Brustbeersebeste

[164] Brustbeersebeste, Cordia Myxa L. [Zorn pl. med. Tab. 344.] mit eirunden, oben glatten und unten rauhen Blättern, und Blumensträußern, welche aus den Winkeln der Zweige hervorkommen, und Blüthen mit zehnstreifigen Blumendecken tragen, ein in Asien, Aegypten und Malabar einheimischer Baum, von der Größe unsers Pflaumenbaums.

Die Früchte, die Sebesten oder schwarzen Brustbeeren (Sebesten, Sebestenae, Myxae) sind länglichtrund, von der Größe kleiner Pflaumen, runzlicht, an beiden Enden spitz, und an dem einen mit holzigen spitzigen Knöpfchen besetzt, von schwarzer oder schwarzgrüner[164] Farbe und einem angenehm süßen, schleimigen Geschmacke; die großen Steine darin sind etwas vierkantig, an beiden Enden stumpf, und zweifächerig. Die kleinen, röthlichen harten, aufgeblasenen Sebesten sind verwerflich.

Sie kommen selten frisch und unverdorben zu uns, und da sie überdem von unsern getrockneten Pflaumen in Begleitung schleimiger Dinge, hinlänglich ersetzt werden, so wird ihr ehemaliger Gebrauch zu Husten lindernden Brusttränken fast gänzlich unterlassen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 164-165.
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