Milzbiensaug

[92] Milzbiensaug, Lamium maculatum, L. [Columna, Ecphr. I. tab. 192.] mit herzförmigen, zugespitzten (im Sommer mit einem weißen Fleck gezeichneten) Blättern, und zehnblüthigen Wirteln, ein im südlichern Deutschland einheimisches, wenigstens zweijähriges Kraut, welches vom Mai an purpurroth blüht.

Das Pulver der übelriechenden Blätter (Fol. Lamii Plinii, Milzadellae) hat man ehedem (mit hinreichendem Grunde?) in Verstopfungen der Milz und der Leber für dienlich geachtet, sie für ein Harn treibendes Mittel gehalten, und das frische Kraut äußerlich auf Drüsengeschwülste zur Zertheilung aufgelegt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 92.
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