Kikekunemalo

[485] Kikekunemalo, ist (wie wir es erhalten) ein Harz, welches kaum ein Zwanzigtel gummichte Theile in seiner Mischung hat, grünlich halbdurchsichtig, fast wie das Guajakharz, zerbrechlich, von etwas schärflichem Geschmacke und einem schwach balsamischen, auf Kohlen geworfen aber von starkem, nicht unangenehmem Geruche ist. An der Flamme schmilzt es, und brennt.

Man hat Räucherungen davon im Rothlauf und in gichtischen Beschwerden hülfreich wollen befunden haben. Das mit Wasser daraus destillirte, weiße, balsamische, schärfliche Oel (Ol. dest. kikekunemalo), wovon man 1/32 erhält, soll zu einem Tropfen, öfters gegeben, den Tetanus – auch hysterische Krämpfe – gehoben haben.

Von verschiedner Natur scheint diejenige Sorte Kikekunemalo zu seyn, welche die Lockirer suchen. Man hält es für eine Art Kopal; es ist aber ganz weiß, krystallhell, leichter auflöslich als lezterer, und giebt im Weingeist aufgelöst eine noch vortreflichern Firniß. Man erhält es aus Amerika.

Das Pfund wird in Holland zu 80 Stüber verkauft.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 485.
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