Bitterzimmtlorber

[130] Bitterzimmtlorber, Laurus Culilaban L. [Rumpf. Amb. 2. Tab. 14.] mit dreiaderigen, einander gegenüber stehenden Blättern, ein in Ostindien, vorzüglich auf den Molucken und Amboina einheimischer Baum.

Es ist noch einigermasen zweifelhaft, ob der Baum unters Lorbergeschlechte gehöre.

Die Kulilawanrinde (cortex Culilaban) ist die innere Rinde dieses Baums, (die äussere mit Warzen besetzte, runzlichte graulichweißlichte wird gewöhnlich vor dem Verkauf abgeschabt, doch daß hie und da Spuren bleiben,) ist etwa eine Linie dick, in etwa anderthalb Zoll breiten, etwas gebognen Stücken, äusserlich runzlicht, und von zimmtbrauner oder auch gelbbraunröthlicher, innerlich mehr gilblicher Farbe und glatter, und von ziemlicher Festigkeit. Sie ist von beissend gewürzhaftem Geschmacke, fast dem der Wintersrinde, nur gelinder, nebst etwas Zusammenziehenden und Schleimichten auf der Zunge, vom Geruche zwischen der Nelkenrinde und dem Sassafras.

Von ähnlichem nur stärkerm Geruche und Geschmacke ist das aus dieser Rinde destillirte Oel, welches hellgelb, mit der Zeit braungelb, leicht und fein ist. Man erhält aber aus dem Pfunde Rinde nur etwa ein Quentchen.

Daß diese Rinde gute Magenstärkende Kräfte besitzt, kann nicht geleugnet werden, so wenig sie auch gebraucht wird.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 130.
Lizenz: