Galgantmaranta

[327] Galgantmaranta, Maranta Galanga, L. [Rumpf. Amb. 5. Tab. 63.] mit einfachem Halme und lanzetförmigen, stiellosen Blättern, eine vorzüglich in China gebaute, perennirende Pflanze.

Die Wurzel (rad. Galangae minoris) besteht aus Stücken, etwa einen Zoll lang, ist kaum eines kleinen Fingers dick, äußerlich dunkelbraun, innerlich durchaus von gleich dunkler, braunrother Farbe, fest und zähe, von angenehmem sehr starkem, gewürzhaftem Geruche und ähnlichem, beißendem Geschmacke.

Die Alten rühmten sie als fast spezifisch im Schwindel von Magenschwäche, in den Nachwehen der Kindbetterinnen, im Schlucksen, der Seekrankheit und dem Herzklopfen. Bei kalten, phlegmatischen Personen verdienen diese Tugenden bestätigt zu werden. Sie erregt Nießen und befördert den Ausfluß des Speichels und des Lungenschleims.

Sie ist als eine der Gewächssubstanzen, welche sich am längsten ohne Verlust ihrer Kräfte aufbewahren lassen. Sie läßt ihre Kräfte reichlich durch Wasser ausziehn und giebt 1/128 ihres Gewichts ätherisches Oel, welches gelb, wohlrichend, aber milder von Geschmacke als die Wurzel ist.

An ihrer Stelle wird die Wurzel des Galgantcypers mit Unrecht zuweilen gegeben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 327.
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