Haberwurzbocksbart

[392] Haberwurzbocksbart, Tragopogon porrisolius, L. [Flor. dan. Tab. 797.] mit über die Blumenblätter hervorragenden Blumendecken, anliegenden, ungetheilten Blättern, oberwärts verdickten Blumenstielen, und sehr engen, abgestutzten Blumenkrönchen, ein etwa anderthalb Fuß hohes, zweijähriges, in der Schweiz einheimisches, Gemüßkraut unsrer Gärten, wo es mit purpurblauer Farbe blüht.

Die kaum fingerdicke, markige Wurzel (rad. tragopogonis artifi), welche, wie die Pflanze, einen weißen, süßen Milchsaft ausfließen läßt, ist in ältern Zeiten gegen Husten, Engbrüstigkeit, selbst in der Lungensucht und dem Seitenstiche – auch gegen das Soodbrennen dienlich geachtet worden. Sie empfiehlt sich, wie die Skorzonere, als ein wohlverdauliches, nährendes Wurzelgemüß für Genesende, aber nur im ersten Jahre, da sie im zweiten holzig wird, und ihre Milch verliert.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 392.
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