Glattbruchkraut

[364] Glattbruchkraut, Herniaria glabra, L. [Zorn pl. med. Tab. 382.]. Dies glatte, mehrjährige Gewächs, welches niedrig auf dem Boden liegt, wächst an dürren, sandigen, hügelichten sonnichten Stellen, und blüht den Sommer über gelblichgrün.

Diesem mit viel kleinen Blüthen und kleinen fleischichten Blättern bedeckten, rankigen Kraute (hb. herniariae, millegranae) schreibt man frisch einen schärflich salzigen, etwas zusammenziehenden Geschmack zu, welcher aber durchs Trocknen fast gänzlich zu verschwinden scheint. Die Alten rühmten harntreibende Kräfte an ihm, welche von diesem entbehrlichen Kraute noch eher zu erwarten sind, als die, Leberverstopfungen[364] und Brüche bei Kindern zu heben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 364-365.
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