Gilkenringelblume

[361] Gilkenringelblume, Calendula officinalis, L. [Zorn pl. med. Tab. 58.] mit sämmtlich kahnförmigen, gekrümmten und igelartigen Samen, ein auf zwei Fuß hohes, im wärmern Deutschland an ungebauten Orten einheimisches Sommergewächs, welches im July und August seine röthlich gelbe Blume trägt.

Der nicht unangenehm narkotische Geruch, und der säuerliche Geschmack der Blume, so wie der erst säuerliche, hintennach bitterliche Geschmack der Blätter (flor. hb. calendulae) vergehet durchs Trocknen fast gänzlich, und wenn die von den Alten gerühmte Kraft der Blumen, Schweiß und Monatzeit stark zu treiben, gegründet ist, so ist dieß wohl eher (wenn überhaupt) von der frischen Pflanze zu vermuthen. Aeußerlich aufgelegt und als Bähung sollen, vorzüglich die Blumen, ähnliche Kräfte besitzen, und Zahn- und Kopfweh stillen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 361.
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