Cederfichte

[180] Cederfichte, Pinus cedrus L. [Trew. Ehret. T. 1. 60, 61.] mit büschelförmig zu ein Paar Dutzend aus einer Scheide hervorstehenden Nadeln, welche im Winter nicht abfallen. Dieser schöne, sehr hohe Baum wächst ursprünglich auf Asiens hohen Bergen, läßt sich auch bei uns auf dürren hohen Bergen ziehen, und verträgt unsre Winter.

Das Cedernholz (lignum cedri), welches von feinem Gewebe und sehr wohlriechend ist, auch weder fault, noch von Würmern angegriffen wird, ist von den Alten im Absude als ein Schweißtreibendes Mittel gerühmt worden. Eine angenehme Räucherung geben die Späne ab.

Auch den kleinen, süßlich schmeckenden mit einem wohlriechenden[180] Harze versehnen Samen (sem. cedri) hat man als ein erwärmendes Mittel gegen Husten u.s.w. empfohlen; sie scheinen entbehrlich.

In alten Zeiten hielt man auch das aus dem Stamme von selbst fließende Harz (cedria, gummi cedri) in Apotheken, welches aus wasserhellen, harten Körnern wie Mastix besteht. Das mittelst Einschnitte aus diesem Baume quillende Gummiharz (resina cedria) ist durchsichtig, gelb, zerreiblich, wohlriechend. Beide brauchte man zu Eiter befördernden und zertheilenden Pflastern.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 180-181.
Lizenz: