Katzennepte

[478] Katzennepte, Nepeta Cataria, L. [Zorn, pl. med. T. 232.] mit Blumen in Aehren, etwas gestielten Blumenwirteln, und gestielten, herzförmigen, sägeartig gezahnten Blättern, ein höchstens vier Fuß hohes mehrjähriges Gewächs auf Schutthaufen und an Mauern auf feuchten, sumpfichten Stellen, welches im July weißröthlich blüht.

Das münzartig, aber widerlicher eigenartig riechende, und bitteraromatisch schmeckende Kraut (hb. nepetae, catariae) ist von den Alten als ein vorzügliches Mittel in Mutterbeschwerung und Bleichsucht gehalten, in neuern Zeiten aber weniger, als es verdient, angewendet worden.

Es ist hitzig, und giebt ein gelbliches ätherisches Oel.

Es lockt die Katzen von weitem an, und muß mit Sorgfalt vor ihnen verwahrt werden; Büschel davon an Bienenstöcke gehangen, halten deßhalb die Mäuse ab.

Was sie in Leberverstopfung und schleimiger Engbrüstigkeit thun soll, beruht noch auf unbegründeten Sagen.

Daß die innerlich genommene Wurzel zornig und boshaft mache, ist wohl noch weniger bestätigt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 478.
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