Gilbwurzimber

[361] Gilbwurzimber, Amomum curcuma, L. [Jacq. hort. Vindob. 3. Tab. 4.] mit einem Schafte, woran die lockern Blumenscheiden aus dem Mittelpunkte der Blätter kommen, eine perennirende, in den bewässerten Gärten Ostindiens gezogne Pflanze.

Die fingerstarke, zylindrische, harte, mit parallelen Streifen umgebene, äußerlich blaßgelbe, innerlich röthlich gelbe, durchscheinende Wurzel (rad. curcumae longae) hat einen bitterlichen, etwas brennenden, gering aromatischen Geschmack, und einen salbenähnlichen Geruch. Man wählt die schwerere, welche harzig glänzende Theilchen zeigt. Sie läßt sich besser mit Wasser, als mit Weingeist ausziehn. Bei ihrem innern Gebrauche färbt sie den Harn gelb; wie fern sie aber harntreibend sei, oder (wie man nach der Signatur wähnte) in der Gelbsucht dienlich seyn soll, ist noch sehr zweifelhaft. Sie scheint entbehrlich und blos zum Färben brauchbar, so wie zur Entdeckung der Laugensalze, wovon die safranfarbige Tinktur der Wurzel sogleich braun wird.

Wiefern diese Pflanze von der noch im System neben ihr stehenden Curcuma longa, L. verschieden sei, ist noch nicht ausgemacht.

Die Wurzeln der Curcuma rotunda (w.s.) kommen in Vermischung mit der langen Kurkumei zu uns.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 361.
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