Hanf

[395] Hanf, Cannabis sativa, L. [Zorn pl. med. Tab. 531. 532.] eine bekannte, jährige, ökonomische Pflanze mit ganz getrennten Geschlechtern.

Das betäubend riechende Kraut dient den Morgenländern zur Bereitung eines berauschenden, einschläfernden Hausmittels, Bangue oder Maslach genannt. Die Samen (sem. Cannabis) dienen noch hie und da zu beruhigenden Emulsionen, vorzüglich bei ächten Samenflüssen und bei Trippern, zu welcher Kraft die Schalen des Samens beizutragen scheinen. Sie geben durch Auspressen ein Fünftel ihres Gewichts eines gelben, geschmacklosen Oels, welches blos zu ökonomischem Gebrauche angewendet wird, und ehedem gegen Tripper unnöthigerweise in die Gegend der Nieren eingerieben worden ist.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 395.
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