Kästenerdknoten

[457] Kästenerdknoten, Bunium bulbocastanum, L. [ Flor. dan. Tab. 220.] mit vielblätteriger Hülle, eine Doldenpflanze mit mehrjähriger Wurzel an steinichten Orten unter dem Grase, auch auf Fruchtäckern und in Weinbergen. Sie blüht weiß im Mai.

Die feste, weiße, wallnußgroße knollige Wurzel (rad. bulbocastani) hat einen süßlich angenehmen, etwas herben Geschmack, und wird spät im Herbste oder vor Erscheinung der Blätter im Frühlinge gegraben. Sie soll (zweifelhaft genug) den Geschlechtstrieb befördern und ihrer adstringirenden Eigenschaft wegen im Bluthusten und Blutharnen dienlich seyn; dienlicher ist sie als Nahrungsmittel gekocht oder unter der Asche gebraten.

Den im Brachmonat reifenden, etwas zylindrischen, gestreiften, an der Spitze dickern Samen (sem. bulbocastani) hat man eine (ungewisse) eröffnende Kraft in ältern Zeiten zugeschrieben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 457.
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