Faschflechte

[286] Faschflechte, Lichen aphthosus, L. [Zorn pl. med. Tab. 447.] dieses kriechende, flach- und stumpflappige Moos, mit zerstreuten Wärzchen und empor stehenden Schildchen am Rande wächst auf der Erde in dürren Nadelhölzern vorzüglich unter Wacholdersträuchern, und blüht im ersten Frühling.

Dieses lederartige Moos (hb. Musci cumatilis) ist frisch sattgrün, trocken aber eisengrau, und von widrigekelhaftem Geruche und Geschmacke. Es besitzt sehr drastische Wirkungen und wird obgleich selten zu 15 Gran Kindern innerlich gegen Würmer aller Art mit vielem Erfolge gegeben, die es durch Brechen und Purgiren austreibt. Sein Gebrauch in den Schwämmchen der Kinder scheint blos auf kurzsichtiger Signatur zu beruhen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 286.
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