Claretweinrebe

[191] Claretweinrebe, Vitis labrusca L. [Sloane hist. jam. 2. T. 210. F. 4.] mit herzförmigen, fast dreilappigen, gezahnten, auf der untern Fläche filzigen Blättern, ein in Nordamerika und dem südlichen Deutschland einheimischer rankender Strauch, den man für die wilde Art des gemeinen Weinstocks gehalten hat. Er blüht im Juni, und trägt im Oktober rothbeerige reife Trauben, welche aber äusserst herbe, sauer und ungeniesbar sind.

Man hat die Beeren und die Blätter (uvae, fol. labruscae) in vorigen Zeiten als ein Durchlauf hemmendes Mittel, und äusserlich zur Trocknung verschiedner Hautsausschläge (in Ermangelung bewährterer Mittel) gebraucht. Aus den Früchten wird in Frankreich Agrest gepreßt, auch Essig bereitet.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 191.
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