Konessioleander

[502] Konessioleander, Nerium antidysentericum, L. [Burm. Zeylon Tab. 77.] mit eirunden, scharfgespitzten, gestielten Blättern, ein Bäumchen auf Zeylon, Malabar und der Küste Coromandel.

Die Rinde (Cortex profluvii, cortex antidysentericus, cortex conessi, cortex codago-pala) kömmt theils in röhrichten, theils großen flachen Stücken, welche eine bis anderthalb Linien dick,[502] äußerlich schwärzlicht, rauch und mit Moos bedeckt, inwendig blasser, sehr hart und nicht schwer sind, von nicht unangenehm bitterm (herbem) Geschmacke. Ihre Kraft, Ruhren und Durchfälle zu heben, und hartnäckigen Wechselfiebern zu widerstehen, die sich in Ostindien und in England bewährt hat, liegt in einem auf die Nerven wirkenden, Krampf stillenden, aber flüchtigen Stoffe, daher sie beim Liegen bald den Geschmack und ihre ganze Kraft verliert, und deshalb ungepülvert in wohlverstopften Gläsern aufbewahrt werden muß. In größern Gaben soll sie Hundskrampf erregen.

Man zieht die Rinde von den jüngern Aesten, die nicht mit Moos belegt sind, vor.

In Deutschland macht man wenig Gebrauch davon.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 502-503.
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