. Die emittierten Teilchen haben im Gegensatz zur Alphastrahlung nicht eine bestimmte (diskrete) kinet. Energie, sondern ihre Energien sind von Null bis zu einem für den zerfallenden Kern charakterist. Maximalwert kontinuierlich verteilt. Grund hierfür ist die Aufteilung der freiwerdenden Zerfallsenergie auf das Betateilchen u. ein ebenfalls erzeugtes Neutrino.
Betäubungsmittelgesetz (Deutschland)
Das B. (BtMG), ehem. Opiumgesetz, ist ein dt. Bundesgesetz, das den generellen Umgang mit Betäubungsmitteln regelt. Als Anlagen beinhaltet das BtMG drei Listen mit einer Aufzählung der * nicht verkehrsfähigen Betäubungsmittel (Handel u. Abgabe verboten, z. B. Heroin), * verkehrsfähigen, aber nicht verschreibungsfähigen Betäubungsmittel (Handel erlaubt, Abgabe verboten, z. B. Ausgangsstoffe wie Cocablätter) u. * verkehrsfähigen u. verschreibungsfähigen Betäubungsmittel (Abgabe nach BtMVV, z. B. Codein). Innerhalb des Geltungsbereiches dieses Gesetzes werden die Herstellung, das Inverkehrbringen, die Einfuhr, die Ausfuhr von Betäubungsmitteln nach Anlage I, II u. III geregelt. Für diese Tätigkeiten bedarf es einer Erlaubnis, die das Bundesinstitut für Arzneimittel u. Medizinprodukte erteilen kann. Ferner werden der Betrieb von Drogenkonsumräumen geregelt, die Vernichtung von Betäubungsmitteln u. die Dokumentation des Verkehrs.
Beteigeuze
B. , auch α Orionis genannt, Synonyme: Betelguex; Betelgeuze; Beteiguex; Betelgeuse; Al Mankib, ist ein Stern im Sternbild Orion. Er wird auch der Schulterstern des Orion genannt.
Betlehem
B. (auch Bethlehem, Efrata; hebräisch Bet Lechem) ist eine Stadt im Westjordanland mit 29.930 Einwohnern. Die Stadt gehört zu den Palästinensischen Autonomiegebieten u. grenzt im Norden an Jerusalem. Sie beheimatet zwei Universitäten. Zur Agglomeration Betlehem gehören auch Beit Dschala u. Beit Sahur; letzterer Ort hat wie B. biblische Bedeutung. Bürgermeister der Stadt B. ist seit Mai 2005 der römisch-katholische Christ u. pensionierte Arzt Victor Batarseh. Für die weltweit 2,1 Milliarden Christen ist die Stadt von besonderer Bedeutung, weil sie der Überlieferung nach als der Geburtsort von Jesus Christus gilt.
Beton
B. (Aussprache: , in Teilen Bayerns u. österr. [beˈtoːn], schweiz. ) ist ein Gemisch aus Zement, Gesteinskörnung bzw. Betonzuschlag (Sand u. Kies oder Splitt) u. Anmachwasser. Er kann außerdem Betonzusatzstoffe u. Betonzusatzmittel enthalten. Der Zement dient als Bindemittel, um die anderen Bestandteile zusammenzuhalten. Die Festigkeit des Betons entsteht durch Auskristallisierung der Klinkerbestandteile des Zements, wodurch sich kleinste Kristallnadeln bilden, die sich fest ineinander verzahnen. Das Kristallwachstum hält über Monate an, sodass die endgültige Festigkeit erst lange nach dem Betonguss erreicht wird. Es wird aber, wie in der DIN 1164 (Festigkeitsklassen von Zement), angenommen, dass bei normalen Temperatur- u. Feuchtigkeitsbedingungen nach 28 Tagen die Normfestigkeit erreicht ist. B. kann zwar hohen Druck aushalten (40 N/mm² u. mehr; entspricht ca. 250 Kleinwagen auf einem DIN A4-Blatt), versagt aber schon bei niedrigen Zugbeanspruchungen (4 N/mm² u. weniger). Trotzdem würde ein Betonstab, auf Zug nur durch sein Eigengewicht belastet, erst bei ungefähr 160 m Länge reißen. B. wird daher im Hochbau u. im Tiefbau häufig in Zusammenhang mit Betonstahl als Stahlbeton bzw. mit Spannstahl als Spannbeton verwendet. Bei diesem Verbundbaustoff übernimmt der B. vor allem Druckkräfte u. der vom B. umhüllte Stahl vor allem Zugkräfte.
Betreuung
Das Rechtsinstitut der rechtl. B. wurde in Deutschland durch das am 1. Januar 1992 in Kraft getretene Betreuungsgesetz geschaffen. Unter B. wird die rechtl. Vertretung verstanden u. nicht eine Sozial- oder Gesundheitsbetreuung. Die rechtl. B. ist an die Stelle der früheren Vormundschaft über Volljährige u. der Gebrechlichkeitspflegschaft getreten u. geht über sie deutlich hinaus. Sie ist im Wesentlichen in den §§ 1896ff. des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) geregelt. Das gesetzgeber. Ziel der Reform war B. statt Entmündigung, um den Betroffenen Hilfe bei einem frei selbstbestimmten Leben zu leisten.
Betrieb
Ein B. ist eine systemunabhängige Wirtschaftseinheit zur Fremdbedarfsdeckung. Konstitutive Merkmale des Betriebs sind nach Erich Gutenberg die Kombination von Produktionsfaktoren, das Prinzip der Wirtschaftlichkeit u. das Prinzip des finanziellen Gleichgewichts. Betriebe kommen in allen Wirtschaftssystemen vor u. transformieren aus prozessorientierter Sicht Inputs zu Outputs. Innerhalb einer marktwirtschaftl. Ordnung werden grundsätzlich zwei Betriebstypen unterschieden: Unternehmen sowie öffentl. Betriebe u. Verwaltungen. Eine Zentralverwaltungswirtschaft kennt dagegen diese Unterscheidung nicht.
Betriebliche Altersversorgung
B. A. (bAV) besteht, wenn der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer anlässlich des Arbeitsverhältnisses Versorgungsleistungen bei Erreichen der Altersgrenze, im Falle der Invalidität oder im Todesfalle zusagt.
Betriebsabrechnungsbogen
Der B. (BAB) ist ein Werkzeug, das im Rahmen der Kosten- u. Leistungsrechnung insbes. in kleinen u. mittleren Unternehmen Verwendung findet. Er ist eine nachträgl. Kostenkontrollrechnung in der Form einer tabellar. Kostenstellenrechnung. Der BAB dient dazu, bestimmte Kostenarten, in erster Linie die Gemeinkosten, über die Kostenbereiche auf die einzelnen Kostenstellen zu verteilen. Eine Kostenstelle im Sinne des BAB beschreibt dabei eine “Verbrauchsstelle” der Kosten. So werden zum Beispiel allg. Kosten wie Miete, Strom oder Verwaltungskosten tatsächlich von allen Kostenstellen anteilig verbraucht.
Betriebsausgabe
Betriebsausgaben sind – steuerrechtlich betrachtet – Aufwendungen, die durch den Betrieb veranlasst sind. Die Aufwendungen sind einem Betrieb zuzuordnen u. können somit nur im Zusammenhang mit Einkünften aus Land- u. Forstwirtschaft, aus Gewerbebetrieb u. aus selbstständiger Arbeit anfallen. Im Rahmen dieser Gewinneinkunftsarten mindern die Betriebsausgaben den Gewinn. Das Gegenstück zu den Betriebsausgaben bilden die Privatentnahmen.
Betriebsergebnis
Das B. (englisch: gross profit) ist eine betriebswirtschaftl. Kennzahl, Teil der Gewinn- u. Verlustrechnung u. bezeichnet in der Regel den Gewinn vor Finanzergebnis, außerordentl. Ergebnis u. Steuern (engl. earnings before interest and taxes, EBIT).
Betriebskosten
B. (engl. Opex für “Operational expenditure”) ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre.
Betriebsrat
Der B. ist das gesetzl. Organ zur Vertretung der Arbeitnehmerinteressen u. zur Wahrung der betriebl. Mitwirkung u. Mitbestimmung gegenüber dem Arbeitgeber in Betrieben des privaten Rechts. Die betriebl. Mitbestimmung durch den B. ist abzugrenzen von der Unternehmensmitbestimmung durch Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsräten der Kapitalgesellschaften. In öffentl. Betrieben kann ein Personalrat gewählt werden. In Betrieben der Religionsgemeinschaften u. ihrer karitativen oder erzieher. Einrichtungen sind Betriebsräte gesetzlich nicht vorgesehen; dies sind sogenannte Tendenzbetriebe. Zur Mitwirkung der Arbeitnehmer ist hier aufgrund eigener Kirchengesetzgebung eine so genannte Mitarbeitervertretung berufen.
Betriebssystem
Ein B. ist die Software, die die Verwendung (den Betrieb) eines Computers ermöglicht. Es verwaltet Betriebsmittel wie Speicher, Ein- u. Ausgabegeräte u. steuert die Ausführung von Programmen.
Betriebssystemkern
Ein B. oder Systemkern (engl. kernel [ˈkəːnəl]) ist der zentrale Bestandteil eines Betriebssystems. In ihm ist die Prozess- u. Datenorganisation festgelegt, auf der alle weiteren Softwarebestandteile des Betriebssystems aufbauen. Er ist meist in der untersten Softwareschicht, hat also Zugriff auf die Hardware. Die Konstruktion eines Betriebssystemkerns gehört zum Themenbereich der Informatik u. des Softwareengineerings.
Betriebsverfassung
B. ist die grundlegende Ordnung der Zusammenarbeit von Arbeitgeber u. der von den Arbeitnehmern gewählten betriebl. Interessenvertretung. Ihre Grundlage ist in Deutschland das Betriebsverfassungsgesetz.
Betriebswirt
Als B. bezeichnet man im Allg. Personen mit höherer kaufmännischer Qualifikation. Die Berufsbezeichnung B. ist – im Gegensatz zum z. B. Diplom-Betriebswirt, zum Geprüften B. oder zum Staatlich geprüften B. – nicht gesetzlich geschützt, u. Art u. Inhalt der Ausbildung variieren dementsprechend stark. Man unterscheidet grundsätzlich die akademische Ausbildung an Universitäten u. Fachhochschulen sowie die nichtakademische Ausbildung an Berufsakademien, Fachakademien, Fachschulen für Wirtschaft, Fernschulen, Verwaltungsakademien u. Kammern.
Betriebswirtschaftliche Kennzahl
Eine B. K. wird innerhalb der Betriebswirtschaft zur Beurteilung von Unternehmen eingesetzt. Sie dient als Basis für Entscheidungen (Problemerkennung, Darstellung, Informationsgewinnung), zur Kontrolle (Soll-Ist-Vergleich), zur Dokumentation u./oder zur Koordination (Verhaltenssteuerung) wichtiger Sachverhalte u. Zusammenhänge im Unternehmen. Eine Kennzahl führt die aus der Fülle der in Unternehmen vorhandenen Zahlen des Rechnungswesens in eine geeignete Auswahl u. setzt, als relative Kennzahl, diese ausgewählten Größen in einen geeigneten Bezug zueinander. Kennzahlen liefern so eine verdichtete Informationsgröße.
Betriebswirtschaftslehre
Die B. (gebräuchl. Abk. BWL; in der Schweiz bei Fachhochschulen Betriebsökonomie) ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft. Wie ihre Schwesterdisziplin, die Volkswirtschaftslehre, gründet die BWL auf der Tatsache, dass Güter grundsätzlich knapp sind u. dementsprechend einen ökonom. Umgang erfordern. Im Unterschied zur abstrakteren Volkswirtschaftslehre nimmt die B. dabei die Perspektive von einzelnen Betrieben ein. Ziele sind dabei nicht nur die Beschreibung u. Erklärung, sondern auch die konkrete Unterstützung der Entscheidungsprozesse in Unternehmungen.
Betrug
Unter B. versteht man * im strafrechtlichen Sinn eine Täuschung, um den Getäuschten dazu zu veranlassen, so über sein Vermögen oder das eines Dritten zu verfügen, dass ein Vermögensschaden eintritt. * im nichtstrafrechtlichen Sinn eine Täuschung, die nicht auf einen Vermögensvorteil abzielt u. damit eine strafrechtlich gesehen irrelevante Form des Betrugs ist (zur Abgrenzung auch als "Betrügerei" bezeichnet). Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Täter dabei keine anderen strafbaren Delikte begeht. Motive hierfür sind oft immaterielle Werte wie wissenschaftlicher Ruhm; eine Bestrafung hat allenfalls außergerichtlich zu erfolgen.
Bettwanze
Die B. (Cimex lectularius) ist eine Wanze aus der Familie der Plattwanzen (Cimicidae). Sie ist darauf spezialisiert, in den Schlafplätzen von homoiothermen (gleichwarmen) Lebewesen – vor allem Menschen – zu leben u. sich von deren Blut zu ernähren. Bettwanzen sind Zivilisationsfolger u. gelten als klass. Parasiten. Wegen ihrer Form u. ihres Verhaltens werden sie auch Tapetenflunder genannt.
Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen
B. B. – 37,2 G. a. M. (Originaltitel: 37°2 le matin) ist ein französ. Film des Regisseurs Jean-Jacques Beineix aus dem Jahr 1986. Der nach dem gleichn. Roman von Philippe Djian gedrehte Film zeichnet das Bild einer verstörenden Liebesbeziehung.
Betty Boop
B. B. ist eine Cartoon-Figur aus den Max-Fleischer-Cartoons, die vom Paramount Studio produziert wurden. Die ersten Filme entstanden 1930. Später folgte dann eine eigene Betty-Boop-Reihe. Das Markenzeichen von B. B. ist ihr Sexappeal.
Beugung (Physik)
Die B. oder Diffraktion ist die “Ablenkung” von Wellen (wie Licht- u. anderen elektromagnet. Wellen, Wasser- oder Schallwellen) an einem undurchsichtigen oder durchsichtigen Hindernis. Bei Beugungserscheinungen kann sich die Welle im geometr. Schattenraum des Hindernisses (Spalt, Gitter, Fangspiegel usw.) ausbreiten. Zur Beugung kommt es durch Entstehung neuer Wellen entlang einer Wellenfront gemäß dem Huygens'schen Prinzip. Diese können durch Überlagerung zu Interferenzerscheinungen führen.
Beust, Ole von
Ole von Beust, mit vollständigem Namen Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr von Beust, (* 13. April 1955 in Hamburg) ist ein dt. Politiker (CDU). Er ist seit dem 31. Oktober 2001 Erster Bürgermeister der Freien u. Hansestadt Hamburg.
Beuys, Joseph
Joseph Heinrich Beuys (Aussprache: ; * 12. Mai 1921 in Krefeld; † 23. Januar 1986 in Düsseldorf) war ein dt. Aktionskünstler, Bildhauer, Zeichner, Kunsttheoretiker, Politiker u. Pädagoge. Beuys setzte sich in seinem umfangreichen Werk mit Fragen des Humanismus, der Sozialphilosophie u. Anthroposophie auseinander. Dies führte zu seiner spezif. Definition eines “erweiterten Kunstbegriffs” u. zur Konzeption der “Sozialen Plastik” als Gesamtkunstwerk, mit der er Ende der 1970er Jahre ein kreatives Mitgestalten an der Gesellschaft u. in der Politik forderte. Er gilt bis heute weltweit als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jh.
Beverly D'Angelo
Beverly D'Angelo (* 15. November 1951 in Columbus, Ohio) ist eine US-amerikan. Schauspielerin u. Sängerin.
Beverly Hills
B. H. ist eine Stadt im westl. Teil des Los Angeles County in Kalifornien, Vereinigte Staaten. Sie ist vollständig von Los Angeles umgeben, hat eine Fläche von 14,7 km² u. 33.784 Ew. (Stand: 2000). Der Ort ist bekannt als Domizil prominenter US-amerikan. Schauspieler, Regisseure u. wohlhabender Ew. von Los Angeles.
Beverly Hills, 90210
B. H., 90210 ist eine US-amerikan. Fernsehserie, die von 1990 bis 2000 lief u. von Aaron Spelling u. Darren Star produziert wurde. In Deutschland wurde die Serie ab 1992 von RTL ausgestrahlt u. lief ab dem 29. Juli 2006 auf dem Privatsender “Das Vierte” erneut im dt. Fernsehen. Der Titel der Serie nimmt Bezug auf die noble Serienkulisse Beverly Hills in Los Angeles County, Kalifornien, u. deren Postleitzahl. Als Spin-Off entstand kurze Zeit später die ebenso erfolgreiche Serie “Melrose Place”.
Bevölkerung
Der Begriff B. wird in aller Regel als Bez. für die Entstehung eines Volks eines bestimmten Landes oder einer Region verwendet. In der Wissenschaft ist die B. das primäre Untersuchungsobjekt der Demografie, die sich mittels statistischer Methoden der Struktur u. Entwicklung der B. nähert. Die räumliche Verteilung der B. in einem bestimmten Raum wird dabei sowohl von der Demografie wie auch der Bevölkerungsgeografie untersucht, die historische Entwicklung von Bevölkerungen von der Bevölkerungsgeschichte.
Bevölkerungsdichte
Die B. ist die mittlere Anzahl der Ew. pro Fläche für ein bestimmtes Gebiet (Staat, Region oder ähnliches), in der Regel angegeben in Ew. pro km². Man errechnet sie, indem man die Einwohnerzahl des Gebietes durch die Fläche des Gebietes teilt.
Bevölkerungsentwicklung
Das Bevölkerungswachstum bezeichnet die Zunahme der Zahl der Menschen (Ew.) auf einer bestimmten Fläche. Diese ergibt sich aus der Differenz zwischen Geburtenrate u. Sterberate (natürliche Bevölkerungsentwicklung). Betrachtet man nur ein bestimmtes geograf. Gebiet, muss zudem das Migrationssaldo, das heißt die Differenz zwischen Zu- u. Abwanderungen über die Gebietsgrenze, mitberücksichtigt werden. Der neutralere Begriff lautet B., der auch die Möglichkeit eines Bevölkerungsrückganges einschließt; die B. ist eines der zentralen Untersuchungsgebiete der Demografie. Kennzeichnend für die B. der Welt insbes. der letzten 200 Jahre war u. ist ein starkes exponentielles Wachstum, weshalb man auch von Bevölkerungsexplosion spricht. Bedingt durch seinen negativen Einfluss auf die begrenzte Tragfähigkeit der Erde sowie seine Multiplikatorfunktion aller der nachhaltigen Entwicklung entgegenstehenden Aktivitäten des Menschen, ist das Bevölkerungswachstum eines der zentralen globalen Probleme.
Bewerbung
Eine B. ist ein Leistungsangebot, mit dem der Bewerber den Adressaten davon überzeugen will, dass er sich für eine bestimmte Aufgabe eignet. Am häufigsten sind an ein Unternehmen gerichtete Bewerbungen um einen Arbeitsplatz, ein Praktikum oder eine andere Stelle sowie bei Selbständigen als freier Mitarbeiter. I. w. S. umfasst der Begriff das Ersuchen um Aufnahme an einer Hochschule oder Universität sowie die B. einer Stadt oder eines Landes um die Austragung kultureller oder sportl. Großereignisse.
Bewertung
Unter B. versteht man die Einschätzung des Wertes oder der Bedeutung eines Sachverhaltes oder Gegenstandes. Ein verwandter Begriff ist Evaluation.
Bewohner Entenhausens
B. E. sind Bewohner der fiktiven Stadt Entenhausen in Disney-Comics wie den Micky-Maus-Heften, Lustigen Taschenbüchern u. Disney-Filmen. Vorherrschend sind zwei Familien, einerseits der Clan um Donald Duck (Dagobert, Tick, Trick u. Track, Daisy Duck, Gustav Gans u. a.), andererseits der Clan um Micky Maus (Goofy, Minni Maus, Kommissar Hunter u. a.). Wichtige Feinde u. Bösewichte sind z. B. Kater Karlo, die Panzerknacker oder Klaas Klever. Im Laufe der Jahrzehnte wurden diverse neue Figuren dazu erfunden, z. B. in den 1930er Jahren Figuren wie der Hund Bolivar, der heute in Geschichten eher nicht mehr vorkommt, oder Figuren wie Indiana Goof oder Bubble Billy, die in den 1980er bis 1990er Jahren geschaffen wurden. Die meisten Figuren der Ducks stammen aus der Hand von Carl Barks bzw. Giorgio Cavazzano.
Bewusstsein
B. (lat. conscientia “Mitwissen”) ist der Besitz u. die Empfindung mentaler Zustände, also etwa Gedanken, Emotionen, Wahrnehmungen oder Erinnerungen. Das Phänomen des Bewusstseins ist eines der größten ungelösten Probleme von Philosophie u. Naturwissenschaft.
Bewusstseinsstörung
Unter B. versteht man die Beeinträchtigung der Selbstkontroll-Fähigkeit u. der Gesamtheit aller gegenwärtigen, empfundenen psych. Vorgänge (Bewusstsein).
Beyer, Alexander
Alexander Beyer (* 24. Juni 1973 in Erfurt, Thüringen) ist ein dt. Schauspieler.
Bezaubernde Jeannie
B. J. (im Original: I Dream of Jeannie) ist eine US-amerikan. Fernsehserie, die auf NBC vom 8. September 1965 bis zum 26. Mai 1970 erstausgestrahlt wurde. Vom ZDF wurde die Serie mit 13 Folgen vom 19. September bis 19. Dezember 1967 erstmals in Deutschland ausgestrahlt. Sie erreichten eine überdurchschnittl. Quote von 48%. Tony Nelson findet einen in einer Flasche hausenden Geist. Der Geist in Gestalt eines jungen, blonden Mädchens – Jeannie – muss demjenigen gehorchen, der die Flasche öffnet. Jeannie verliebt sich in ihren Befreier u. versucht fortan, ihn durch Zaubertricks für sich zu gewinnen.
Bezirk (Berlin)
Berlin ist seit dem 1. Januar 2001 durch eine Verwaltungsreform in zwölf Bezirke aufgeteilt, welche die Funktion von Stadtbezirken haben. Gemäß Artikel 66 Absatz 2 der Verfassung von Berlin erfüllen die Bezirke ihre Aufgaben nach den Grundsätzen der Selbstverwaltung. Sie nehmen regelmäßig die örtl. Verwaltungsaufgaben wahr. Ihre Verwaltungsaufgaben nehmen die Bezirke über das Bezirksamt wahr, an dessen Spitze jeweils ein eigener Bezirksbürgermeister steht. Die Bezirke von Berlin sind nur von der Einwohnerzahl in etwa mit Ldkrs. zu vergleichen. Da das Bundesland Berlin als Stadtstaat eine Einheitsgemeinde ist, gibt es die Verwaltungsebene des Kreises in Berlin nicht (zweistufiger Verwaltungsaufbau). Die Bezirke sind keine eigenständigen Gebietskörperschaften mit eigener Rechtspersönlichkeit, sie haben nicht einmal den Status einer Kommune. Vielmehr handelt es sich um “Selbstverwaltungseinheiten Berlins ohne Rechtspersönlichkeit” (§ 2 Abs. 1 Bezirksverwaltungsgesetz).
B-Film
Als B. (oft engl. B-Movie) wurde früher der in der Produktion billigere Film eines sogenannten Double-Features bezeichnet.
Bhutan
B. (Dzongkha: Druk Yul, gesprochen: Dru Ü, Land des Donnerdrachens) ist ein unabhängiges Königreich in Südasien. B. grenzt im Süden an die ind. Bundesstaaten Sikkim, Westbengalen, Assam u. Arunachal Pradesh (von Westen nach Osten) sowie im Norden an Tibet (China). Die Oberflächengestalt Bhutans ist vom Himalaya geprägt. Über 80 Prozent des Landes liegen über 2.000 Meter Höhe. Das Land hat etwa die Größe der Schweiz.
Bhutto, Benazir
Benazir Bhutto (* 21. Juni 1953 in Karatschi, Provinz Sindh; † 27. Dezember 2007 in Rawalpindi, Provinz Punjab) war eine Politikerin in Pakistan. Sie war von 1988 bis 1990 u. von 1993 bis 1996 Premierministerin von Pakistan. Nachdem sie im Oktober 2007 aus ihrem Exil in Dubai zurückgekehrt war, etablierte sie sich als Oppositionsführerin, wurde jedoch zwei Wochen vor der geplanten Parlamentswahl bei einem Attentat getötet.
Bianca – Wege zum Glück
B. – W. z. G. war die erste dt. Telenovela u. wurde von der TV Produktionsfirma Grundy UFA produziert. Sie startete am 1. November 2004 u. lief bis zum 5. Oktober 2005 im ZDF. Die Hauptcharaktere waren Bianca Berger, gespielt von Tanja Wedhorn u. Oliver Wellinghoff gespielt von Patrik Fichte. Seit dem 03. September 2007 wird die Serie im ORF wiederholt.
Biarritz
B. (bask. Miarritze) ist eine Stadt in der französ. Region Aquitanien im Dép. Pyrénées-Atlantiques. B. hat 30.055 (1999) Ew. Die Stadt liegt im Arrondissement Bayonne u. ist Hauptort (frz.: chef-lieu) der zwei Kantone Biarritz-Est u. Biarritz-Ouest. Die Stadt liegt im äußersten SW Frankreichs u. ist ein berühmtes See- u. Heilbad an der französ. Atlantikküste.
Biathlon
B. (lateinisch/griechisch: Zweifach-Kampf) ist eine vornehmlich im Winter ausgetragene Sportart, die sich als Kombinationssportart aus den Disziplinen Skilanglauf u. Schießen zusammensetzt. Beim Langlauf handelt es sich um eine Ausdauer- u. beim Schießen um eine Präzisionssportart, die beim B. vereint werden.
Bibel
Als B. (auch Buch der Bücher) bezeichnen das Judentum u. das Christentum jeweils eine eigene Sammlung von Schriften, die für sie das Wort Gottes enthalten u. als Hl. Schrift Urkunden ihres Glaubens sind. Es handelt sich um verschiedene redaktionelle Zusammenstellungen von “Büchern” (griechisch: biblia) aus dem Kulturraum der Levante u. dem Vorderen Orient, die im Verlauf von etwa 1200 Jahren entstanden sind u. bis zum 2. Jh. zuerst von Juden, dann auch von Christen kanonisiert wurden. Die hebrä. B., der Tanach, besteht aus den drei Hauptteilen Tora (Weisung), Nevi'im (Propheten) u. Ketuvim (Schriften). Diese Bücher bilden in anderer Anordnung u. geringfügig anderem Umfang als Altes Testament auch den ersten Hauptteil der christl. B., ergänzt durch das NT. In dieser Form ist die B. das am weitesten verbreitete u. am häufigsten publizierte schriftl. Werk der Welt.
Bibelübersetzung
Eine B. versucht die in hebräischer, aramäischer u altgriech. Sprache verfassten Urtexte der bibl. Schriften einem Leserkreis zugänglich zu machen, der die antiken Originalsprachen nicht beherrscht. In Deutschland sind Bibelübersetzungen seit dem 8. Jh. nachweisbar. Die bedeutendste B. ist diejenige Martin Luthers, der als Erster eine allgemein verständliche u. sinngemäße Wiedergabe anstrebte. Seine B. trug wesentlich zur Entwicklung u. Verbreitung der neuhochdeutschen Schriftsprache bei.
Biber
B. (Castoridae) sind höhere Säugetiere (Mammalia) u. gehören zur Ordnung der Nagetiere (Rodentia).
Biberratte
Die B. (Myocastor coypus), auch Nutria oder seltener Sumpfbiber, Schweifbiber, Schweifratte, Coypu, Wasserratte genannt, ist eine aus Südamerika stammende u. in Mitteleuropa eingebürgerte Nagetierart. Sie wird entweder in einer eigenen Familie, Myocastoridae, oder als Unterfamilie Myocastorinae innerhalb der Stachelratten (Echimyidae) eingeordnet.
Bibi Blocksberg
B. B. ist der Name einer Kinderhörspielreihe, die 1980 von Elfie Donnelly ins Leben gerufen wurde. Hauptfigur ist das Mädchen B. B., das eine Hexe ist. Bis Februar 2008 sind 89 Folgen erschienen. Die Hörspielserie hieß ursprüngl. Eene meene Hexerei. Unter diesem Titel erschienen nur die ersten sieben Folgen, dann wurde die Serie in Bibi Blocksberg umbenannt.
Bibliografie
Eine B., auch Bibliographie (griech. für “Bücherbeschreibung”, früher auch Bibliognosie oder Bibliologie), ist ein eigenständiges Verzeichnis von Literaturnachweisen bzw. die Erstellung oder die Lehre von der Erstellung eines solchen Verzeichnisses. Früher war B. auch als Ausdruck für die Bücherkunde allg. üblich. Während die Monografie eine vollständige Abhandlung über einen Gegenstand beinhaltet, liefert die B. eine vollständige Übersicht der Literatur zu einem Gegenstand unter einem bestimmten Auswahlkriterium.
Bibliothek
Eine B. (griechisch βιβλιοθήκη “Büchersammlung” oder Bücherei) ist eine Dienstleistungseinrichtung, in deren Zentrum die publizierte Information in ihren verschiedenen Formen steht. Um diese herum gruppiert sie Dienstleistungen wie die Beschaffung des Zugangs zu digitalen Publikationen (zum Beispiel Artikel elektron. Zeitschriften, elektron. Bücher, Publikationsserver einer Bildungseinrichtung), Beschaffung u. Nutzung von gedruckten Publikationen, Unterstützung bei der Publikation von eigenen Texten oder Lehrmaterialien (zum Beispiel als Verlag einer Universität oder über Bereitstellung von Infrastruktur für das E-Learning), Lehren von Informationskompetenz (zumeist an Wissenschaftliche Bibliotheken) oder Förderung von Lesekompetenz (zumeist an Öffentlichen Bibliotheken). Der Begriff B. wird nicht einheitlich verwendet. Er steht für eine öffentl. Einrichtung, für einen Ort, ein Gebäude, für eine geordnete u. benutzbare Sammlung von Büchern u. anderen publizierten Medien u. Informationen, schließlich auch für eine solche Sammlung selbst. Während bis ins 20. Jh. eine B. vor allem als Büchersammlung definiert wurde, lässt sie sich inzwischen nach Ewert u. Walther Umstätter besser als “eine Einrichtung, die unter archivarischen, ökonomischen und synoptischen Gesichtspunkten publizierte Information für die Benutzer sammelt, ordnet und verfügbar macht” definieren. Die Bez. B. wird gelegentlich auch für andere Informationssammlungen, wie Websites, Datenbanken oder einzelne Bücher bzw. Buchreihen benutzt. Auch der ausschließlich zum Aufbewahren u. Lesen von Büchern genutzte Raum in einer Privatwohnung oder einem Privathaus heißt B. Eine andere Bez. für vor allem öffentliche, auch die Schulbibliotheken ist die Bücherei oder neuerdings auch die Mediathek. Bücherei ist eine Übersetzung von Philipp von Zesen für das Wort B.