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Papier
P. (von französ.: papier, aus griech.: πάπυρος, pápyros, “Papyrusstaude”) ist ein Material, das vorwiegend zum Beschreiben u. Bedrucken verwendet wird u. größtenteils aus pflanzl. Fasern besteht. Weitere wichtige Einsatzgebiete sind Verpackungen (Pappe, Karton), Hygienepapiere (z. B. Toilettenpapier) u. Spezialpapiere (z. B. Tapeten). Heute wird P. in der Regel aus Zellstoff oder Holzstoff (Holzschliff) hergestellt. Wiederverwertetes P. in Form von Altpapier stellt mittlerweile eine wichtige Rohstoffquelle in Europa dar.
Papierformat
Die Standardgrößen für Papierformate in Deutschland sind die vom Deutschen Institut für Normung (DIN) 1922 in der Norm DIN 476 festgelegten Formate. In der Papier- u. Druckindustrie erfolgt die Formatangabe grundsätzlich mit Breite × Höhe, u. zwar immer in dieser Reihenfolge. Deshalb lässt sich daraus schließen, ob es sich um ein Hoch- oder ein Querformat handelt.
Papillon (Buch)
P. ist die Autobiographie von Henri Charrière, einem Franzosen, der wegen Mordes zu lebenslanger Zwangsarbeit in Französisch-Guayana verurteilt worden war.
Pappa ante Portas
P. a. P. ist eine dt. Komödie von 1991 u. der zweite Spielfilm mit Loriot in der Hauptrolle u. als Regisseur.
Paprika
Die Gattung P. (Capsicum), umgangssprachlich auch als Chili, Peperoni oder Pfefferoni bezeichnet, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Es gibt viele verwandte Kulturpflanzenarten, wie z.B. Kartoffeln (Solanum tuberosum), Tomaten (Solanum lycopersicum), Auberginen (Solanum melongena) u. auch alle Tabakarten (Nicotiana).
Papst
P. (von griech. pappas “Vater”/“Bischof”; kirchenlat. papa; mhd. babes[t]) ist der religiöse Titel vor allem für das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche (auch: Heiliger Vater oder Santo Padre). Unter der Bez. Heiliger Stuhl agiert der römische P. sowohl allein als auch zusammen mit der Kurie international als nichtstaatl. Völkerrechtssubjekt u. vertritt zugleich den Staat Vatikanstadt (als staatl. Völkerrechtssubjekt), dessen Staatsoberhaupt er ist. Derzeitiger Amtsinhaber ist der am 19. April 2005 im Konklave gewählte ehem. dt. Hochschullehrer Joseph Ratzinger, der sich den Papstnamen Benedikt XVI. gegeben hat.
Päpstin Johanna
Bei P. J. (auch Johannes Anglicus, in anderen Varianten der Legende auch Jutta, Frau Jutte, Gilberta, Agnes oder Glancia genannt) handelt es sich um einen Legendenstoff. Von seriösen Historikern wird die P. J. als fiktive Gestalt eingestuft. Die Legende um die Päpstin Johanna ist seit dem 13. Jh. überliefert. Die ursprünglichen Formen der Sage berichteten von einer namenlosen Päpstin, die gegen Ende des 11. Jahrhunderts amtiert haben soll.
Papua-Neuguinea
P. ist nach Indonesien u. Madagaskar der drittgrößte Inselstaat der Welt. Er liegt im Pazifik, wird zum austral. Kontinent gerechnet u. umfasst den O der Insel Neuguinea (der westl. Teil, West-Papua, gehört zu Indonesien) sowie mehrere vorgelagerte Inseln u. Inselgruppen.
Parabel (Mathematik)
In der Mathematik ist eine P. (von griech.: παραβολή parabole = das Daneben-Gehende; der Vergleich, von altgriech.: paraballein = nebeneinanderstellen) eine Kurve, genauer ein Kegelschnitt, der entsteht, wenn man den Kegel mit einer Ebene schneidet, die parallel zu einer Mantellinie des Kegels ist. Wenn die Ebene selbst eine Tangentialebene des Kegels ist, erhält man eine Gerade als degenerierte Parabel. Außerdem stellen die Funktionsgraphen von quadrat. Funktionen Parabeln dar.
Parabel (Sprache)
Die P. (griechisch παραβολή, parabolé - wörtlich das Daneben-Gehende; der Vergleich) ist eine dem Gleichnis verwandte Form von Literatur, eine lehrhafte u. kurze Erzählung. Ihr Anliegen ist die Vermittlung von Fragen der Moral u. ethischen Grundsätzen, welche durch Übertragung in einen anderen Vorstellungsbereich begreifbar werden. Das im Vordergrund stehende Geschehen (Bildebene) hat symbol. Bedeutung für den Leser.
Paracetamol
P., in Nordamerika besser bekannt als Acetaminophen, ist ein schmerzstillender u. fiebersenkender Arzneistoff. Genutzt wird es in verschiedenen Medikamenten, etwa Erkältungsmitteln, sowie als Hauptbestandteil vieler Schmerzmittel u. Teil von Kombipräparaten (z. B. Thomapyrin®).
Paradigma
Das Wort P. (gr. παράδειγμα parádeigma, aus parà “neben” u. deiknynai “zeigen”, “begreiflich machen”; Plural Paradigmen oder Paradigmata) bedeutet Beispiel, Vorbild, Muster oder Abgrenzung, Vorurteil.
Paradigmenwechsel
Als P. wird eine (oft radikale) Änderung des Blickwinkels auf ein wissenschaftl. Feld, auf dessen Paradigma, bezeichnet u. dabei die Grundlage für eine Weiterentwicklung gegeben. Festgestellt werde dieser Wechsel von der betr. “Wissenschaftsgemeinde”.
Paradis, Vanessa
Vanessa Chantal Paradis (* 22. Dezember 1972 in Saint-Maur-des-Fossés bei Paris) ist eine französ. Schauspielerin, Sängerin u. Fotomodell.
Paradise Lost
P. L. (dt. Das verlorene Paradies), veröffentlicht 1667, ist ein Episches Gedicht in Blankversen des engl. Dichters John Milton. Es erzählt die Geschichte des Sündenfalls, der Versuchung von Adam u. Eva durch Satan u. ihrer Vertreibung aus dem Garten Eden.
Paradoxon
Ein P. oder Paradox (altgriechisch παράδοξον, von παρα~, para~ – gegen~ u. δόξα, dóxa – Meinung, Ansicht), auch Paradoxie (παραδοξία) u. in der Mehrzahl Paradoxa genannt, ist ein scheinbarer oder tatsächlich unauflösbarer, unerwarteter Widerspruch.
Paraffin
P. (Latein parum affinis, »wenig verwandt« bzw. »wenig reaktionsfähig«) bezeichnet ein Gemisch aus Alkanen (gesättigte Kohlenwasserstoffe) mit der allg. Summenformel CnH2n+2. Die Zahl n liegt zwischen 18 u. 32, die molare Masse damit zwischen 275 u. 600 Gramm pro Mol. Hartparaffin schmilzt zwischen 50 u. 60 °C, Weichparaffin bei etwa 45 °C. Die Mikrowachse weisen sogar Erstarrungspunkte zwischen 70 u. 80 °C auf u. enthalten Kettenlängen (n) von bis zu 75 Kohlenstoffatomen. Zwischen den Hartparaffinen u. den Mikrowachsen liegen die Intermediate, die Erstarrungspunkte von 60–70 °C aufweisen.
Paragraph
Der Begriff P. (auch Paragraf) stammt aus dem Griechischen u. bedeutet das “Danebengeschriebene”. Ein P. dient zur Einteilung in aufzählendem Schrifttum (etwa Gesetze, Verträge, Lehrbücher). Er selbst wird in der Regel zur besseren Referenzierbarkeit (insbes. bei Gesetzestexten) wiederum aufgeteilt in Absätze, Nummern (bzw. in Österreich auch gebräuchlich: Ziffern), Buchstaben (litera) u./oder Sätze u. ist unter Umständen mit Randnummern versehen.
Paraguay
P. ist ein Binnenstaat in Südamerika, der im O an Brasilien, im S u. W an Argentinien u. im N u. W an Bolivien grenzt. Der Name des Staates bedeutet “Wasser, das zum Wasser geht”, abgeleitet von der Sprache der Ureinwohner, Guaraní: pará (“Ozean”), gua (“zu/von”) u. y (“Wasser”).
Parallel (Geometrie)
In der Euklidischen Geometrie definiert man: Zwei Geraden sind parallel, wenn sie in einer Ebene liegen u. einander nicht schneiden. Häufig wird außerdem jede Gerade “zu sich selbst parallel” genannt.
Parallele Schnittstelle
Die P. S. bezeichnet einen digitalen Eingang oder Ausgang eines Computers oder eines Peripheriegerätes. Bei der Datenübertragung über eine parallele Schnittstelle werden mehrere Bits parallel übertragen, im Gegensatz zur seriellen Schnittstelle, bei der die Bits nacheinander übertragen werden.
Parallelogramm
Ein Parallelogramm oder Rhomboid ist ein konvexes ebenes Viereck, bei dem gegenüberliegende Seiten parallel sind.
Parallelschaltung
Die P. beschreibt in der Elektrotechnik u. Elektronik, aber auch in der Verfahrenstechnik eine Art der Schaltung der Elemente (Zweipole) in einem Schaltkreis: Bauteile sind parallel geschaltet, wenn alle ihre gleichn. Pole (oder Anschlüsse, Ein- oder Auslässe) jeweils miteinander verbunden sind. Die Anzahl der parallelgeschalteten Elemente ist beliebig.
Paralympics
Die Paralympischen Spiele sind die Olympischen Spiele für Sportler mit körperl. Behinderung. Sie finden jeweils in kurzem zeitl. Abstand vor oder nach den Olympischen Spielen am gleichen Ort der Olympischen Spiele statt. Die letzten P. fanden 2006 in Turin statt. Nicht zu den P. gehören die Deaflympics für Gehörlose u. die Special Olympics für Menschen mit kognitiver Behinderung.
Paramagnetismus
P. ist eine Ausprägungsform von Magnetismus in Materie. Ein Paramagnet magnetisiert sich in einem externen Magnetfeld so, dass er das Magnetfeld in seinem Innern verstärkt. Die Magnetisierung ist proportional zur magnet. Feldstärke; der Faktor wird durch die magnet. Suszeptibilität bestimmt.
Paramilitär
Die Bez. P. ist ein Kunstwort, das sich von griechisch: para “neben” u. lateinisch: miles “Kämpfer” oder “Soldat” ableitet. Der Name paramilitärischer Verband bezeichnet nicht zu den eigentlichen Streitkräften eines Landes gehörende, jedoch mit militärischem Gerät ausgestattete besondere Polizeitruppen (wie z. B. Grenzpolizei, Küstenwache). Als Paramilitärs werden auch inoffizielle, nichtstaatliche militärische organisierte Gruppierungen bezeichnet, die sich polizeiliche oder militärische Kompetenzen anmaßen, um außergesetzliche eigene Ziele mit Gewalt durchzusetzen.
Paramore
P. ist eine Pop-Punk-Band aus Franklin, Tennessee. Ihr Debütalbum mit dem Namen All We Know Is Falling wurde am 26. Juli 2005 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Sie sind bei dem Label Fueled by Ramen unter Vertrag.
Paranoia
P. (gr. παράνοια paránoia, aus parà “neben” u. noûs “Verstand”) heißt wörtlich “neben dem Verstand”, “verrückt”, “wahnsinnig”. Ihr Spektrum reicht von neurot. Formen einer paranoiden Neigung bis zu schweren psychot. Ausprägungen. Die neurotische paranoide Persönlichkeit ist durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, durch Kränkbarkeit, Misstrauen sowie eine Neigung, Erlebtes zu verdrehen, gekennzeichnet. Sie neigt dazu, neutrale oder freundl. Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich misszudeuten. Häufig findet man auch wiederkehrende unberechtigte Verdächtigungen hinsichtlich der sexuellen Treue des Ehegatten oder Sexualpartners u. streitsüchtiges Bestehen auf eigenen Rechten. Betroffene neigen zu überhöhtem Selbstwertgefühl u. übertriebener Selbstbezogenheit (ICD-10).
Paraphilie
Die Paraphilien (griechisch παραϕιλία, von pará, “abseits”, “neben”, u. philía, “Freundschaft”, “Liebe”) sind eine Gruppe psych. Störungen, die sich als ausgeprägte (u. wiederkehrende), von der empirischen “Norm” abweichende, sexuell erregende Phantasien, dranghafte sexuelle Bedürfnisse oder Verhaltensweisen äußern, die sich auf unbelebte Objekte, Schmerz (u. a. Demütigung) oder nicht einverständnisfähige Personen (u. a. Kinder) beziehen u. in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigung bei der betroffenen Person oder ihren Opfern hervorrufen. Was die Paraphilien zu psych. Störungen u. nicht einfach zu extravaganten Vorlieben macht, ist, dass Menschen, die von einer P. betroffen sind, ausschließlich im Kontext mit ungewöhnl. Praktiken, bizarren Phantasien oder spezif. Objekten sexuelle Erregung erleben können.
Parapsychologie
Die P. (neuzeitl. Kunstwort aus altgriech. Wortstämmen - etwa die weitergehende Seelenkunde, von para - neben, nebenbei, nebenher, Psyche - die Seele u. lógos - die Kunde, Vernunft, das Wort) beschäftigt sich mit übersinnl. Kommunikation u. der Beeinflussung physikal. Zustände durch ausschließlich psych. Einflussnahme. Die Arbeitsmethoden der P. beruhen auf empirischen, statist. Untersuchungen, soziolog. Feldforschung u. der Arbeit mit sogenannten bes. begabten Medien.
Parasiten des Menschen
P. d. M. sind Parasiten, die den Menschen befallen. Von einem Tier auf einen Menschen oder von einem Menschen auf ein Tier übertragbare Infektionskrankheiten bezeichnet man als Zoonose. Beachtenswert ist jeweils, dass die meisten Entwicklungsstadien der meisten Parasiten durch einfaches Pasteurisieren für einige Minuten bei 60 °C abgetötet werden, dass aber einige selbst längeres Tiefgefrieren bei Temperaturen um minus 20 °C überleben können.
Parasitismus
P. (Schmarotzertum) i. e. S. bezeichnet den Nahrungserwerb aus einem anderen Organismus, wobei dieser auch als Wirt bezeichnete Organismus geschädigt, aber entweder gar nicht oder aber erst zu einem späteren Zeitpunkt getötet wird. I. w. S. kann P. als eine Steigerung der Fitness des Parasiten bei gleichzeitiger Verminderung der Fitness des Wirtes verstanden werden.
Parästhesie
Eine P. (griechisch παραίσθηση, paraisthese, “die Fehlwahrnehmung”) ist eine Sensibilitätsstörung der Nerven. Diese kann sich als Kribbeln in den Fingern, als elektrisierende Missempfindung oder als schmerzhaft brennendes Gefühl (eine Kausalgie) äußern. Im Gegensatz dazu wird eine unvollständige Taubheit als Hypästhesie, eine vollständige als Anästhesie bezeichnet.
Parasympathikus
Der P. ist eine der drei Komponenten des vegetativen Nervensystems. Er wird auch als “Ruhenerv” bezeichnet, da er dem Stoffwechsel, der Regeneration u. dem Aufbau körpereigener Reserven dient (trophotrope Wirkung). Er sorgt für Ruhe, Erholung u. Schonung. Das vegetative Nervensystem kontrolliert unwillkürlich die meisten inneren Organe u. den Kreislauf.
Parataxe
Eine P. (gr. parátaxis: Beiordnung, Koordination) ist eine Aneinanderreihung von selbstständigen Sätzen (Hauptsätzen).
Parathormon
Das P., auch Parathyrin (PTH), ist ein Peptidhormon, bestehend aus 84 Aminosäuren, welches in den Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen) gebildet wird. Die Hauptfunktion des Parathormons ist die Erhöhung der Calcium-Konzentration im Blutplasma. Eine Verminderung dieser Konzentration induziert vermehrte PTH-Sekretion.
Paraurethraldrüse
Mit P. (lat.: Glandula paraurethralis) oder Skene-Drüse (nach Alexander Skene 1838-1900) oder Prostata feminina (lat. weibl. Prostata) werden in der Anatomie akzessor. Geschlechtsdrüsen der Frau bezeichnet. Diese Drüsen besitzen, wie die männl. Prostata (daher werden sie auch Prostata feminina bezeichnet), mehrere Ausführungsgänge, die in den Endabschnitt von Harnröhre u. rechts u. links der Harnröhre münden. Ihr Sekret (siehe weibl. Ejakulation) ähnelt in Zusammensetzung u. Enzymmustern dem aus der Prostata des Mannes.
Parenchym
P. (griech. enchyma, das Eingegossene, Füllung) bez. menschliches, tieri- sches oder pflanzl. Grundgewebe. In der Re- gel weisen die das Gewebe bildenden Zellen keine bes. anatom. Differenzierung auf.
Parenteral
P. bedeutet wörtlich “am Darm vorbei”, “unter Umgehung des Darmes” (beide Wortteile kommen aus dem Griechischen: παρα-, para-, “neben-”, έντερο(ν), éntero(n), “der Darm”). Gemeint ist meist Verabreichung von Medikamenten unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes, wo einige Medikamente bereits verdaut, verstoffwechselt oder gar nicht erst resorbiert werden. Es kann sich aber auch auf den parenteralen Ausbreitungsweg einer Krankheit wie etwa der Malaria beziehen.
Parese
P. (πάρεσις páresis - das “Erschlaffen”) ist gleichbedeutend mit Lähmung. Oft wird das Wort jedoch einschränkend im Sinne von “inkomplette Kraftminderung” verwendet. Eine vollständige Lähmung bezeichnet man eher als Paralyse oder Plegie, eine Gefühlslähmung, also eine Taubheit, als Sensibilitätsstörung.
Pareto-Optimum
Das P., benannt nach dem Ökonom u. Soziologen Vilfredo Pareto (1848–1923), ist ein Kriterium für die Bewertung von Zuständen u. Veränderungen, die mehrere Individuen betreffen. Ein Zustand ist dann pareto-optimal, wenn keine Veränderung dieses Zustandes möglich ist, die mindestens ein Individuum besser stellt ohne zugleich ein anderes Individuum schlechter zu stellen.
Pareto-Verteilung
Die P., benannt nach dem italien. Ingenieur, Soziologen u. Ökonomen Vilfredo Pareto (1848–1923), ist eine stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung. Die P. beschreibt das statistische Phänomen, dass eine kleine Anzahl von hohen Werten einer Wertemenge mehr zu deren Gesamtwert beitrÂgt als die hohe Anzahl der kleinen Werte dieser Menge.
Parfüm
Ein P. oder Parfum (französ.: parfum = Duft; aus lat.: per = durch u. lat.: fumum = Rauch, Dampf; aus der Anwendung von Räucherstoffen abgeleitet) ist ein meist flüssiges Gemisch aus Alkohol u. Riechstoffen u. dient der Erzeugung angenehmer Gerüche.
Paris
P. (frz. [paˈri]) ist die Hptst. Frankreichs u. der Region Île-de-France. Das administrativ zur Stadt P. gehörende Gebiet hat 2.167.994 Ew. (amtl. Zahl für 1. Januar 2006), in der Agglomeration lebten im Jahr 2005 9.928.000 Menschen. P. ist eine der bedeutendsten Weltstädte u. das überragende politische, wirtschaftliche sowie kulturelle Zentrum eines zentralistisch organisierten Landes u. sein größter Verkehrsknotenpunkt (unter anderem mit drei Flughäfen u. sechs Kopfbahnhöfen). P. ist auch Sitz der UNESCO, der OECD u. der ICC.
Pariser Akademiestreit
Der sogenannte P. A. von 1830 war ein wissenschaftl. Disput zwischen den beiden französ. Naturforschern Georges Cuvier u. Étienne Geoffroy Saint-Hilaire vor der Pariser Académie des sciences. Der Streit begann am 15. Februar 1830, als Saint-Hilaire die Arbeit zweier junger Forscher lobend vorlegte, in der die Anatomie der Wirbeltiere mit der der Weichtiere verglichen wurde. Cuvier erhob Einspruch u. startete damit eine der berühmtesten Debatten in der Geschichte der Biologie. Sie zog sich in acht öffentl. Disputen bis zum 15. April 1830 hin, wobei Cuvier als der Sieger des Streits gilt.
Parker, Sarah Jessica
Sarah Jessica Parker (* 25. März 1965 in Nelsonville, Ohio) ist eine US-amerikan. Schauspielerin. Der Durchbruch gelang Parker vor allem durch ihre Rolle als New Yorker Sex-Kolumnistin Carrie Bradshaw in der 94-teiligen Fernsehserie “Sex and the City” (1998).
Parker Lewis – Der Coole von der Schule
P. L. – D. C. v. d. S. (Originaltitel Parker Lewis Can't Lose) ist eine US-amerikan. Comedy-Serie über die drei Freunde Parker Lewis, Mikey Randall u. Jerry Steiner, die sich mit Witz u. möglichst viel Coolness den absurden Problemen ihres Teenager-Lebens stellen. Bes. zu schaffen machen ihnen die tyrannische Rektorin Grace Musso u. ihre rechte Hand Frank Lemmer sowie Parkers Schwester.
Parkett
P. ist ein Fußbodenbelag aus Holz für Innenräume. Das Holz, in der Regel Hartholz von Laubbäumen, wird dazu in kleine Stücke gesägt u. nach bestimmten Mustern zusammengesetzt. Das Holz wird immer so eingebaut, dass die Holzfaser horizontal liegt. Holzböden, bei denen die Jahresringe sichtbar sind, d.h. die Fasern vertikal stehen, nennt man Holzpflaster. Einen großformatigen Holzboden aus langen Brettern nennt man Dielenboden.
Parkinson-Krankheit
Die P. bzw. Morbus Parkinson (weitere Synonyme: Parkinson’sche Krankheit, Paralysis agitans = Schüttellähmung oder Zitterlähmung, Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS)) ist eine langsam fortschreitende neurolog. Erkrankung. Sie zählt zu den degenerativen Erkrankungen des Extrapyramidalmotorischen Systems. Die vier Hauptsymptome sind Rigor (Muskelstarre), Tremor (Muskelzittern) u. Bradykinese (verlangsamte Bewegungen), welche bis hin zu Akinese (Bewegungslosigkeit) führen kann, sowie posturale Instabilität (Haltungsinstabilität). Ausgelöst wird sie durch das Absterben von Zellen in der Substantia nigra, einer Struktur im Mittelhirn, die den Botenstoff Dopamin herstellt. Der Mangel an Dopamin führt letztlich zu einer Verminderung der aktivierenden Wirkung der Basalganglien auf die Großhirnrinde.
Parkour
Le P. (fälschlicherweise auch Parcours, Parcour oder Parkours bezeichnet) ist eine von David Belle begründete Sportart, bei welcher der Teilnehmer (Tracuer) unter Überwindung sämtl. Hindernisse einen möglichst kurzen Weg von A zum selbstgewählten Ziel B nimmt. Die Idealvorstellung des Traceurs ist es, durch nichts – außer der eigenen Kreativität – in der Bewegung eingeschränkt zu sein.
Parlament
P. (vom altfranz.: parlement = Unterredung; vom franz.: parler = reden), das, Volksvertretung, die aus einer oder zwei Kammern bestehen kann. Im übertragenen Sinn werden heute auch andere polit. Versammlungen mit dem Begriff bezeichnet. Diese Versammlungen stellen jedoch keine vom Volk legitimierten Volksvertretungen dar.
Parlamentarische Demokratie
Die P. D. ist eine Regierungsform des Parlamentarismus, bei der die wichtigsten polit. Entscheidungen von einem aus freier Volkswahl hervorgegangenen Parlament getroffen werden. Es leitet seine Legitimation von dieser Wahl durch das Wahlvolk ab, die wahlberechtigten Bürger, von denen als Souverän die Staatsgewalt ausgeht.
Parlamentarisches Regierungssystem
Als P. R. bezeichnet man jene Ausformungen parlamentar. Systeme westl. Demokratien, in denen die Regierung in ihrer Amtsausübung auf die direkte oder indirekte Unterstützung durch das Parlament angewiesen ist. Hierbei sind die beiden Institutionen personell miteinander verzahnt u. das Parlament besitzt ausgeprägte Kompetenzen, in erster Linie die Absetzung der Regierung. Als Idealtyp für das parlamentar. System wird das Vereinigte Königreich von Großbritannien u. Nordirland herangezogen. Den gegenteiligen Systemtyp nennt man präsidentielles Regierungssystem mit dem Prototyp der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Mischform mit Elementen beider Typen nennt man semipräsidentielles Regierungssystem, wobei ein ausgeprägtes Beispiel in der V. Französischen Republik vorzufinden ist.
Parlamentspalast
Der P. (rumän. Palatul Parlamentului) in der rumän. Hptst. Bukarest, früher als “Haus des Volkes” (Casa Poporului) bekannt, ist nach dem Pentagon (bei Washington D.C.) das zweitgrößte Gebäude der Welt.
Parmesan
Parmesankäse, von italien. Parmigiano, bezeichnet einen bes. zum Reiben als Würzkäse geeigneten Hartkäse aus Kuhmilch. Der namensgebende Extrahartkäse Parmigiano-Reggiano ist seit 30. Oktober 1955 mit dem DOP-Siegel geschützt, seit 12. Juni 1996 EU-weit als g.U./PDO-Produkt (geschützte Ursprungsbezeichnung/Protected Designation of Origin), er hat mindestens 32% Fett i. Tr.
Parodie
P. (griechisch παρωδία parōdía “verstellt gesungenes Lied”) bezeichnet in der Literatur die verzerrende, übertreibende oder verspottende Nachahmung eines bekannten Werkes oder einer prominenten Person, wobei zwar die Form oder (bei Personen) typische Verhaltensweisen beibehalten werden, aber ein anderer, nicht dazu passender Inhalt unterlegt wird. Durch die dadurch aufgebaute deutl. Abweichung gegenüber dem bekannten Original entsteht ein humorist. Effekt. Eine P. muss nicht zwingend verspottenden Charakter haben, sie kann sogar mit einer Hommage einhergehen.
Parodontitis
Die P. (griech. Kunstwort παροδοντίτιδα) ist eine bakteriell bedingte Entzündung, die sich in einer weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontium) zeigt. Die Parodontose (griech. Kunstwort παροδόντοση) hingegen bezeichnet einen nicht-entzündl. Schwund des Zahnbettes ohne vertiefte Zahnfleischtaschen u. ohne Blutungsneigung des Zahnfleisches, wie es ihn so nicht gibt. Der Begriff wird also meist falsch verwendet.
Paroxetin
P. ist ein antidepressiv wirkender Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Es wird u.a. von GlaxoSmithKline unter dem Markennamen Paxil® (USA), Seroxat® (Europa, nicht in England), Deroxat® (Schweiz) u. Aropax® (Australien) vertrieben u. steht darüber hinaus als Generikum zur Verfügung. Paroxetin unterliegt der ärztlichen Verschreibungspflicht.
Parser
Ein P. [ˈpaːrsə] (engl. to parse “analysieren” bzw. von lateinisch pars “Teil”; im Deutschen gelegentlich auch Zerteiler) ist ein Computerprogramm, das in der Computertechnik für die Zerlegung u. Umwandlung einer beliebigen Eingabe in ein für die Weiterverarbeitung brauchbares Format zuständig ist. Häufig werden P. eingesetzt, um im Anschluss an den Analysevorgang die Semantik der Eingabe zu erschließen u. daraufhin Aktionen durchzuführen.
Parson-Russell-Terrier
Der P. ist eine von der FCI (Nr. 339, Gr. 3, Sek. 1) anerkannte brit. Hunderasse.
Parsons, Karyn
Karyn Parsons (* 8. Oktober 1966 in Hollywood, Los Angeles, Kalifornien) ist eine US-amerikan. Schauspielerin.
Parsons, Talcott
Talcott Parsons (* 13. Dezember 1902 in Colorado Springs, Colorado; † 8. Mai 1979 in München) war nach dem Zweiten Weltkrieg der einflussreichste US-amerikan. soziolog. Theoretiker.
Partei des Demokratischen Sozialismus
Die P. d. D. S. (PDS) war eine aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) hervorgegangene Partei, die sich Anfang Dezember 1989 in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - Partei des demokratischen Sozialismus (SED-PDS) umbenannte, am 4. Februar 1990 ihren Namen in Partei des demokratischen Sozialismus (PDS) änderte u. von November 2006 an Die Linkspartei.PDS (Linke.PDS) hieß, bis sie am 16. Juni 2007 mit der WASG fusionierte u. in der Partei Die Linke aufging. Die Partei bekannte sich zum Demokratischen Sozialismus. Ihre Mitgliederzahl wurde im Dezember 2006 mit 60.338 beziffert.
Parthenogenese
Die P. (altgriechisch παρθενογένεσις, von παρθένος, “die Jungfrau” u. γένεσις, “die Entstehung, Geburt, Genese”, deswegen auch Jungfernzeugung oder Jungferngeburt genannt) ist eine Form der eingeschlechtl. Fortpflanzung. Dabei entstehen die Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen. Durch bestimmte Hormone wird der unbefruchteten Eizelle eine Befruchtungssituation “vorgespielt”, worauf diese sich zu teilen beginnt u. zu einem Organismus heranreift.
Parthenon
Der P. (altgriechisch: Παρθενών, das Jungfrauengemach) ist der Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athena Parthenos auf der Athener Akropolis. Er wurde zum Dank für die Rettung der Athener u. Griechen durch die Göttin nach dem letzten Perserkrieg erbaut u. ersetzte einen bereits zuvor an dieser Stelle stehenden Tempel, der von den Persern zerstört worden war. Im Laufe der Geschichte diente das Gebäude unter anderem auch als Schatzkammer des Attischen Seebunds. Der P. ist eines der berühmtesten noch existierenden Baudenkmäler des antiken Griechenlands u. eines der bekanntesten Gebäude weltweit. Das Gebäude beherrscht als zentraler Bau seit fast 2.500 Jahren die Athener Akropolis.
Parther
Die P. (altpers. Parθava, lat. Parthi) waren ein antikes iran. Volk, das vom 3. Jh. v. Chr. an im heutigen Iran ein Reich aufbaute, welches schließlich auch große Teile Mesopotamiens, des südöstl. Mittelasiens u. einiger angrenzender Randgebiete umfasste. Mitunter werden sie nach dem Namen der regierenden Dynastie auch als Arsakiden bezeichnet.
Partialbruchzerlegung
In der Mathematik ist die P. eine Möglichkeit, rationale Funktionen in einer bestimmten, standardisierten Form darzustellen, die ihre weitere Bearbeitung, zum Beispiel das Integrieren, erleichtert.
Partialdruck
Der P. ist der Druck, der in einem Gasgemisch wie z.B. der Luft, einem bestimmten Gas zugeordnet werden kann. Der P. entspricht dabei dem Gesamtdruck, den die Komponente beim alleinigen Ausfüllen des gesamten Volumens ausüben würde.
Partielle Ableitung
In der Differentialrechnung ist eine P. A. die Ableitung einer Funktion mit mehreren Argumenten nach einem dieser Argumente.
Partielle Differentialgleichung
Eine P. D. (Abk. PDG oder PDGL, bzw. PDE für engl. partial differential equation) ist eine Differentialgleichung, die partielle Ableitungen enthält. Sie dienen der mathemat. Modellierung vieler physikal. Vorgänge. Die Lösungstheorie von partiellen Differentialgleichungen ist für lineare Gleichungen weitgehend erforscht, bei nichtlinearen Gleichungen enthält die mathemat. Theorie noch viele Lücken. Zur prakt. Berechnung von Lösungen werden in der Regel numer. Verfahren herangezogen.
Partielle Integration
Die P. I., auch Produktintegration genannt, ist in der Integralrechnung eine Möglichkeit zur Bestimmung von Stammfunktionen. Sie kann als die Umkehrung der Produktregel der Differentialrechnung aufgefasst werden.
Partikelfilter
Ein P. ist eine Einrichtung zur Reduzierung der im Abgas von Dieselmotoren vorhandenen Partikel. Der P. wird auch nach der Partikelherkunft Dieselpartikelfilter (DPF), nach der Partikelzusammensetzung Rußpartikelfilter (RPF) genannt. Dabei gibt es zwei Funktionsweisen, die sich grundsätzlich unterscheiden: Wandstromfilter, bei denen das Abgas im Filter eine poröse Wand durchdringt u. Durchflussfilter, bei denen das Abgas den Filter an seiner inneren Oberfläche entlang durchfließt. Im PKW kam der Dieselpartikelfilter erstmals 1985 in der Mercedes-Benz S-Klasse (Baureihe W126) auf dem US-Markt zum Einsatz.
Partisan
Ein P. (von italienisch partigiano, Parteigänger) ist ein bewaffneter Kämpfer, der nicht zu den regulären Streitkräften eines Staates gehört.
Partition (Festplatte)
Unter einer P. (lat. Partitio, Teilung) versteht man einen zusammenhängenden Teil des Speicherplatzes eines geeigneten physikalischen oder logischen Datenträgers. Partitionen sind voneinander unabhängig u. können von Betriebssystemen wie physikal. Laufwerke behandelt werden. Man bezeichnet solche Partitionen daher auch als logische Laufwerke. Die Verwaltung der gespeicherten Daten wird anschließend von Dateisystemen übernommen. Die meisten Betriebssysteme ordnen jedem logischen Laufwerk genau ein Dateisystem zu.
Partizip
Ein P. (von lat. particeps “teilhabend”; Pl.: Partizipien) ist eine infinite Verbform. Die Bez. deutet auf die Teilhabe (Partizipation) an den Eigenschaften sowohl von Adjektiven als auch von Verben hin. Ähnliches bringt die dt. Bez. Mittelwort zum Ausdruck, weil das P. quasi in der Mitte zwischen Verb u. Adjektiv steht. Als infinite Verbform ist seine Form unabhängig von grammatikal. Verbkategorien (Zahl, Person u. Modus).
Partizipation
P. (von lat.: particeps = an etwas teilnehmend; zugehöriges Verb: partizipieren) heißt übersetzt 'Beteiligung, Teilhabe, Teilnahme, Mitwirkung, Mitbestimmung, Einbeziehung'.
Partnertausch
Der Begriff P. bezeichnet eine sexuelle Praxis, in welcher zwei Paare, deren Partner in einer festen Beziehung leben, die Geschlechtspartner tauschen. Bei mehr als vier Personen, oder wenn keine festen Partner beteiligt sind, spricht man von Gruppensex. Bei weniger als zwei Paaren, d. h. bei drei Personen, ist umgangssprachlich vom Flotten Dreier die Rede.
Parton, Dolly
Dolly Rebecca Parton (* 19. Januar 1946 in Sevierville, Tennessee) ist eine US-amerikan. Country-Sängerin, Songwriterin u. Schauspielerin. Parton ist seit mehr als 40 Jahren eine der erfolgreichsten Sängerinnen im Bereich Country- u. Popmusik, hatte als einzige Sängerin 25 Nummer-1-Hits in den Country-Charts, verkaufte mehr als 100 Millionen Schallplatten u. erhielt acht Grammys.
Parts per million
Der engl. Ausdruck P. p. m. (ppm, zu dt. Teile pro Million) steht für die Zahl 10−6 u. wird in der Wissenschaft für den millionsten Teil verwendet, so wie Prozent (%) für den hundertsten Teil steht.
Party
Als P. (engl.; Mehrzahl: Partys [dt.], Parties [engl.]) bezeichnet man eine Feier, die hauptsächlich der Entspannung u. dem geselligen Beisammensein dient. Heute ist der Begriff vielschichtig.
Parzival
P. von Wolfram von Eschenbach ist ein Versroman der mittelhochdeutschen höfischen Literatur, der vermutlich im ersten Jahrzehnt des 13. Jh. entstand. In kunstvoll verzahnten Handlungssträngen werden die Aventiuren, die abenteuerlichen Geschicke zweier ritterlicher Hauptfiguren erzählt - einerseits die Entwicklung des Titelhelden vom Unwissenden im Narrenkleid zum Gralskönig, andererseits die gefahrvollen Bewährungsproben für den Artusritter Gawan. Das Werk umfasst etwa 25.000 Verse u. wird in den modernen Ausgaben in 16 Bücher gegliedert. Das Original ist in mittelhochdeutscher Sprache u. in paarweise gereimten Versen verfasst.
Pascal, Blaise
Blaise Pascal (* 19. Juni 1623 in Clermont-Ferrand; † 19. August 1662 in Paris) war ein französ. Mathematiker, Physiker, Literat u. Philosoph.
Pascal (Einheit)
Das P. ist eine abgeleitete SI-Einheit des Drucks sowie der Spannung in der Werkstoffprüfung. Sie wurde nach Blaise Pascal benannt. Sie ist definiert als 1 Pa = 1kg/(ms2) = N/m2. Ein Pascal ist also der Druck, den eine Kraft von einem Newton auf eine Fläche von einem Quadratmeter ausübt.
Pascal (Programmiersprache)
Mit der Programmiersprache P. führte Niklaus Wirth an der ETH Zürich 1972 die strukturierte Programmierung ein.
Pascal'sches Dreieck
Das Pascal'sche Dreieck enthält die Binomialkoeffizienten. Sie sind im Dreieck derart angeordnet, dass ein Eintrag die Summe der zwei darüberstehenden Einträge ist. Der Name geht auf Blaise Pascal zurück, obwohl dies bereits früher von dem pers. Astronomen u. Poeten Omar Chayyām (1048–1123) u. dem chines. Mathematiker Zhu Shijie (1260–1320) entdeckt u. beschrieben wurde.
Pascha (Köln)
Das P. ist ein Bordell in Köln u. gilt als das größte Laufhaus Deutschlands.
Paschtunen
P. (Hindi: Pathanen, Pers: Afghanen) sind ein ostiran. Volk in Süd- u. Zentralasien. Sie sind das staatstragende Volk in Afghanistan u. gleichzeitig die Namensgeber des Landes. Weltweit gibt es ca. 33 Millionen P., von denen ca. 13 Millionen in Afghanistan leben (ca. 40% der Landesbevölkerung).
Passagierschiff
Ein Fahrgastschiff oder P. ist ein Wasserfahrzeug spezieller Konstruktion, Ausrüstung u. Einrichtung zur Beförderung u. Versorgung von Personen (Fahrgäste, Passagiere, Kabinen- u. Luxuskabinenpassagie-re, Deckspassagiere, Ausflügler, Tagespassagiere, Pilger, Touristen) auf Binnenwasserstrassen (Binnenfahrgastschiff, Tagesausflugsschiff), auf Küstengewässern (Küstenfahrgastschiff, Bäderfahrgastschiff) oder über See (Hochseefahrgastschiff bzw. Überseefahrgastschiff).
Passaro, Nevio
Nevio Passaro (* 11. Mai 1980 in Bad Windsheim) ist ein Sänger u. Songwriter mit deutsch-italien. Abstammung (Mutter Deutsche, Vater Italiener).
Passat (Windsystem)
Ein P. (vom Portugiesischen “passar”, dt. vorbeilaufen, -ziehen, -gehen oder ital. passata, dt. Überfahrt) ist ein mäßig starker u. sehr beständiger Wind, der in trop. Seegebieten bis zu etwa 23,5° geograph. Breite rd. um den Erdball auftritt. Man unterscheidet hierbei zwei Passate mit unterschiedl. Hauptwindrichtungen: * Nordost-Passat auf der Nordhalbkugel * Südost-Passat auf der Südhalbkugel
Passau
P. ist eine kreisfreie Universitätsstadt im Reg.-Bez. Niederbayern in Ostbayern. Sie liegt an der Grenze zu Österreich sowie am Zusammenfluss der Flüsse Donau, Inn u. Ilz u. wird deshalb auch “Dreiflüssestadt” genannt. – 50644 Ew.
Passbild
Ein P. ist eine Fotografie, die für ein – meist amtliches – Personaldokument verwendet wird.
Passé composé
Das P. c. ist eine Zeitform der französ. Sprache, die in etwa dem dt. Perfekt entspricht. Es ist die ganz überwiegende Perfektform der gesprochenen Sprache. In der Schriftsprache wird mitunter auch das passé simple benutzt.
Passfeder
Eine P. ist ein Maschinenelement aus dem Maschinenbau u. wird zur Realisierung einer Welle-Nabe-Verbindung benutzt. Die Verbindung ist formschlüssig u. dient zur Übertragung von Drehmomenten (zum Beispiel Antriebswelle - Zahnrad).
Passion
Unter P. (von lat.: patiri, “erdulden, erleiden”; passio, “das Leiden”) versteht man im Christentum zuvorderst den Leidensweg Jesu Christi, d.h. sein Leiden u. Sterben inklusive der Kreuzigung durch die Römer in Jerusalem. Die Berichte davon in den christl. Evangelien werden als Passionsgeschichte bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch meint P. eine Leidenschaft, starke Neigung.
Passionsblumen
Die artenreiche Pflanzengattung der P. (Passiflora) gehört neben 19 anderen Gattungen zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae).
Passivhaus
Unter einem P. wird in der Regel ein Gebäude mit einer Lüftungsanlage verstanden, welches keine klassische Heizung benötigt, weil es sehr gut wärmegedämmt ist.
Passung
Als P. wird eine Verbindung zweier ineinandergreifender Teile bezeichnet, wobei beide Teile das gleiche Nennmaß aufweisen, jedoch Lage u. Größe der Toleranzfelder unterschiedlich sein können. Eine P. gibt immer eine Toleranz an, in der sich die Istmaße von Bohrung u. Welle bewegen dürfen.
Pasta
P. sind italien. Nudeln aus Hartweizengrieß, Kochsalz u. Wasser in vielen Größen u. Formen.
Pasteur, Louis
Louis Pasteur (* 27. Dezember 1822 in Dole im Dép. Jura; † 28. September 1895 in Villeneuve-L'Etang bei Paris) war ein französ. Wissenschaftler u. Pionier auf dem Gebiet der Mikrobiologie. Er begründete durch die Entdeckung der Kleinstlebewesen u. ihrer Mitwirkung bei Gärungs- u. Krankheitsprozessen die Lehre von der Mikrobiologie.