Matthiolskortuse

[66] Matthiolskortuse, Cortusa Matthioli, L. [Clusii hist. I, tab. 306, 307.] mit einer Blumendecke, welche kürzer als die Blumenkrone ist, ein niedriges Kraut mit perennirender Wurzel in den dunkelsten Waldungen der schlesischen, österreichischen und sibirischen Alpen und in Vallestagna im vicentinischen Gebiete auf weißthonigem Boden, wo es im Aprill fleischroth blüht.[66]

Die eingekerbten, runden, zwei Zoll langen und breiten Blätter (Fol. Cortusae, Cortusae Matthioli, Saniculae montanae) schmecken zusammenziehend und haben einen sehr starken, ungemein lieblichen Geruch, wie Honigwaben, der beim Trocknen vergeht. Man schrieb ihnen ehedem eine Nerven beruhigende und wundheilende Kraft zu, und hielt sie im Blutspeien und in der Gicht für zuträglich.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 66-67.
Lizenz: