Dornkapper

[232] Dornkapper, Capparis spinosa L. [Zorn pl. med. Tab. 348.] mit einzelnen, einblüthigen Blumenstielen, stachlichten Blattansätzen, abfallenden Blättern und eirunden Fruchtkapseln, ein niedriger im südlichen Europa einheimischer zwischen den Ritzen der Felsen und alter Gemäuer und an kießsandigen Plätzen wohnender Strauch, der mitten im Sommer seine weißen Blumen trägt, welche, noch als unaufgebrochne Knospen in Essig eingelegt, die bekannten Kappern liefern.

Die Rinde der holzigen Wurzel (cort. Capparidis), welche in dicklichen Röhren erscheint, die runzlicht, weißgrau, und von bitterm,[232] herbem und beißendem Geschmacke sind, verordnete man ehedem stärkender und Verstopfungen der Eingeweide auflösender Kräfte wegen, wovon wenigstens letztere noch sehr zweifelhaft sind.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 232-233.
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