Dachs

[207] Dachs, (Viverra Meles Blum.) Ursus Meles L. Die Haare des Körpers dieses Thieres sind weißgrau und schwarz melirt, und an jeder Seite der Schnauze fängt hinter der Nase ein schwarzer Streif an, der über die Augen und Ohren geht, und sich auf dem Halse verliert. Er wohnt in Europa bis an den 60sten Grad nördlicher Breite in unterirdischen Höhlen, an waldigen Orten, und geht Nachts nach seiner Nahrung, Wurzeln, Obst, Insekten, Vogeleier u.s.w. Er wirft fünf Junge, und steckt während seines langen Winterschlafs die[207] Schnauze in den Fettbeutel unter dem Schwanze.

Von diesem Thiere hat man in ältern Zeiten das getrocknete und gepülverte Blut (sangu. taxi) innerlich gegen Hautausschläge, und das Fett (axung. taxi) wird auch wohl noch hie und da als ein erweichendes und zertheilendes Mittel (beides aber ganz unnöthig) gebraucht. Letzteres wird vom Schweinefette sehr gut ersetzt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 207-208.
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