Hecht

[402] Hecht, Esox lucius, L. [Bloch Fische D. 1. Tab. 32.] mit niedergedrücktem, ziemlich gleichem Rüssel ein bekannter, sehr schnell schwimmender Fisch der süßen Wasser, welcher eine ansehnliche Größe und ein hohes Alter erreicht, von Fischen und andern Thieren und Aesern lebt, und in das Gras der Ufer vom Februar bis April laicht.

Das gelbröthliche, einem dicklichen Oel ähnliche geschmacklose Fett (axungia lucii piscis), ist, so wenig es auch vor andern flüssigen Fetten voraus hat, in ältern Zeiten auf die Brust und die Fußsohlen der Kinder gegen Husten eingerieben und zur Vertreibung der Pockennarben aufgelegt worden. Mit dem äußerlichen Gebrauche der ziemlich dünnen, obgleich höchst bittern Galle (fel lucii pisc.) wollte man Flecken der Hornhaut vertreiben, und die gepülverten, knochenartigen, mit ihren Zähnen besetzten Unterkiefer (Hechtzähne mandibulae lucii pisc.) rühmte man (verwerflicherweise) im Seitenstechen, Entzündungen der Harnwege, und zur Austreibung der Nachgeburt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 402.
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