[456] Kaapebagrieswurzel, Cissampelos caapeba, L. [Plum. ic. 67. Fig. 2.] mit an ihrer Grundlinie gestielten, uneingeschnittenen Blättern, ein im südlichen Amerika, vorzüglich Brasilien, einheimisches strauchartiges kletterndes Gewächs mit einer feinen Wolle überzogen, welche im July blaßgelb blüht.

Die gestreifte, etwas gekrümmte, mit Zasern und kleinen Knoten besetzte, sehr harte, gänsekielbis fingerdicke Wurzel (rad. caapebae, caapiae) ist von hellerer bis schwärzlichgrauer Farbe und etwas aromatisch salzhaftem (Andre sagen, scharfem) und etwas bitterm Geschmacke. Man hat eine Harn treibende und Steinschleim abführende Kraft an ihr in ältern Zeiten gerühmt, und ihren Aufguß innerlich gegen Schlangenbiß und in ansteckenden Fiebern, ohne Erfahrungsbeweise, verordnet.

Andre sagen, sie habe ähnliche, doch schwächere Wirkungen als die Ipekakuanha.

Man scheint mehr als einerlei Art Wurzeln dieses Namens zu haben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 456.
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