Ein Neffe an seinen Onkel, der seine Erziehung leitet.

[136] Mein geliebter Onkel und – wie ich mit wahrem Glück hinzufüge – mein theurer Lehrer, Ihr heutiger Geburts- (Namens) Tag bietet mir die freudige und willkommene Gelegenheit, Ihnen von ganzem Herzen Glück zu wünschen, und zugleich meine innigste Dankbarkeit gegen Sie auszusprechen. Sie haben die Güte gehabt, sich meiner Erziehung anzunehmen und unter Ihrer Leitung entwickeln sich meine Fähigkeiten täglich mehr. Möchte ich nur auch durch meinen Fleiß und meine Ausdauer zeigen, daß ich aus den Beispielen und der Lehre eines solchen Erziehers Nutzen zu ziehen weiß! Wenigstens ist das mein fester Vorsatz, mein geliebter Onkel, und statt eines alltäglichen und oft nichtssagenden Glückwunsches, den man bei ähnlichen Gelegenheiten auszusprechen pflegt, bitte ich Sie daher, meine aufrichtigen Versprechungen anzunehmen. Gestatten Sie mir aber auch, Ihnen meine aufrichtigsten Wünsche für Ihr Glück auszudrücken.

Quelle:
Fresne, Baronesse de: Maximen der wahren Eleganz und Noblesse in Haus, Gesellschaft und Welt. Weimar 1859, S. 136-137.
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