Gewürzwinter

[353] Gewürzwinter, Wintera aromatica, L. [Soland. med. obs. and. inq. 5. T. 1.] mit zusammengedrängten Blüthenstielen an den Astspitzen, und vier Staubwegen. Ein oft sehr hoher Baum an den Küsten und auf den Inseln des magellanischen Meerbusens.

Die verschiedentlich dicke und lange Rinde (cort. winteranus, C. magellanicus) ist zusammengerollt, fest, äußerlich aschgrau, glatt, oder wenig runzlicht, inwendig zimmtbraun und fasericht, besitzt, gerieben, einen angenehmen zwischen Kaskarille und Würznelken inne stehenden Geruch, und einen höchst beißenden, fast brennenden, lang anhaltenden Geschmack, welcher weniger aromatisch und weniger bitter als der vom weißen Zimmte ist. Am besten wird sie vom Wasser ausgezogen und giebt ein ätherisches Oel, welches zum Theil talgartig zu Boden sinken soll. Dieß angenehme Gewürz, welches zugleich viel adstringirendes in sich hat, dient, wo erwärmende Stärkungen der ersten Wege angezeigt sind, und bessert den Geschmack verschiedner Purgirmittel; die antiskorbutische Kraft hat es mit andern Gewürzen gemein.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 353.
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