Ein Jüngling oder ein junges Mädchen an ihren verwitweten Vater.

[147] Theurer Vater!


Habe ich nicht die Pflicht, Dich doppelt zu lieben, da Du allein in meiner Kindheit für mich sorgtest? Möge wenigstens meine Dankbarkeit und meine Liebe Dir das Unglück, welches uns durch den Verlust der Mutter getroffen hat, wieder gut machen! Möge meine Zärtlichkeit würdig der Deinigen entsprechen! Diese Wünsche richte ich täglich an den Himmel und Gott wird sie gewiß erfüllen. Er ist Zeuge meiner guten Vorsätze, er weiß, daß mein einziges Streben ist, zu dem Glücke meines theuren Vaters beizutragen. Ich wünsche Dir ein recht glückliches neues Jahr, mein geliebter Vater, und bitte Dich, der Aufrichtigkeit meiner Wünsche zu glauben.


Dein etc. etc.

Quelle:
Fresne, Baronesse de: Maximen der wahren Eleganz und Noblesse in Haus, Gesellschaft und Welt. Weimar 1859, S. 147.
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