Ikanwurzel

[441] Ikanwurzel, ist länglichtrund, von Gestalt und Größe einer Olive, und etwas kleiner, etwas zusammengedrückt und an beiden Enden dünner, an deren einem sie sich in eine dünne, etwa zwei Zoll lange Faser endigt. Aeußerlich ist sie runzlicht, gelbgraulich, innerlich von gelber hornartiger, durchscheinender Substanz, in deren Mitte immer eine kleinere Wurzel ebenfalls mit einer gelbgraulichen Haut umzogen, eingeschlossen ist. Sie scheint von einer Art Orchis abzustammen, wenigstens läßt sie nach einigem Kauen und Verweilen im Munde etwas Schleimiges darinn zurück.

Einige schreiben ihr einen beißenden Geschmack, wie dem Gilbwurzimber, zu.

Sie soll aus der chinesischen Provinz Suchuan kommen; das Pfund kostet in Holland 120 Stüber.

Die ihr zugeschriebnen blutreinigenden, Monatzeit, Schweiß und Blähungen treibenden, magenstärkenden Eigenschaften zu zwei Skrupel bis zum Quentchen, scheinen von geringem Belange zu seyn.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 441.
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