Pimpernußpistazie

[217] Pimpernußpistazie, Pistacia vera, L. [Zorn, pl. med. tab. 580.] mit ungleich gefiederten Blättern, deren fast eirunde Blättchen rückwärts gekrümmt sind, ein im südlichen Europa einheimischer, vorzüglich in Sizilien und Italien gezogener weißblühender Baum, dessen haselnußgroßen Früchte, mit einer dünnen, lederartigen, im reifen Zustande[217] rothgelben Haut bezogen, innerhalb einer harten, holzigen Schale einen Kern (syrische Pimpernüßchen, Pistazien, pistaciae) enthalten, welcher von der einen Seite erhaben, auf der andern mehr eingedrückt, und mit einer Ribbe versehen, an Farbe aber blaßgrün, mit einem rothen, zusammenziehend bitterschmeckenden Häutchen umzogen, und von süßem, fettem, sehr lieblichem Geschmacke ist, doch leicht ranzicht wird.

Sie werden zu Magenmorsellen in der Apotheke, und zu allerlei Konfituren und zu Backwerk in der Küche gebraucht; ihre Farbe aber macht sie zu Emulsionen unbrauchbar. Eine Geschlechtstrieb befördernde Kraft, wie die Alten wähnten, ist nicht in ihnen zu suchen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 217-218.
Lizenz: