Hausschnecke

[401] Hausschnecke, Helix pomatia, L. [Schröt. Erdkonch. n. 14. 15. Tab. 1. Fig. 10.] mit fast ungenabeltem, etwas eiförmigem, stumpfem, buntfarbigem Gehäuse, dessen Mündung monoförmig rundlicht ist, ein in Obstgärten und Weinbergen häufiger Schalwurm, welcher in der Nacht und zur Regenzeit von saftigen Pflanzen lebt, Zwittergeschlechts ist, Eier legt, und von höchst zähem Leben ist.

Der Nutzen des Körpers der gehäuseten Schnecke ist in der Arznei derselbe wie der der Erdschnecke (w.s.). Außerdem hat man sich, vorzüglich in ältern Zeiten, der gepülverten Gehäuse (cochlearum testae) und besonders des Deckels (cochl. operculum, folium), womit sie den Winter über die Mündung ihres Hauses verschließen, als eines Säure verschluckenden, Harn treibenden Mittels bedient. Beide Körper bestehen eben so wie die Austerschalen, aus Kalkerde mit etwas Phosphorsäure verbunden, und ihre Stelle ersetzet jede andre Kalkerde.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 401.
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