Katze

[475] Katze, Felis Catus, L. Var. ferus [Schreb. Säugthiere 3. Tabula 107. A, Aa.] mit verlängertem, braungeringeltem Schwanze, und am Körper mit schwarzen Streifen, drei Längenstriefen auf dem Rücken, und gewundenen Striefen auf den Seiten, ein bekanntes wildes Thier in den europäischen und benachbarten asiatischen Wäldern, welches von dem Raube vierfüßiger Thiere, Vögel und Fische lebt, Katzengamander, Katzennepte und Katzenbaldrian liebt, andre Gewächsspeisen aber, Kochsalz und Heißes verabscheut. Sein Augenstern ist am Tage senkrecht und schmal, in der Nacht aber erweitert, und leuchtet; die Rückenhaare leuchten gestrichen im Finstern.[475] Es begattet sich zeitig im Frühlinge mit klagendem Gewimmer, ist 63 Tage trächtig, und wirft drei bis sechs Junge.

Die Alten hielten das Wildkatzenfett (axungia cati, felis. syluestris) für ein äußerlich zertheilendes, erweichendes Mittel. Sie rieben schwindende Glieder und den Unterleib fallsüchtiger Personen damit. Es hat vor anderm Fette keinen Vorzug.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 475-476.
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