Gänserichpotentille

[325] Gänserichpotentille, Potentilla anserina, L. [Zorn pl. med. Tab. 15.] mit gefiederten Blättern, deren Blättchen, sägeförmig gezahnt sind, mit kriechendem Stengel, und einblüthigen Blumenstielen, ein niedriges Kraut mit perennirender Wurzel an Wegen und auf Triften, wo es seine wohlriechende, gelbe Blume vom Mai bis September trägt.

Das grusicht und etwas salzhaft schmeckende Kraut und Wurzel (hb. rad. anserinae), welche beide[325] adstringirende Eigenschaften besitzen, sollen sich als ausgepreßter Saft im verschloßnen Lungengeschwüre (vermuthlich ungegründet), und trocken, als harntreibendes Mittel, und in Nierensteinschmerzen nützlich erwiesen haben. Die Alten rühmten sie auch in Durchfällen, weißem Flusse, Wechselfiebern, Wassersucht u.s.w.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 325-326.
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