Flußmuschel

[311] Flußmuschel, Mya pictorum, L. [Chemn. Conch. 6. T. 1. Fig. 6.]. Dieser Wurm, dessen zwei länglicht eiförmig sind, und deren Hauptzahn am Wirbel etwas gekerbt ist, befindet sich häufig in Flüssen und Bächen.

Seine äußerlich schwarzgrünen Schalen (Testae concharum), deren Bestandtheile, so wie die der Austerschalen und der Perlmutter, Kalkerde und ein wenig Phosphorsäure sind, werden zu gleichem Behufe, wie letztere, gesammelt, gereinigt, und fein gepülvert, geschlemmt und getrocknet, und führen dann nebst den letztern den Namen der Conchae praeparatae. Sie vertilgen die krankhafte Säure des Magens, und bilden damit ein erdiges Mittelsalz[311] welches Harntreibend ist. Ihren Gebrauch hat die laxirende Bittersalzerde sehr verdrängt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 311-312.
Lizenz: