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Konsonant
Unter K. (v. lat.: con = mit + sonare = tönen; auch Mittöner oder Mitlaut) versteht man einerseits einen Laut, dessen Artikulation eine Verengung des Stimmtraktes beinhaltet, so dass der Atemluftstrom ganz oder teilweise blockiert wird u. es zu hörbaren Turbulenzen (Luftwirbelungen) kommt. Konsonanten sind Hemmnis überwindende Laute. Hierzu zählen im Deutschen die Gruppe der Obstruenten (Plosive, Frikative, Affrikaten) u. die Gruppe der Sonoranten (Liquide/Laterale, Nasale) sowie der Halbvokal oder Halbkonsonant j.
Konsortium
Ein K. (von lateinisch: consors, consortis = “Schicksalsgenosse”) ist eine befristete oder unbefristete Vereinigung von zwei oder mehr rechtlich u. wirtschaftlich selbstständigen Unternehmen (z. B. Banken oder Kaufleuten) zur Führung eines gemeinsamen, genau abgegrenzten Geschäftes, wobei hier meist ökonom. Ziele im Vordergrund stehen (Synergieeffekte, Wettbewerbsverzerrungen durch kartellähnl. Strukturen, Aufgabenzerlegung).
Konstantin der Große
Flavius Valerius Constantinus (* an einem 27. Februar zwischen 272 u. 285 in Naissus, Moesia Prima; † 22. Mai 337 bei Nikomedia, Bithynia et Pontus), auch bekannt als K. d. G. (griech. ΚωνσταντίνοςοΜέγας) oder Konstantin I., war von 306 bis 337 römischer Kaiser. Allein, das heißt ohne Mitherrscher oder Konkurrenten, herrschte er jedoch erst ab 324. Historisch bedeutend ist Konstantins Regierungszeit vor allem wegen der von ihm eingeleiteten konstantin. Wende, mit der der Siegeszug des Christentums begann. 330 sicherte Konstantin dem ganzen Reich Religionsfreiheit zu. Er berief 325 das erste Konzil von Nicäa ein, um innerchristl. Streitigkeiten (arian. Streit) beizulegen. 330 machte er statt Rom Byzanz unter dem Namen Konstantinopel zur Hptst. des Reiches.
Konstantinopel
K. (zu osman. Zeit auch: Stambul; altgriechisch-Katharevousa: Κων- σταντινούπολις , Konstantinoúpolis; heutiges Griechisch/volkssprachlich: Κωνσταντι- νούπολη, Konstandinoúpoli, “Stadt des Konstantin”; osmanisch: Der-i saadet / Das Tor zum Glück, Istanbul, Kostantiniyye u.v.m., heutiges Türkisch: İstanbul, in histor. Zusammenhang Konstantinopolis, Konstantinopol, Dersaadet) wurde von Griechen um 660 v. Chr. als Byzantion (altgr. Βυζάντιον) gegr. u. 326 n. Chr. umbenannt. K. war bis zum 28. März 1930 der offizielle Name des heutigen Istanbul. Von Griechen wird sie heute noch schlicht: ηΠόλη, i Póli–“die Stadt” genannt. In skandinav. Quellen wurde sie hingegen stets als Mikligarð bezeichnet, von russischen meist als Zargrad. In der Spätantike u. im MA war K. als das “Neue Rom” (Nova Roma) die Hptst. des Oströmischen Reichs, nach der osman. Eroberung 1453 dann die Hptst. des Osmanischen Reiches. Als Lebenszentrum zweier Weltreiche, an der Schnittstelle zweier Kontinente, besitzt K. eine überragende historische u. künstler. Bedeutung. Als Prototyp einer imperialen Stadt ist K. vom 4. Jahrhundert bis ins 18. Jahrhundert eine Weltstadt gewesen.
Konstanz
K. (, oft auch ) ist die größte Stadt am Bodensee u. Kreisstadt des Ldkrs. K. Seit 1. April 1956 ist K. eine Große Kreisstadt u. bildet ein Oberzentrum innerhalb der Region Hochrhein-Bodensee im Reg.-Bez. Freiburg im Bundesland Baden-Württemberg. In K. sind zwei Hochschulen ansässig, die Universität K. u. die Hochschule K. Technik, Wirtschaft u. Gestaltung. Die Geschichte des Ortes reicht bis in römische Zeit zurück. – 81.006 Ew
Konstitutionelle Monarchie
Die K. M. ist eine Sonderform der Monarchie, in der die Macht des Fürsten oder Königs durch eine geschriebene Verfassung (Konstitution) mehr oder weniger stark eingeschränkt wird.
Konstitutionstyp
Unter K. (Körperbautypen) versteht man in der Medizin die Beschaffenheit des Einzelmenschen im Bezug auf Körperbau, Leistungsfähigkeit u. seel. Verhalten.
Konstruktivismus (Lernpsychologie)
Der K. ist zunächst eine erkenntniskrit. Theorie. Abgeleitet aus seinen erkenntniskrit. Thesen ist er auch eine moderne Lerntheorie, deren Kernthese es ist, dass Lernende im Lernprozess eine individuelle Repräsentation der Welt schaffen. Was jemand unter bestimmten Bedingungen lernt, hängt vor allem von dem oder der Lernenden selbst u. seinen/ihren Erfahrungen ab.
Konstruktivismus (Philosophie)
K. nennen sich mehrere Strömungen in der Philosophie des 20. Jh. Auf Grund des gemeinsamen Namens werden sie oft irrtümlich für übereinstimmend gehalten. Die meisten Varianten des Konstruktivismus nehmen eine nominalist. Position zum Universalienproblem ein. Sie gehen also davon aus, dass die erkannten Gegenstände konstruiert werden u. nicht unabhängig von ihrer Erkenntnis existieren.
Konsul
Der K. (Pl. Konsuln, abgeleitet vom lat. Titel der höchsten röm. Staatsbeamten: “consul”, was wörtl. Berater bedeutet) ist eine Amtsperson (Konsularbeamter), die offiziell von einem Staat (Entsendestaat) zur Wahrung der Interessen seiner Angehörigen u. seines Handels in einem fremden Land (Empfangsstaat) bestellt ist. Die Behörde, die der K. repräsentiert, heißt Konsulat. Sie kann als Konsularabteilung bei einer Botschaft angesiedelt oder eigenständig (beispielsweise als Generalkonsulat) organisiert sein.
Konsumentenrente
Die K. ist die Summe über alle Renten der Konsumenten. Sie stellt die Differenz zwischen der individuellen Wertschätzung eines Gutes u. dem Markpreis dar. K. ist ein wesentl. Begriff in der Haushaltstheorie der mikroökonom. Modellbildung.
Kontaktlinse
Kontaktlinsen, auch Haftschalen genannt, gehören wie die Brille zu den Sehhilfen. Kontaktlinsen liegen dabei direkt auf dem Auge auf. Man unterscheidet zwischen harten u. weichen Kontaktlinsen. Mit Kontaktlinsen lassen sich die meisten Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus oder Presbyopie korrigieren. Auch sehr komplizierte Formen von Fehlsichtigkeiten wie Keratokonus oder Keratoglobus lassen sich mit Kontaktlinsen gut korrigieren, meist sogar besser als mit einer Brille.
Kontamination
K. oder Kontaminierung (lat. contaminatio, “Befleckung”) bezeichnet als Fremdwort allg. eine Vermischung, Verschmelzung oder Durchdringung. Das zugehörige Adjektiv lautet kontaminiert. In der Kerntechnik spricht man bei der Verseuchung mit radioaktiven Stoffen von K.
Kontemplation
K. (von lat. contemplare “anschauen, betrachten”) bedeutet allg. Beschaulichkeit oder auch beschaul. Betrachtung. Die heidnischen römischen Priester (Auguren) sagten die Zukunft voraus, indem sie in einem bestimmten vorher definierten Bereich des Himmels, dem templum (übersetzt auch Beobachtungsraum), den Vogelflug beobachteten u. deuteten. Analog dazu war auf der Erde ein bestimmter hl. Bezirk abgesteckt, der nur der Gottheit geweiht war, ebenfalls templum genannt. Beim contemplari besah man sich die himmlischen u. die irdischen Bereiche (Plural templa) zusammen (con heißt zusammen) u. sann über die Verbindung nach. K. ist auch als myst. Weg der westl. Tradition bekannt. In der Regel wird durch ein kontemplatives Leben oder Handeln ein bes. Empfindungszustand oder eine Bewusstseinserweiterung angestrebt. Eine kontemplative Haltung ist von Ruhe u. sanfter Aufmerksamkeit auf einen Gedanken bestimmt u. unterscheidet sich von der Meditation durch die dort angestrebte vollkommene Leere des Geistes.
Kontenrahmen
Der K. ist ein systemat. Verzeichnis aller Konten für die Buchführung in einem Wirtschaftszweig. Er dient als Richtlinie u. Empfehlung für die Aufstellung eines konkreten Kontenplans in einem Unternehmen. Damit sollen einheitl. Buchungen von gleichen Geschäftsvorfällen erreicht u. zwischenbetriebl. Vergleiche ermöglicht werden.
Kontinent
Der Begriff K. (von lat.: (terra) continens, wörtlich zusammenhängendes Land) bezeichnet geschlossene Festlandmassen. Die Kontinente der Erde machen insges. 29 Prozent der Erdoberfläche aus, den Rest nehmen die Ozeane, Meere u. Inseln ein.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
K. V. (KVP) ist eine innere Haltung aller Beteiligten u. bedeutet: stetige Verbesserung. Diese Haltung durchdringt dann alle Aktivitäten u. das ganze Unternehmen. KVP bezieht sich auf die Produkt-, die Prozess- u. die Servicequalität. Umgesetzt wird KVP durch einen Prozess stetiger kleiner Verbesserungsschritte (im Gegensatz zu eher großen, sprunghaften, einschneidenden Veränderungen) in kontinuierl. Teamarbeit. KVP ist ein Grundprinzip im Qualitätsmanagement u. unverzichtbarer Bestandteil der ISO 9001.
Kontinuität
Die K. (von lat. continuitas, “gleichbedeutend”) bezeichnet einen lückenlosen Zusammenhang, eine Stetigkeit, einen fließenden Übergang, einen durch keine Grenze unterbrochenen Zusammenhang; einen ununterbrochenen, gleichmäßigen Fortgang. Sie zeichnet Abläufe u. Prozesse aus, die stetig laufen u. sich dabei gleichmäßig in eine Richtung verändern können. Abrupte, sprunghafte Veränderungen sind nicht zu erwarten, solange die Einflussfaktoren konstant bleiben. Daraus ergibt sich eine erhöhte Vorhersagbarkeit u. damit Sicherheit gegenüber dem Ablauf.
Konto
Das K. ist die zentrale Datenstruktur in der Buchführung sowie im Zahlungsverkehr. Prinzipiell ist ein K. eine Tabelle mit beliebig vielen Zeilen u. zwei als Soll u. Haben bezeichneten Spalten, die Geldbeträge aufnehmen.
Kontokorrent
Ein K. ist die gegenseitige Verrechnung von Ansprüchen u. Leistungen zweier Partner (ähnlich dem Dispositionskredit). Beide Parteien können eine Kontokorrentbeziehung jederzeit kündigen. Dann wird der Saldo sofort fällig.
Kontokorrentkredit
Der K. (ital.: conto =  Rechnung, corrente = laufend; engl. Revolving credit facility / RCF) ist ein revolvierendes Bankdarlehen, also ein Kredit, der während eines festgelegten Zeitraumes zurückgezahlt u. wieder beansprucht werden kann. Der K. wird Firmen von ihrer Bank als Geldbetrag zur Verfügung gestellt, wenn das Girokonto in die negativen Zahlen kommt. Er kann je nach Bedarf bis zur Höchstgrenze ausgenutzt werden. Nur für die wirklich in Anspruch genommenen Beträge müssen Zinsen gezahlt werden. Zahlungseingänge auf dem Konto reduzieren wieder automatisch die Verbindlichkeiten.
Kontrabass
Der K. ist das tiefste u. größte Streichinstrument u. hat ein weites Einsatzgebiet vom modernen Sinfonieorchester über den Jazz bis hin zum ursprüngl. Rock 'n' Roll u. Rockabilly. Der Name K. leitet sich von der Kontra-Oktave ab, deren Töne mit dem Instrument erzeugt werden können.
Kontrapunkt
K. (von lat. punctus contra punctum = “Note gegen Note”) ist ein musiktheoret. Begriff mit mehrfacher Bedeutung. In seiner einfachsten Bedeutung steht er zunächst für “Gegenstimme” u. bezeichnet eine Tonfolge, die gleichzeitig mit einer gegebenen Melodie erklingt. So nennt man beispielsweise die Stimme, die in einer Fuge gleichzeitig mit dem Thema bzw. Soggetto erklingt, dessen K. Davon ausgehend bezeichnet der Begriff K. auch die Kunst bzw. Technik, Gegenstimmen zu gegebenen Tonfolgen zu erfinden, die sowohl einen vertikal (harmonisch) sinnvollen Zusammenklang ergeben als auch eine horizontal-lineare (melodisch) sinnvolle Eigenständigkeit aufweisen.
Kontrast
K. (von lateinisch contra "gegen" u. stare "stehen") bezeichnet den Unterschied zwischen hellen u. dunklen Bereichen, präziser die Steilheit der Tonwertkurve einer visuellen Darstellung. Umgangssprachlich wird auch von der Brillanz eines Bildes gesprochen, die aber im Unterschied dazu technisch nicht definiert ist.
Kontrastverhältnis
Das K. ist ein in der Unterhaltungselektronik gebräuchl. Messwert, um den maximalen relativen Helligkeitsunterschied zwischen Schwarz u. Weiß darzustellen. Er beschreibt also die qualitative Leistungsfähigkeit eines Bildschirms oder Projektors, ein kontrastreiches u. somit farb- u. wirklichkeitsgetreues Bild zu erzeugen. Das K. ist der Quotient aus der maximal u. der minimal darstellbaren Leuchtdichte z.B. eines Monitors oder eines Projektors.
Kontroverse
Eine K. (v. lat: contra entgegen; versus gerichtet) ist ein anhaltender Streit oder eine Debatte, bei der die Beteiligten aktiv von einander “entgegengesetzten Seiten” argumentieren.
Kontroverse um die globale Erwärmung
Die K. u. d. g. E. ist Bestandteil der Diskussion um die globale Erwärmung, ihrer Ursachen u. Folgen sowie um die Möglichkeiten u. die Dringlichkeit wirksamer Gegensteuerung. Die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) repräsentieren die Hauptlinien des aktuellen Forschungsstands u. weisen auf polit. Ansätze zum Klimaschutz hin. Der vom IPCC wiedergegebene Konsens wird von wenigstens 30 wissenschaftl. Gesellschaften u. den wichtigsten nationalen Wissenschaftsakademien unter anderem aller G8-Länder ausdrücklich unterstützt. Die an unterschiedl. Aspekten ansetzende Kritik richtet sich einerseits gegen die IPCC-These, die besagt, dass zumindest ein bedeutender Anteil des beobachteten Erwärmungsprozesses menschengemacht (anthropogen) sei. Stattdessen werden dafür natürl. Ursachen angenommen. Weitere Einwände beziehen sich auf die Relevanz u. Dringlichkeit der gesamten Klimaschutzpolitik im Verhältnis zu anderen Politikfeldern oder auf die Eignung u. Effizienz vorgeschlagener Lösungsansätze im Vergleich mit anderen Menschheitsproblemen.
Konvektion
K. (von lat. convehere = mittragen, mitnehmen) ist, neben den konkurrierenden Methoden Wärmeleitung u. Wärmestrahlung, ein Mechanismus zur Wärmeübertragung von therm. Energie von einem Ort zu einem anderen. K. ist stets mit dem Transport von Teilchen verknüpft, die therm. Energie mitführen. In Festkörpern oder im Vakuum kann es folglich keine K. geben - man kann aber heiße oder kalte Festkörper transportieren. K. ist in Gasen oder Flüssigkeiten kaum zu vermeiden. Auch Feststoffpartikel in Fluiden können an der K. beteiligt sein. Die Siedekühlung ist eine sehr effektive Art der Kühlung durch K.
Konvention
Eine K. (lat. conventio“Übereinkunft, Zusammenkunft”) ist eine nicht formal festgeschriebene Regel, die von einer Gruppe von Menschen aufgrund eines Konsens eingehalten wird. Die Übereinkunft kann stillschweigend zustande gekommen oder auch ausgehandelt worden sein. Zum selben Wortstamm gehören auch die Begriffe Konvent u. Konventionalismus. Das Adjektiv konventionell hat neben der Bedeutung den (gesellschaftlichen) Konventionen zu entsprechen auch die von herkömmlich oder hergebracht.
Konversion (Religion)
K. (von lat.: conversio = Umwendung) bedeutet die Übernahme von neuen, anderen Glaubensgrundsätzen, religiösen Traditionen u. Bräuchen bzw. der Kultur, in Beziehung zu den früheren Glaubensgrundsätzen der konvertierenden Person.
Konvertierung (Informatik)
Der Begriff K. bezeichnet in der Informatik die Überführung einer Datei von einem Dateiformat in ein anderes.
Konzentration (Psychologie)
K. (lat. concentra = Zusammen zum Mittelpunkt) ist die willentl. Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, einen Reiz oder Ähnliches. Fokussierung bedeutet, dass für eine gewisse Zeit auf das momentan Ausgeübte oder Empfundene geachtet wird, jedoch nicht auf Vorhergehendes oder Kommendes. K. erfordert geistige Anstrengung u. lässt mit der Zeit nach. Andere Definitionen verstehen unter K. das (langzeitliche) Aufrechterhalten eines Aufmerksamkeitsniveaus. Bei der Aufmerksamkeitssteuerung werden verschiedene Prozesse unterschieden: die Wachheit (Vigilanz), also die Grundaufmerksamkeit, die Alertness (die Erwartung) u. die krit. Aufmerksamkeit.
Konzentrationslager
K. (abgekürzt als KZ, KL oder Lager) ist eine Bez. für verschiedene Formen von Internierungslagern.
Konzentrationslager des Deutschen Reichs
Die in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 u. 1945 in Deutschland u. den besetzten Gebieten von der SS (NSDAP) errichteten Konzentrationslager werden weltweit zuerst mit diesem Wort in Verbindung gesetzt. Sechs dieser Konzentrationslager waren Vernichtungslager zur Ermordung der Opfer aus ganz Europa (1941–1945). Als Besonderheit der auf Veranlassung der deutschen nationalsozialistischen Führung errichteten Konzentrations- u. Vernichtungslager galt die rationalisierte, bürokratisch durchorganisierte Vernichtung von tausenden Menschen durch Arbeit, auch unter kontrollierter Einbeziehung der Rüstungs- u. Chemieindustrie, oder die direkte Ermordung. Man schätzt heute, dass etwa zwei Drittel der sechs Millionen Juden, die dem Holocaust zum Opfer fielen, direkt in den Vernichtungs- bzw. Konzentrationslagern ermordet worden oder dort an Folgen von systemat. Aushungerung, den Misshandlungen u. unbehandelten Krankheiten gestorben sind. Das verbleibende Drittel starb in von der SS so genannten Ghettos, bei Massenerschießungen vor allem durch die “Einsatzgruppen” u. auf den sogenannten Todesmärschen. Es wurden in den Kozentrationslagern auch viele andere Menschen ermordet, zum Beispiel polit. Missliebige, Homosexuelle, geistig Behinderte u. sogenannte Asoziale. Die Anzahl der Toten ist bis heute unklar, da die Mörder längst nicht über alle Opfer Akten führten, am Ende des Krieges keine Ermordungen mehr dokumentarisch festgehalten wurden u. viele Unterlagen ebenso wie die Zeugen gezielt vernichtet wurden bzw. durch Kriegsereignisse unwiederbringlich verlorengingen.
Konzeption
Eine K. (w; Verb: konzipieren, Adjektiv: konzeptionell, aus dem lateinischen concipere: auffassen, erfassen, begreifen, empfangen, sich vorstellen) ist eine umfassende Zusammenstellung der Ziele u. daraus abgeleiteten Strategien u. Maßnahmen zur Umsetzung eines größeren u. deshalb strategisch zu planenden Vorhabens. Sie beinhaltet die dazu notwendigen Informationen u. Begründungszusammenhänge, häufig darüber hinaus auch eine Chancen-Risiken-Abwägung u. einen Zeit- u. Maßnahmenplan.
Konzern
Als K. bezeichnet man den Zusammenschluss mehrerer rechtlich selbständiger Unternehmen zu einer wirtschaftl. Einheit unter einer einheitl. Leitung. Die dabei verbundenen Unternehmen nennt man Konzernunternehmen. Ein K. besteht aus einem Mutterunternehmen u. einem oder mehreren Tochterunternehmen. Eine spezielle Organisationsform von Konzernen ist die Holding-Organisation. Außerhalb der Fachkreise wird der Begriff Konzern fälschlicherweise auch im Sinne von Großunternehmen – unabhängig von seiner Gesellschaftsstruktur – verstanden.
Konzession
Unter K. (von lat.: concedere = zugestehen, erlauben; Partizip Perfekt Passiv concessum) versteht man ein allg. Zugeständnis, eine Bewilligung oder eine amtl. Erlaubnis, bes. Gewerbezulassung.
Konzil von Trient
Das K. v. T. (Tridentinum), das von der Römisch-katholischen Kirche als 19. ökumen. Konzil angesehen wird, fand in vier Sitzungsperioden zwischen 1545 u. 1563 statt. Es diente der Antwort auf die Reformation. Diskussionsthemen waren der Protestantismus u. die Katholische Reformation. Es trägt seinen Namen von der italien. Stadt Trient (italien. Trento, lat. Tridentum), wo das Konzil (bis auf zwei Sitzungen in Bologna) tagte u. auch eröffnet u. abgeschlossen wurde. Das Konzil begann am 13. Dezember 1545 u. wurde am 4. Dezember 1563 abgeschlossen.
Kool Savas
Kool Savas – ehem. King Kool Savas (* 10. Februar 1975 in Aachen; als Savaş Yurderi) – ist ein dt. Rapper türkisch-deutscher Abstammung, der mit provokanten Texten Aufmerksamkeit erregt.
Kooperation
K. (lat. cooperatio: "Zusammenarbeit, Mitwirkung") ist das Zusammenwirken von Handlungen zweier oder mehrerer Lebewesen, Personen oder Systeme.
Koordinatensystem
Ein K. (mathemat. Kürzel: KOS) dient der Positionsangabe von Punkten im Raum. Die Position eines Punktes im Raum wird im gewählten K. durch die Angabe von Zahlenwerten, die Koordinate, eindeutig bestimmt. Entsprechend lässt sich die Position eines durch mehrere Punkte bestimmten Objekts (Linie, Kurve, Fläche, Körper) über deren Koordinaten angeben. Die Anzahl der zur Beschreibung notwendigen Zahlenwerte ist die Dimension des Raumes (oft als n abgekürzt). Man fasst die Koordinaten eines n-dimensionalen Raumes dann auch als n-Tupel von reellen Zahlen (allg.: von Elementen des zugrundeliegenden Körpers) auf. Den Nullpunkt, bei dem alle Koordinatenangaben den Wert 0 haben, nennt man Koordinatenursprung.
Koordinierte Weltzeit
Die K. W. (UTC, engl. Universal Coordinated Time) ist die aktuelle Weltzeit u. hat in der Funktion die Mittlere Greenwichzeit (Greenwich Mean Time) abgelöst. Sie ist eine Kombination aus der internationalen Atomzeit TAI u. der Universalzeit UT. Die Zeitzonen werden als positive oder negative Abweichung von UTC angegeben (z. B. UTC+1 entspricht der MEZ u. UTC+2 entspricht der MESZ). Im militär. Bereich u. in Wettermeldungen für die Luftfahrt findet man auch die Bez. “Zulu”, z. B. z13:20. ZULU steht für ZERO = 0-Meridian, also gleichbedeutend mit UTC. Die UTC kombiniert die physikalische Atomzeit (TA) mit der astronomischen Zeit (UT) u. wird auch bürgerliche Zeit genannt.
Kopenhagen
K. (dänisch København, mittelalterdän. Køpmannæhafn = “Kaufmannshafen”, latein. Hafnia, schwed. Köpenhamn, engl. Copenhagen [kəupənˈheigən oder kəupənˈhaːgən]) ist die Hptst. Dänemarks u. das kulturelle u. wirtschaftl. Zentrum des Landes. K. gehört zu den bedeutendsten Metropolen Nordeuropas u. zählt dort zu den meistbesuchten Städten. Die Stadt hat 509.861 Ew. (2008) (inklusive Hovedstadsområdet 1.153.615 (2008)) u. gehört zur dänischen Verwaltungsregion Hovedstaden.
Kopernikus, Nikolaus
Nikolaus Kopernikus, eigentl. Nikolas Koppernigk, (latein.: Nicolaus Copernicus, poln.: Mikołaj Kopernik) (* 19. Februar 1473 in Thorn; † 24. Mai 1543 in Frauenburg) wurde mit seinen Theorien von der Bewegung der Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne zu einem der bedeutendsten Astronomen des Abendlandes. Er leitete eine neue Epoche ein, die sogenannte kopernikanische Wende.
Kopf
Der K. (lat. caput) als anatom. Begriff ist der vorderste Körperabschnitt eines Tieres bzw. des Menschen, an dem sich der Mund, die Nase u. zentrale Sinnesorgane (Augen, Ohren, Geruchs- u. Geschmackssinnesorgane in Mund u. Nase) befinden. Darüber hinaus enthält er das Gehirn.
Kopflaus
Die K. (Pediculus humanus capitis) ist ein flügelloses Insekt aus der Ordnung der Tierläuse (Phthiraptera). Sie gehört zur Familie der Menschenläuse u. ist eine Unterart der Menschenlaus (Pediculus humanus). Die Familie der Menschenläuse besteht aus sechs Arten, von denen zwei sich speziell an den Menschen angepasst haben u. auf ihm leben: Neben der am häufigsten vorkommenden K. u. der zur gleichen Art gehörenden Kleiderlaus (Pediculus humanus humanus) ist dies die Filzlaus (Phthirus pubis).
Kopfnote
Kopfnoten nennt man die Schulnoten, die etwas anderes als die Leistung in den einzelnen Fächern bewerten. Dazu gehören unter anderem Mitarbeit u. soziales Verhalten. Die Kopfnoten werden im allg. vom jeweiligen Klassenlehrer auf Basis der Einschätzungen der Fachlehrer erstellt.
Kopfschmerz
Als K. (synonym: Cephalgie, Kephalgie, Kephalalgie, Zephalgie, Cephalaea) werden Schmerzempfindungen im Bereich des Kopfes bezeichnet. Sie beruhen auf der Reizung von schmerzempfindl. Kopforganen (Schädeldecke, Hirnhäute, Blutgefäße im Gehirn, Hirnnerven, oberste Spinalnerven). Die eigentl. Gehirnsubstanz (ein Teil des Zentralnervensystems (ZNS)) ist nicht schmerzempfindlich.
Kopftuch
Ein K. ist ein dreieckiges oder zum Dreieck gelegtes Stück Stoff, mit dem der Kopf bedeckt wird. Für das Tragen eines Kopftuches gibt es vielfältige Gründe: Schutz vor der Witterung, aus hygien. Gründen, damit die Haare nicht bei der Arbeit stören bzw. um diese vor Verschmutzung zu schützen, als Zierde oder als modisches Accessoire. Außerdem kann das K. religiöse Bedeutung haben, kann Teil eines Kleidercodes sein, welcher der kulturellen Identitätsbildung dient, aber auch als polit. Signal dienen bzw. so verstanden werden.
Kopftuchstreit
Der K. bezieht sich auf die Frage, ob das Tragen einer Kopfbedeckung als Symbol einer bes. Auslegung des Islams in bestimmten Bereichen der Öffentlichkeit, insbes. bei Bediensteten des Staates u. in staatl. Ausbildungseinrichtungen, rechtlich gestattet ist oder untersagt werden soll. Dabei handelt es sich um einen Konflikt zwischen der Religionsfreiheit der Bürger einerseits u. der religiösen Neutralitätspflicht des Staates andererseits.
Kopierschutz
Als K. oder Kopiersperre bezeichnet man Maßnahmen, welche Kopiervorgänge von Daten verhindern sollen. Einen perfekten K. gibt es nicht, da die Daten auf einem Datenträger für ein Lese- oder Abspielgerät lesbar sein müssen. Dabei ist nicht zu verhindern, dass die vom Abspielgerät gelesenen Daten auf einem anderen Datenträger abgespeichert werden. Ein K. ist daher nur für bestimmte Lesegeräte wirksam, schützt die Daten aber nicht gegenüber manipulierten Lesegeräten oder Lesegeräten fremder Hersteller. An Stelle des Lesegeräts kann bei digitalen Daten auch Software oder Firmware treten.
Kopi Luwak
K. L. ist die Bez. für eine spezielle Kaffeesorte, salopp “Katzenkaffee” genannt. Eine auf Sumatra, Java u. Sulawesi lebende Schleichkatzenart (Fleckenmusang) ernährt sich hauptsächlich von Kaffeebohnen, verdaut aber nur die rote Schale des Kaffees; die eigentliche Bohne wird wieder ausgeschieden. Das Exkret wird gesammelt, die Bohnen gewaschen u. leicht geröstet. Ein Kilogramm der Kaffeebohnen kostet 200 bis 1.200 Euro.
Koprolalie
Die K. (griechisch κοπρολαλία, von κόπρος, kópros – der Dung, Kot u. λαλώ, laló – ich rede), auch Kot- oder Fäkalsprache, bezeichnet eine “fortgesetzte Neigung, beim Sprechen Ausdrücke und Bilder der Verdauungsvorgänge zu verwenden” (Peters 1984, S. 313). Der Pschyrembel engt gegenüber Peters ein auf “zwanghaftes Wiederholen von vulgären Ausdrücken aus der Fäkalsprache”. Im LaRoche Lexikon der Medizin hingegen: Koprolalie: “‚Kotsprache‘; Neigung zu Redensarten aus dem Bereich der Verdauungsvorgänge”.
Koprophagie
Als K. (v. griech.: κόπρος kópros = Dung, Mist, Kot + ϕάγειν phágein = essen) wird der Verzehr der Fäzes (des Kots) bezeichnet.
Koprophilie
Mit der K. (von griechisch κό- προς, kópros – Dung, Mist, Kot u. ϕιλία, filía - Vorliebe, Freundschaft) bezeichnet man den sexuellen Lustgewinn durch menschl. Kot bzw. dessen Ausscheidung. Gängige Bez. bzw. Codes für K. sind (Natur-)Kaviar (Abk. KV), Scat (englisch, aus dem Griechischen), Schokolade, Nutella oder Nougat.
Koralle
Als Korallen (von griech. korállion) oder Blumentiere werden sessile, koloniebildende Nesseltiere bezeichnet. Die verschiedenen Gruppen von Korallen sind nicht näher miteinander verwandt, sondern gehören verschiedenen Taxa der Nesseltiere an. Am bekanntesten sind die Steinkorallen, die den Hauptanteil an der Entstehung der Korallenriffe haben. Eine weitere bedeutende, artenreiche Gruppe sind die Octocorallia, zu denen die Weich-, Leder- u. Röhrenkorallen sowie die Gorgonien gehören.
Korallenriff
Ein K. ist eine von hermatypischen (riffbildenden) Steinkorallen gebildete Struktur, die groß genug wird, um einen bedeutenden physikalischen u. ökolog. Einfluss auf ihre Umgebung auszuüben. Korallenriffe existieren sowohl in der Tiefsee als auch im Flachwasser bis zur Wasseroberfläche. Sie entstehen im Laufe vieler Jahrhunderte aus den Skeletten von Steinkorallen, die aus Calciumcarbonat bestehen, u. bilden die größten von Lebewesen geschaffenen Strukturen auf der Erde. Korallenriffe sind Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen u. Tieren.
Koran
Der K. oder Qur'an (die Lesung, Rezitierung, Vortrag) ist die heilige Schrift des Islam, die gemäß dem Glauben der Muslime Gottes (arab. Allah) wörtliche Offenbarung an den islamischen Propheten Muhammad, vermittelt durch den Erzengel Gabriel, enthält. Der K. trägt im Arabischen das Attribut karim (edel, würdig). Unter deutschsprachigen Muslimen ist der Begriff der Heilige Qur'an gebräuchlich. Er stellt für die Muslime das unerschaffene Wort Gottes in arab. Sprache dar, welchem Folge zu leisten ist. Ob der K. letztlich doch erschaffen sei, ist eine zentrale Frage der islam. Theologie. Der K. besteht aus 114 mit Namen versehenen Suren, von denen 113 mit der Basmala (Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen.) anfangen. Diese Formel wird in Sure 27 Vers 30 wiederholt u. erscheint somit 114 Mal. Der K. ist die Hauptquelle des islam. Gesetzes.
Korea
K. ist eine Halbinsel in Ostasien, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in zwei Staaten geteilt ist. Im N befindet sich die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea), die südl. Hälfte bildet die Republik Korea (Südkorea). * Nordkorea: Die Demokratische Volksrepublik Korea, allg. besser bekannt als Nordkorea ist ein Staat in Ostasien. Sie umfasst den nördl. Teil der korean. Halbinsel u. ist nach dem Zusammenfall des Ostblocks einer der wenigen verbliebenen realsozialist. Staaten, welcher von Kim Jong-il diktatorisch regiert wird. * Südkorea: Die in Ostasien gelegene Republik Korea, weitläufig Südkorea genannt, ist ein Staat auf dem südl. Teil der korean. Halbinsel. Einziges direktes Nachbarland ist das im N angrenzende Nordkorea (243 km Grenzlänge), der sozialist. Teil Koreas. Die beiden korean. Staaten hatten sich 1948 im aufkommenden Kalten Krieg gegr., u. die Teilung wurde mit dem folgenden Koreakrieg zementiert.
Koreakrieg
Der K. war eine krieger. Auseinandersetzung zwischen Truppen der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) zusammen mit der Volksrepublik China auf der einen Seite u. der Republik Korea (Südkorea) zusammen mit UNO-Truppen (vor allem der USA) auf der anderen Seite. Er wurde am 25. Juni 1950 begonnen, u. beide Parteien eroberten wechselseitig beinahe die gesamte korean. Halbinsel. Letzten Endes führte der K. wieder zu der Ausgangsposition zurück, zementierte aber die Teilung Koreas, zerstörte fast die gesamte Industrie des Landes u. forderte große Verluste in der Zivilbevölkerung. Er endete am 27. Juli 1953 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandabkommens. Ein Friedensvertrag wurde bis heute nicht abgeschlossen, die beiden korean. Staaten befinden sich offiziell also auch heute noch immer im Krieg. Am 4. Oktober 2007 beschlossen der südkorean. Präsident Roh Moo-hyun u. der nordkorean. Machthaber Kim Jong-il, den Friedensprozess einzuleiten.
Koreanische Sprache
Die K. S. (Koreanisch) wird hauptsächlich in Korea (Nord- u. Südkorea) von mehr als 78 Mio. Menschen gesprochen, von denen die meisten Koreaner sind.
Korfu
Die griech. Insel K. oder Kerkyra (Κέρκυρα (Femininum Singular)) ist die nördlichste u. zweitgrößte der sieben großen Ionischen Inseln. Sie liegt im Ionischen Meer, dem Teil des Mittelmeers, an den sich im N die Adria anschließt. K. liegt dabei etwa auf Höhe des italienischen “Stiefelabsatzes” u. nähert sich im N bis auf zwei Kilometer der alban. Küste. Aufgrund der für griech. Verhältnisse recht üppigen Vegetation wird sie auch “die grüne Insel” genannt. Mit einigen kleineren Inseln bildet K. die Präfektur K. K. zählt zu den wohlhabendsten Regionen in Griechenland. Der Hauptort ist die gleichn. Stadt K. bzw. Kerkyra.
Korinth
K. (Κόρινθος Kórinthos (Feminimum Singular)) ist eine griech. Stadt mit 36.555 Ew. (2001) am Isthmus von K., u. zwar dem Isthmus, einer Landenge, die den Peloponnes u. das griech. Festland verbindet. Westlich dieser Landenge befindet sich der Golf von K. K. ist die zweitgrößte Stadt des Peloponnes u. Verwaltungssitz der Präfektur Korinthien (Κορινθία Korinthía). Die Stadt wird von den Lechaio-, Kalamaki-, Loutraki- u. den Geraneia-Bergen sowie den südl. Bergen umgeben. K. liegt etwa 78 km westlich von Athen.
Kormoran (Art)
Der K. (Phalacrocorax carbo) ist ein euras. Wasservogel aus der Familie der Kormorane (Phalacrocoracidae). Sein Gefieder glänzt metallisch schwarz. Der relativ große Schnabel ist hakenförmig.
Korn (Band)
K. (meist KoЯn geschrieben) ist eine 1993 gegr. Rockband, die ihre Wurzeln in Bakersfield, Kalifornien (Vereinigte Staaten) hat. Sie gehört neben Slipknot, Limp Bizkit u. Linkin Park zu den bekanntesten u. erfolgreichsten Vertretern des Nu Metal u. gilt als Mitbegründer des Genre. Die bisher zehn veröffentlichten Alben verkauften sich weltweit über 25 Millionen Mal.
Kornnatter
Die K. (Pantherophis guttatus) ist eine ungiftige Natter aus Nordamerika. Mit einer Körperlänge von 120 bis 150 cm zählt sie zu den mittelgroßen Arten innerhalb der Gattung der Kletternattern. Sie ernährt sich als dämmerungs- u. nachtaktiver Lauerjäger von kleinen Säugern, Amphibien, Reptilien u. Vögeln. Aufgrund ihres großen Verbreitungsgebietes, welches sich über weite Teile der östl. USA erstreckt, ist die Art in ihrer Erscheinung sehr variabel.
Koronare Herzkrankheit
Die K. H. (KHK) oder ischäm. Herzkrankheit (IHK) ist eine Erkrankung der Herzkranzarterien (Koronararterien). Sie wird durch Arteriosklerose verursacht, die umgangssprachlich als Arterienverkalkung bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um Ablagerungen in den Gefäßwänden, die zu einer Verringerung des Gefäßinnendurchmessers u. einer Versteifung der Gefäße führen. Infolgedessen kann die Durchblutung der Herzmuskulatur (Myokard) beeinträchtigt werden, so dass die Sauerstoffversorgung unter Umständen nicht ausreichend ist. Es entsteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf u. Sauerstoffangebot, das als Koronarinsuffizienz bezeichnet wird, u. in der Folge ein Sauerstoffmangel im Herzmuskelgewebe, eine sogenannte Ischämie. Die KHK ist mit ihren akuten Manifestationen die häufigste Todesursache in den Industrienationen.
Körper (Biologie)
Der K. (von lat. corpus) ist im biolog. Sinne der Leib, das optisch in Erscheinung tretende Material (menschl. K., Tierkörper, Pflanzenkörper, Pilzkörper) oder deren Teile (Blütenkörper), unabhängig davon, ob es lebt oder nicht. Bei einem belebten K. kann dieser zu nicht materiellen Teilen eines Individuums wie Bewusstsein u. Verhalten in Gegensatz gesetzt werden. Das Zellmaterial von Einzellern wird gewöhnlich nicht als K. bezeichnet.
Körper (Geometrie)
In der Geometrie versteht man unter einem K. eine dreidimensionale geometr. Form, welche durch Grenzflächen beschrieben werden kann. Die bekanntesten K. besitzen flache oder kreis- bzw. kugelförmige Grenzflächen. Als Beispiele dienen Zylinder, Kegel, Kugel, Prisma, Pyramide, Tetraeder, Würfel sowie die fünf regulären Polyeder.
Körperbautyp
Ein K. bezeichnet einen somat. Konstitutionstypen. I. e. S. meint man einen der drei Somatotypen: ektomorph, mesomorph oder endomorph. Diese Begriffe gehen auf die Typologie William Sheldons zurück. Die Begriffe tauchen bevorzugt in der Sportmedizin auf, um ein dem Körpertyp angepasstes Trainingsprogramm zu erstellen. Dennoch sind diese Begriffe aus heutiger wissenschaftl. Sicht mehr als fragwürdig u. werden nur noch zu einer Grobeinteilung verwendet; wissenschaftlich relevant sind sie nicht.
Körperbehaarung
Als K. wird die Behaarung am menschl. Körper im Unterschied zum Kopfhaar bezeichnet. Sie folgt in Bezug auf die Androgensensibilität anderen Wachstums- u. Entwicklungsmodalitäten als das Kopfhaar. So ist z.B. (mit Ausnahme des Barthaars beim Mann) ihr Wachstumszyklus auf wenige Monate begrenzt u. somit wesentlich kürzer als der des Kopfhaars. Beispielsweise fallen Beinhaare nach zwei, Achselhaare nach sechs Monaten aus. Auf Grund der unterschiedlich hohen Androgenausschüttung bei der Frau u. beim Mann, entwickelt sich die terminale K. geschlechtsspezifisch. Sie gilt daher auch als sekundäres Geschlechtsmerkmal.
Körperbemalung
K. (englisch body painting ) ist eine Form von Körpergestaltung. Dabei wird Farbe direkt auf die Haut aufgetragen. Die K. hält sich ein paar Stunden bis zu mehreren Wochen (bei Henna-Tattoos) ist jedoch, im Gegensatz zum Tattoo, nicht permanent.
Körperfettanteil
Der K. gibt den Anteil des angelagerten Fettes im menschl. Körper im Verhältnis zur Muskelmasse an.
Körpergröße
Die K. eines Menschen ist, neben dem Körpergewicht, ein einfaches biometr. Merkmal. Es beschreibt die Größe des aufrecht stehenden Menschen von der Fußsohle bis zum Scheitel. Dieses Maß wird in Deutschland, wie in fast allen Staaten, auch in den Personalausweis, den Pass u. entspr. Identifikationspapiere eingetragen.
Körpermodifikation
K. (dt. für “body modification”, davon auch kurz "BodMod") bzw. Körpermodifizierung ist die Bez. für eine Vielzahl freiwillig durchgeführter Veränderungen am menschl. Körper, heute meist durch darauf spezialisierte kommerzielle Anbieter. Im Gegensatz zu anderen Arten der Körpergestaltung, die Veränderungen beispielsweise durch oberflächl. Bemalen oder durch Training erreichen, sind Body Modifications mit verletzenden Eingriffen in die Substanz des menschl. Körpers u. mit dauerhaften oder schwer rückgängig zu machenden Veränderungen verbunden. Bekannteste westl. Formen der K. sind Tätowierungen u. Piercings.
Körperschaft
Körperschaften sind rechtsfähige, auf der Mitgliedschaft von Personen beruhende u. in ihrer Existenz vom jeweiligen Mitgliederbestand unabhängige Verbände.
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Eine K. d. ö. R. (K.d.ö.R., auch mit KdöR, KöR oder K.ö.R. abgekürzt) ist eine mitgliedschaftlich verfasste u. unabhängig vom Wechsel der Mitglieder bestehende Organisation, die ihre Rechtssubjektivität nicht der Privatautonomie, sondern einem Hoheitsakt verdankt.
Körperschaftsteuer
Der K. unterliegt das Einkommen von Körperschaften, Personenvereinigungen u. Vermögensmassen, die ihre Geschäftsleitung oder ihren Sitz im Inland haben (Deutschland: § 1 Absatz 1 KStG iVm §10 u. §11 AO). Körperschaftsteuerpflichtig sind jurist. Personen, z. B. Kapitalgesellschaften (Aktiengesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung), aber auch Versicherungsvereine, ein Betrieb gewerbl. Art einer Körperschaft des öffentl. Rechts.
Körperstrafe
Eine K. ist eine Strafe, die körperlich erfahrbar ist u. meist in der Form von Schlägen mit der Hand oder einem Gegenstand (oft dementsprechend benannt, z. B. Auspeitschen, Stockschläge) verabreicht wird; dies wird dann auch als körperliche Züchtigung oder Prügelstrafe bezeichnet. In Deutschland sind Körperstrafen verboten. Auch das Züchtigungsrecht der Eltern gegenüber ihren Kindern wurde im Jahr 2000 durch eine Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) ausdrücklich abgeschafft. Nach der Verschärfung des Paragrafen 1631 BGB haben Kinder ein ausdrückliches “Recht auf gewaltfreie Erziehung”: “Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.”
Körpertemperatur
Die K. ist die Temperatur eines menschlichen oder tier. Körpers. In der Regel wird damit die Körperkerntemperatur gemeint, seltener die Oberflächentemperatur der Haut. Die Körperkerntemperatur bezeichnet dabei die Temperatur der lebenswichtigen inneren Organe u. wird vorzugsweise rektal, oral oder im Ohr gemessen.
Körperverletzung
Eine K. ist der Eingriff in die körperl. Unversehrtheit einer Person in Form einer körperl. Misshandlung oder einer Gesundheitsbeschädigung. Auch jede ärztl. Behandlung zu Heilzwecken, bei der auf irgendeine Weise in den Körper des Patienten eingedrungen wird, ist nach herrschender Rechtsprechung eine K., die nur dann nicht rechtswidrig ist, wenn in sie (auch konkludent) eingewilligt wird oder ein rechtfertigender Notstand vorliegt.
Körperwelten
K. ist der Titel einer seit 1996 bestehenden Wanderausstellung plastinierter, überwiegend menschl. Körper. Die Ausstellung ist umstritten. Es wurde 2004 der Vorwurf laut, unter den Exponaten seien Leichen chin. Hinrichtungsopfer. In Deutschland wurden teilweise nicht alle Werke gezeigt.
Korrelation
Die K. ist eine Beziehung zwischen zwei oder mehr statist. Variablen. Wenn sie besteht, ist noch nicht gesagt, ob eine Größe die andere kausal beeinflusst, ob beide von einer dritten Größe kausal abhängen oder ob sich überhaupt ein Kausalzusammenhang folgern lässt.
Korrelationskoeffizient
Der K. oder die Produkt-Moment-Korrelation (von Bravais u. Pearson, daher auch Pearson-Korrelation genannt) ist ein dimensionsloses Maß für den Grad des linearen Zusammenhangs (Zusammenhangsmaße) zwischen zwei mindestens intervallskalierten Merkmalen. Er kann Werte zwischen −1 u. 1 annehmen. Bei einem Wert von +1 (bzw. −1) besteht ein vollständig positiver (bzw. negativer) linearer Zusammenhang zwischen den betrachteten Merkmalen. Wenn der K. den Wert 0 aufweist, hängen die beiden Merkmale überhaupt nicht linear voneinander ab. Allerdings können diese ungeachtet dessen in nicht-linearer Weise voneinander abhängen. Damit ist der K. kein geeignetes Maß für die (reine) stochast. Abhängigkeit von Merkmalen.
Korrespondenz
K. (wörtlich: gegenseitige Beantwortung) steht meistens für ein i. d. R. schriftl. Gespräch, gehört zum Feld der interpersonellen Kommunikation u. ist meistens bidirektional.
Korrosion
K. (von lat. corrodere, “zernagen”) allg. ist die Reaktion eines metall. Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt u. zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines Bauteils oder Systems führen kann (DIN 50900).
Korrosionsschutz
Man unterscheidet aktiven u. passiven K. Passiven K. erreicht man durch einen geeigneten Überzug des Werkstoffs. Beim aktiven K. schützen Opfer- oder Schutzanoden das Werkstück.
Korruption
K. (lat. corruptus – bestochen) im jurist. Sinn ist der Missbrauch einer Vertrauensstellung in einer Funktion in Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Politik, oder auch nichtwirtschaftl. Vereinigungen oder Organisationen, z. B. auch Stiftungen, um einen materiellen oder immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtlich begründeter Anspruch besteht. K. bezeichnet Bestechung u. Bestechlichkeit, Vorteilsannahme u. Vorteilsgewährung. Im polit. Sinn ist K. nach einer Definition des Politikwissenschaftlers Harold Dwight Lasswell die Verletzung eines allg. Interesses zu Gunsten eines speziellen Vorteils.
Korsakow-Syndrom
Das K. (amnest. Psychosyndrom) ist eine zuerst bei Alkoholikern beschriebene Form der Amnesie (Gedächtnisstörung). Ursache der Erkrankung ist ein Thiaminmangel (Vitamin-B1-Mangel). Eine erste detaillierte Beschreibung wurde 1880 vom russ. Neurologen Sergei Korsakow (1854–1900) veröffentlicht.
Korsett
Als K. (von frz. corset, ursprüngl. Diminutiv von altfrz. cors “Körper”) wird ein steifes, zur Unterkleidung von überwiegend Frauen gehöriges Kleidungsstück bezeichnet, das eng am Oberkörper anliegt u. diesen der jeweils geltenden Modelinie entspr. formen soll. Daher veränderte sich im Verlauf der Jahrhunderte mehrmals Form u. Zuschnitt des Korsetts; die Versteifungsmethoden wandelten sich mit dem Fortschritt der Technik. Schon im 18. Jh. warnten Ärzte vor dem schädl. Einfluss des Schnürens, der darin bestand, den Knochenbau zu verformen u. Organe zu komprimieren u./oder zu verlagern.
Korsika
K. (Kors. Corsica, Frz. Corse ) ist eine Insel im Mittelmeer u. eine Region Frankreichs. Sie liegt westlich von Italien, auf der Höhe der Abruzzen, nördlich der italien. Insel Sardinien u. südöstlich des Mutterlandes. Nach Sizilien, Sardinien u. Zypern handelt es sich um die viertgrößte Mittelmeerinsel. K. hat eine Fläche von 8680 km². K. hat rd. 280.000 Ew. (2006), die Hptst. der Region ist Ajaccio. Das frühere Dép. K. (Nummer 20) wurde am 1. Januar 1976 in zwei Dép. aufgeteilt (Corse-du-Sud (2 A, Ajaccio) u. Haute-Corse (2 B, Bastia)). Bereits zwischen 1793 u. 1811 war die Insel in zwei Dép. gegliedert (Golo u. Liamone).
Korund
Der K. ist ein relativ häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall:Sauerstoff = 2:3 u. gilt gemeinhin mit einer Mohshärte von 9 nach dem Diamant als das zweithärteste Mineral; der sehr seltene Moissanit mit der Mohshärte 9,25 wird dabei üblicherweise außer Acht gelassen. K. weist je nach Verunreinigung verschiedene Farben auf, kann aber auch farblos sein.
Korvette
K. ist seit dem 18. Jh. die Bez. für eine Reihe von Typen kleiner Kriegsschiffe mit geringem Tiefgang.
Korvette K130
Die Korvetten der Klasse K130 (Braunschweig-Klasse) sind als Ergänzung für die Schnellboote der Deutschen Marine in der Beschaffung. Sie sind weder “große Schnellboote” noch “kleine Fregatten”, sondern ein völlig neues Waffensystem für die Deutsche Marine, worauf die Klassifizierung dieses Schiffstyps als Korvette hinweist. Im Gegensatz zu den größeren Fregatten gehört zur Besatzung dieser Einheiten kein Erster Offizier. Die Korvetten werden deshalb im Sprachgebrauch der Deutschen Marine als Boote bezeichnet.
Kos
K. (Κως (Feminimum Singular), in heutiger Aussprache mit kurzem o, altgriechisch mit langem), ist eine zu den Dodekanes gehörende griech. Insel an der Küste von Karien (ital. Stancho, türk. Istanköy). Die 40 Kilometer lange u. 8 Kilometer breite Insel hat eine Gesamtfläche von etwa 290 km² u. ist nur 4 Kilometer von der Küste von Bodrum (Türkei) entfernt. K. hat rd. 20.000 Ew. u. besitzt einen Flughafen K. (IATA-Code: KGS), der saisonabhängig auch von Deutschland aus angeflogen wird.
Kosaken
K. (auf ukrain. козаки; poln. kozacy; russ. казаки, Begriff tatar. Abstammung = freier Kämpfer) waren ursprüngl. Gemeinschaften freier Reiterverbände. Als flüchtige leibeigene russische u. ukrain. Bauern u. desertierte Tataren gründeten sie seit dem 15. Jh. in der südruss. Steppe eigene Siedlungen u. Gemeinschaften u. wurden zu Wehrbauern, die sich gegen die häufigen Überfälle asiatischstämmiger Reiternomaden verteidigen mussten. Bis in das 18. Jh. waren sie vom russ. Zarenreich teilweise unabhängig. Dann wurden sie nach u. nach als freie Kavallerieverbände in die russ. Armee eingegliedert. Hauptsiedlungsgebiete der K. waren der Ural, das Don- u. das Dnepr-Gebiet.
Kosename
Kosenamen werden meist unter Personen vergeben, die in einer engen Beziehung zueinander stehen (wie Verliebte, Ehepaare oder Eltern u. Kinder). Dabei leitet sich ein K. manchmal aus einer Verballhornung eines regulären Eigennamens ab. Ähnlich wie bei Spitznamen kann der K. auch als Übertragung einer assoziierten Eigenschaft gewonnen werden. In der Regel ist hier die assoziierte Eigenschaft jedoch positiv besetzt.
Kosmetik
Der Ausdruck K. (vom altgriech. Adjektiv κοσμετικός kosmetikós, aus dem Verb κοσμέω kosméo “ordnen”, “schmücken”) bezeichnet die Körper- u. Schönheitspflege bzw. die Erhaltung, Wiederherstellung oder gar Verbesserung der Schönheit des menschl. Körpers. Bestimmte Substanzen, die Kosmetika, reinigen, stabilisieren, vitalisieren, deodorieren oder parfümieren die Haut, Nägel u. Haare. Auch natürl. Methoden u. Übungen wirken kosmetisch; zu den bekanntesten dürften Kneippgüsse u. Saunieren gehören. Die Grenzen zu Hygiene oder Wellness-Kuren sind fließend.
Kosovo
Der K. (auch das Kosovo; alban. Kosova oder Kosovë; serbisch Косово/Kosovo, seltener: Косово и Метохија/Kosovo i Metohija) ist ein Land in Südosteuropa, das sich am 17. Februar 2008 als Republik K. von Serbien loslöste u. die staatl. Unabhängigkeit erklärte. Serbien sieht K. weiterhin als seine Autonome Provinz K. u. Metochien (serbisch Аутономна покрајина Косово и Метохија/Autonomna pokrajina Kosovo i Metohija, kurz Космет/Kosmet; alban. Krahina Autonome e Kosovës dhe Metohisë) an. International ist die Unabhängigkeit umstritten. Eine Reihe von Staaten erkennen K. als souveränen Staat an, andere lehnen diese Anerkennung ab. Der Großteil der Staatengemeinschaft verhält sich abwartend.
Kosovokrieg
Der K. war ein Krieg zwischen der Bundesrepublik Jugoslawien u. der UÇK (“Befreiungsarmee des Kosovo”), die im Verlauf durch einige NATO-Staaten (Vereinigte Staaten von Amerika, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Norwegen, Italien, Niederlande, Belgien, Kanada, Portugal u. Spanien) unterstützt wurde. Er ereignete sich in der Zeit vom 24. März 1999 bis zum 10. Juni 1999 fast ausschließlich auf dem Gebiet der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien. Aus Sicht der NATO ging es dabei um die Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen im Kosovo durch die serb. Behörden. Serbien bestritt solche Verletzungen, beklagte andererseits sezessionist. Tendenzen bei großen Teilen der alban. Bevölkerung des Kosovo, die mit terrorist. Mitteln umgesetzt werden sollten u. die von serb. Seite bekämpft werden müssten. Im Ergebnis des Krieges wurde, basierend auf einer Resolution des UN-Sicherheitsrates, eine UN-Verwaltung in der Provinz eingerichtet, gleichzeitig aber auch die Zugehörigkeit des Gebietes zur Bundesrepublik Jugoslawien bestätigt.