Cortex de Santa Fé

[199] Cortex de Santa Fé. Unter diesem Namen sind vorzüglich zwei Sorten Rinden bekannt worden, welche beide von einer Art Chinabaum abstammen, welche aber nicht bestimmt sind. Es giebt auch mehrere Gegenden von Südamerika, welche Santa Fé heißen, so daß es unbekannt bleibt, welches ihre eigentliche Heimath sey.

Die Cinchona bogetensis rührt vermuthlich von der Gegend des festen Landes her, welche Santa Fé de Bogeta heißt. Ihre Farbe ist dunkler als die der andern; ihre äussere Oberfläche ist röthlich, ihr Geschmack nicht sehr bitter, aber heftig adstringirend.

Die Cinchona peruviana ist die zweite Sorte des cortex de Santa Fé; sie ist gilblicher als die gewöhnliche Rinde, und Loga in Peru ist ihre Heimath. Man findet sie zuweilen unter letztere gemischt. An Geschmack gleicht sie zwar der gewöhnlichen Chinarinde, ist aber weit weniger bitter und unkräftiger. Die Stücke sind etwas platt, einer Spanne lang und eine halbe Linie dick, und enthalten unter einem weißen narbichten Oberhäutchen eine zähe, faserige, gelbbraune Rinde.

Beide scheinen fast noch nirgend zur Arznei angewendet worden zu seyn, wenigstens in Deutschland nicht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 199.
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