Blumenkopfkrausemünze

[138] Blumenkopfkrausemünze, Mentha crispa L. [Zorn T. 386.] die Blumen stehen in Köpfchen, die Staubfäden sind von gleicher Länge mit der Blumenkrone, die stiellosen Blätter sind herzförmig, gezahnt und wellenförmig gekräuselt. Diese perennirende Pflanze, welche etwa zwei Schuh hoch wird, wächst in Sibirien, an einigen Orten in Europa und bei uns in Gärten, und blüht im Heu- und Erntemonate.

Das Kraut, vorzüglich die auf der untern Seite etwas haarigen Blätter (herb. fol. menthae crispae) haben einen eignen, heftigen, nicht angenehmen Geruch, und einen aromatischen, bittern Geschmack. Sie geben getrocknet 1/128 bis 1/42 weißgrünliches, sehr kräftiges ätherisches Oel.

Ihre nicht geringe Kraft scheint auf Erhebung der Lebensgeister und Mäsigung der krankhaften Reizbarkeit zu gehen. Innerlich braucht man ihr Oel und das destillirte Wasser gegen Blähungskoliken, Mutterbeschwerungen und konvulsivisches[138] Erbrechen; äusserlich frisch aufgelegt zu gleichen Absichten und zur Zertheilung der in den Brüsten stockenden Milch.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 138-139.
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