11. Aschermittwochen

[101] ist der erste Tag, der auf Fastnachten folgt, und der Anfang der vierzigtägigen Fasten. Mit diesem Tage hören alle bisherigen Lustbarkeiten auf und Beten und Fasten tritt an die Stelle derselben. In der römischen Kirche wird vor dem Anfange der Messe Asche geweihet, welche der Priester auf den Kopf eines jeden Anwesenden streuet und folgende Worte: Memento homo, quia pulvis es, et in pulverem reventeris: in nomine patris, filii et spiritus sancti, Amen. Oder: Memento homo, quia cinis es, et in cinerem reverteris: in nomine patris, filii et spiritus sancti, Amen. (Bedenke, o Mensch, daß, weil du Erde (Asche) bist, du auch wieder zur Erde (zur Asche) werden wirst; im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen. Diese Handlung wird die Einäscherung genannt. Man siehet wohl, daß sie eine Nachahmung der niniwitischen Bußhandlung seyn soll.

Quelle:
[Anonym]: Sitten, Gebräuche und Narrheiten alter und neuer Zeit. Berlin 1806, S. 101-102.
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