Fallkrautwohlverleih

[285] Fallkrautwohlverleih, Arnica montana, L. [Zorn pl. med. Tab. 30.] mit eiförmigen, glattrandigen Blättern, und zweien entgegengesetzten Wurzelblättern, ein in hohen, gebirgigen Gegenden auf Waldblösen anderthalb Schuh erreichendes Gewächs, mit perennirender Wurzel, welches im Brach- und Heumonat eine einzelne gelbe Blume trägt.

Die Blumen (Fl. arnicae, doronici germanici, arnicae plawensis) haben nur frisch einen widrigen, getrocknet aber einen schwachen Geruch, und einen süßlich scharfen und bittern Geschmack. Die Blätter (hb. arnicae) haben einen ähnlichen, nur kaum bittern Geschmack. Beide erregen heftiges Nießen, wenn sie trocken getrieben werden; beide haben gleiche Kräfte, die nur stärker bei den Blumen sind.

Man schätzt sie seit langen Zeiten hoch bei innern Stockungen der Feuchtigkeiten, des Blutes nach einem Falle, nach Quetschungen und Stößen, so wie andrer selbst die Nerven an ihrer Wirkung hindernden Materien, bei der Lähmung, dem schwarzen Staare; auch in Verhaltung der Monatreinigung und in langwierigen Wechselfiebern (?) Ihre sinnliche Wirkung besteht in Erregung einer großen Bangigkeit in der Herzgrube, Zittern, Uebelkeit, Schweiß und Harn.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 285.
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