Isopblattgamander

[451] Isopblattgamander, Teucrium creticum, L. [Alpin. exot. Tab. 102.] mit gleichbreiten, ganz glattrandigen, scharfgespitzten, auf der untern Fläche schneeweißen Blättern, ein- und dreiblüthigen Blumentrauben, und stachlichten Blumendecken, ein in Palästina, Egypten und auf Candien einheimisches strauchartiges Gewächs, welches violet blüht.

Die Spitzen dieses Krautes (summit. polii cretici, Rosmarini stoechadis facie) haben einen Kopf einnehmenden Wohlgeruch, und etwas gewürzhaften, bitterlichen Geschmack, und sollen ermunternde, zertheilende antikatarrhalische, vorzüglich aber stärkende Kräfte besitzen; oft schiebt man den Poleigamander dafür in Offizinen unter.

Ihre gewiß ansehnlichen Arzneitugenden verdienen, wo man sie frisch erhalten kann, genauer untersucht zu werden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 451.
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